Verkehrsbetriebe locken in der Krise mit Aktionen

19. Oktober 2020 | Umwelt + Verkehr | 2 Kommentare

Die Verkehrsbetriebe in Sachsen-Anhalt haben aufgrund der Corona-Krise im Moment große Sorgen und werden aller Voraussicht nach Millionenverluste einfahren. So rechnen beispielsweise allein die Magdeburger Verkehrsbetriebe aktuell mit bis zu sechs Millionen Euro Verlust. – Und das auch, weil die Auslastung bei Bussen und Bahnen in der Landeshauptstadt bei etwa 75 liegt. In Halle ist sie hingegen noch bei 86 Prozent.

Das größte Problem ist dennoch auch hier: Durch die Corona-Krise sind aus unterschiedlichsten Gründen zahlreiche Fahrgäste weggeblieben. So haben viele Menschen wochenlang im Home-Office gearbeitet und deshalb die Verkehrsangebote gar nicht nutzen müssen. Auch der Schülerverkehr war durch geschlossene Schulen und Kitas lange Zeit nahezu komplett weggebrochen. Und immer noch haben viele Fahrgäste Angst vor einer möglichen Ansteckung in den engen Wagons und vermeiden daher Fahrten im öffentlichen Nahverkehr so gut es geht.

Um diesem Trend und den Verlusten entgegenzutreten hatten die Betriebe bereits strengere Hygienemaßnahmen beschlossen. So wurden Züge nach Fahrten komplett desinfiziert und Türen öffneten zeitweise automatisch, um Berührungen zu vermeiden.

Außerdem versuchen die Bus- und Bahnbetreiber, ihre Fahrgäste mit speziellen Sonderangeboten zu locken. Da gab es für Halle beispielsweise das sogenannte Wind&Wetter-Abo, welches vor wenigen Tagen endete. Jetzt gibt es hingegen die Aktion: Zwei fahren, eine/r zahlt, bei der sich an den kommenden drei Wochenenden zwei Personen jeweils eine gültige Kurzstrecken-, Einzel- oder 4-Fahrkarte sowie eine 24-Stundenkarte teilen können.

Ob dies die Reise- und Pendler-Laune der Bevölkerung wieder anzuheben vermag, bleibt angesichts weiter drastisch steigender Infektionszahlen abzuwarten.

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben