30 Jahre Friedliche Revolution

24. August 2019 | Veranstaltungen | 7 Kommentare

Vor über 30. Jahren war es unvorstellbar gewesen: Die Vereinigung von Ost und West. Die friedliche Revolution in der DDR machte es möglich. Wer ein Jahr vor den Vorkommnissen 1989 als Westbesucher in der DDR war, konnte, vielleicht anders als die Einheimnischen, feststellen, dass etwas im Busch war, sich etwas veränderte. Es waren Kleinigkeiten, die erst später zurück ins Bewußtsein rückten. Aber nie hätte man sich in Ost und West vorstellen können, dass wir nun gemeinsam in einer demokratischen Bundesrepublik leben würden. Zwei Veranstaltungen in der Marktkirche wollen im September daran erinnern:

Sonntag, 1. September 2019, 17 Uhr
Marktkirche

30 Jahre Friedliche Revolution – Ein Anlass zum Gedenken und Nachdenken:
Die Marktkirche – Schutzraum für alle?!

Gemeindeglieder, verschiedene Oppositionsgruppen, aber auch Ausreisewillige haben sich in den Achtzigerjahren hier zu Veranstaltungen getroffen, die schließlich in die Ereignisse vom 7. und 9. Oktober 1989 mündeten. Am 1. September um 17 Uhr lädt der Förderverein Marktkirche Halle (Saale) e.V. zu Vorträgen und Diskussionen mit Zeitzeugen über die vergangenen Ereignisse in der Marktkirche ein: Harald Bartl ruft in einem allgemeinen Rückblick die damalige Zeit in Erinnerung, während Christine Günther konkret über die Solidaritätsveranstaltungen am 1. September 1983 anlässlich der Verhaftungen von Katrin Eigenfeld und Lothar Rochau berichten wird.

Weitere Zeitzeugen erhalten Gelegenheit, sich mit ihren Beiträgen an eine spannende Zeit zu erinnern. Eine kleine Ausstellung authentischer Plakate unterstützt die Schilderungen. Almuth Schulz umrahmt die Diskussionsveranstaltung musikalisch mit Improvisationen über Songs von Wolf Biermann, Holger Biege und der Klaus Renft Combo.

Donnerstag, 5. September 2019, 19 Uhr
Marktkirche

Gespräch mit Teilnehmern einer Radtour des Versöhnungsbundes durch Ostdeutschland. Der Versöhnungsbund ist eine Friedensorganisation, die 1914 von Christen gegründet wurde. Er organisiert eine Fahrradtour durch den Osten Deutschlands unter dem Thema „Aktives Erinnern:

„Vor 30 Jahren fand eine gewaltfreie Revolution in Deutschland statt, die sich mit Kerzen und Gebeten gegen eine bestehende Ordnung richtete und gewaltfrei zu Veränderungen führte. Mit der Fahrradtour wollen wir Orte besuchen, an denen Widerstand geleistet wurde, Zeitzeugen hören und die Erfahrungen sammeln, die in der Folgezeit gemacht wurden. Das Thema Gewaltloser Widerstand soll reflektiert und erinnert werden“ (Aus der Einladung des Versöhnungsbundes).

Am 5. September erreichen die Teilnehmer Halle und wollen hören und sehen, wie hier diese gewaltfreie Revolution gestaltet worden ist, wie es zu ihr gekommen ist und welche Folgen sie hatte. Wer den Teilnehmern für ihre Fragen zur Verfügung stehen möchte, ist herzlich aufgerufen, an der Gesprächsrunde teilzunehmen. Jeder ist herzlich eingeladen – Zeitzeugen und Aktivisten, die damals aktiv dabei waren sowie diejenigen, die sich an diese umstürzenden Ereignisse erinnern möchte oder einfach mehr darüber erfahren möchte.

Ein Veranstaltung der Marktgemeinde und des Friedenskreises

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