Ziegelwiese: Umweltverein kritisiert „Party- und Saufmeile“
9. August 2015 | Umwelt + Verkehr | 6 KommentareDer Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. (AHA) kritisiert den Zustand der halleschen Ziegelwiese. „Offenbar von Politik und Verwaltung gezielt toleriert“, verkomme das beliebte Naherholungsgebiet „zu einer Party- und Saufmeile“.
Schon jetzt diene die Ziegelwiese als Grillplatz, Partymeile mit teilweise lauter Musik sowie Ersatzort für Kneipe und öffentlicher Bier- und Schnapswiese, in Büsche werde die Notdurft verrichtet. „Die Folgen sind Vermüllung, Beschädigung von Gehölzen –Äste und Zweige finden Verwendung für Feuerstellen-, heruntergetretene Rasen-, Wiesen- und Uferzonen sowie zunehmende Unhygiene“, so der AHA. Neben dem ungehemmten Partygeschehen diene die gesamte Ziegelwiese aber auch als eine unbegrenzte Hundewiese. Kontrollen durch Polizei und Ordnungsamt seien selten feststellbar und wenn, dann meistens außerhalb der Partyzeit.
Mitglieder des AHA haben deshalb am Samstag einen Arbeitseinsatz durchgeführt. So wurde Vandalismus an den in den Jahren 2013 bis 2015 in ehrenamtlichen Aktionen gepflanzten Bäumen im Nordteil der Ziegelwiese beseitigt. „Kraftmeier hatten Stützen und Hanfstricke beschädigt bzw. zerstört. Es ist unerträglich, welche Ausmaße der Schädigungen und Zerstörungen die offenbar außer Rand und Band geratenden Partygänger erkennen lassen“, heißt es vom AHA.
Das Beispiel Ziegelwiese könne auch auf die Würfelwiese, das Saaleufer südwestlich der Klausberge, die Klausberge selbst und den Heinrich-Heine-Park ausgeweitet werden. Es zeuge von der fortgesetzten fehlenden Bereitschaft der Verantwortlichen der Stadt Halle (Saale) hier ausreichend den Schutz und Erhalt von Umwelt, Natur sowie Landschaft und somit die Sicherung der Naherholung für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten und umzusetzen.
Für den AHA sei es inakzeptabel, dass die Parks und Grünanlagen der Stadt Halle (Saale) zu „Ersatzkneipen“ und Orten des Vandalismus verkommen. „Leider scheinen Politik und Verwaltung der Stadt Halle (Saale) eher die Zustände legalisieren zu wollen. Dazu soll nach Auffassung des AHA insbesondere das geplante gewässertouristische Konzept für Halle dienen.“
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Wolfgang, wir, also Du und ich, sind es sicherlich nicht, aber wohl „Mitbürger“, die sich einen Dreck (n.e.o.) darum scheren; denen man wohl zuhaus solche primitiven regeln menschlichen Zusammenlebens nicht beigebracht hat…
Ich finde es nicht in Ordnung, wenn sie die Partyreste auf der Wiese liegenlassen, aber auf der Wiese in Gemeinschaften sitzen und feiern, das finde ich sehr in Ordnung und bin sogar etwas neidisch.
Wolli, wo sie Recht haben… Du erstattest doch Anzeige, wenn „deine“ Bänke beschmiert werden.
Könnt ihr euch eine Party mit dem AHA vorstellen?
Die sitzen sicher alle da, als wenn sie in eine Zitrone gebissen haben, natürlich nicht auf der Wiese, sondern ordentlich auf dem Weg.
Klar, Politik und Verwaltung aber letztendlich sind es doch wir selber, die mit den Anlagen umgehen als ob alles nur Müll wäre; wird anschliessen sowieso weg geschmissen.
Der AHA scheint noch nicht mitbekommen zu haben, daß Verwaltung, sprich Ordnungsamt, und Innenministerium, sprich Polizei, Sparauflagen zu erfüllen haben und daher nicht mit in von ihm gewünschten Maß an Personal ausgestattet sind.
Und die Arbeitszeit der Mitarbeioter des OA ist nun mal nicht zu Abend- und Nachtzeiten. Herr Liste als Betriebsrat sollte wissen, daß dazu dann spezielle Vertrags- und Engeltregelungen nötig wären…