Was der Teil-Lockdown noch so für Folgen hat

16. November 2020 | Gedanken zum Wochenstart, Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr | 2 Kommentare

 

Weltweit sorgt das Corona-Virus für Stillstand. Auch in Deutschland befinden wir uns erneut in einem Teil-Lockdown und müssen viele zum Teil massive Einschnitte in unseren Alltag hinnehmen. Was aber die heruntergefahrene Industrie betrifft, so ist zumindest ein positiver Effekt für die Umwelt auszumachen. So sorgen weltweit die in Scharen am Boden bleibenden Flugzeuge, die in ihren Werften liegenden Kreuzfahrtschiffe und die wesentlich geringere Zahl Autos auf den Straßen für eine Entlastung der Umwelt.

Doch der Schein trügt: Zwar können die Menschen in den Großstädten der Welt, die sonst aufgrund des Smogs kaum 50 Meter weit die Straße entlang sehen können, nun wieder das Blau des Himmels erkennen, doch das scheinbare Aufatmen der Natur ist auch hier leider nur eine Momentaufnahme. Mit dem in diesem Jahr in nur einigen Monaten verzeichneten Rückgang der CO2-Emissionen um maximal 7 Prozent, befanden wir uns nämlich gerade einmal auf dem Stand von 2006. – Doch damit nicht genug! -Mittlerweile sind die Emissionen eh fast wieder auf Vorjahres-Niveau, was bedeutet, dass wir trotz Corona die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nicht oder zumindest kaum verringern konnten.

– Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass beispielsweise Brasilien ungeachtet der Weltöffentlichkeit aktuell mehr Regenwald denn je vernichtet, da sich gerade eh nur jeder um seinen eigene Probleme kümmert…

Nun befinden wir uns in Deutschland also wieder im Teil-Lockdown. Und allem Anschein nach wird sich daran auch so bald nichts ändern. Neben der Tourismus- und Hotel-Branche leidet darunter aktuell vor allem die Gastronomie. Sämtliche Restaurants und Gaststätten des Landes sind folglich zum zweiten Mal in diesem Jahr geschlossen. Wichtige Einnahmen fallen weg und zahlreiche Wirte bangen um ihre Existenz.

Um wenigstens einen kleinen Teil der Verluste zu kompensieren, werden daher aber fast überall To-Go-Getränke und -Speisen angeboten, die erst in mehr als 50 Metern Ferne zum Ort des Kaufes verzehrt werden dürfen. Das betrifft neben den großen, bekannten Fastfood-Ketten auch den Imbiss und das Café an der Ecke und sogar die Universitätsmensa.

Das hierbei zum großen Teil auf bis vor Kurzem noch geächtete Styropor-Menüboxen gesetzt wird, scheint aktuell kaum jemanden zu stören. Und auch der verteufelte Einweg-Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung und Plastikdeckel, dem die Bundesregierung vor etwa einem Jahr noch den Krieg erklärt hatte, feiert nun sein klammheimliches Comeback.

Die Folge sind allerorts überfüllte Mülleimer, vermüllte Parkbänke und neuzeitlich verschmückte „Grün“-Anlagen, an denen die städtischen Ordnungshüter enthusiastisch vorbeijagen, weil sie beim „den-Innenstadtring-beim Spazierengehen-streifenden-Hundebesitzer“ einen Verstoß gegen die Maskenpflicht wittern.

Man muss eben Prioritäten setzen!

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