Wolfsrudel von Räude befallen

5. Juni 2023 | Umwelt + Verkehr | 2 Kommentare

In Sachsen-Anhalt wurden Fälle von Räude bei Wölfen in fünf bekannten Wolfsrudeln festgestellt, darunter die Territorien Oranienbaumer Heide, Stresower Heide, Hoher Fläming, Parchen und Zerbst. Diese Fälle wurden durch Aufnahmen von Wildkameras sowie den Fund eines toten Wolfs bei Jütrichau im April bestätigt. Dies teilte das ALndesamt für Umweltzschutz des Landes (LAU) mit.

Räude ist eine Krankheit, die bei wildlebenden Tieren, wie Wölfen, Füchsen und Marderhunden, auftritt und durch Milben verursacht wird. Es handelt sich um die sogenannte Sarcoptes-Räude, bei der die Milben im Fell der Tiere nisten und ihre Eier in der Haut ablegen. Die Infektion führt zu starkem Juckreiz, der durch Kratzen bekämpft wird. Dies wiederum führt zum Ausfall von Fell, Hautentzündungen und einer Belastung des Immunsystems. In schweren Fällen kann die Krankheit zum Tod der betroffenen Tiere führen.

Räudeausbrüche können zu einer erhöhten Sterberate in Wolfspopulationen führen, insbesondere unter den Welpen. Tiere mit einem starken Immunsystem können die Krankheit in der Regel überwinden, auch wenn sie stark befallen sind. Es ist wichtig zu beachten, dass Räude Teil natürlicher Regulationsprozesse bei wildlebenden Tieren ist, auch wenn es für Menschen schwer sein kann, dies zu akzeptieren.

Sehr ähnliche Krankheiten treten auch beim Menschen auf, hier wird die durch die humane Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei varietas hominis) ausgelöste Erkrankung „Krätze“ genannt.

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