Umweltaktivisten sperren Hansering in Halle am 28. Januar 2020

28. Januar 2020 | Umwelt + Verkehr | 17 Kommentare

Heute früh berichteten wir über die heute geplante Critical Mass der Fahrradfahrer. Diese kam etwa 16:40Uhr am Nachmittag am Hansering gegenüber dem Technischen Rathaus an. Zunächst wirkte alles wie der übliche friedliche Vorbeizug der Radfahrer, plötzlich hielten aber alle an, schwärmten aus und der Hansering wurde von den Aktivisten, die aus unseren Beobachtungen aus Critical Mass, Extinction Rebellion und Fridays for Future u.a. bestanden, völlig für den Autoverkehr gesperrt.

Die meisten Autofahrer sahen es gelassen, wendeten und nahmen eine andere Strecke. Die Verkehrsteilnehmer in Halle sind Kummer gewohnt, da fällt auch eine Aktion von Umweltaktivisten nicht groß ins Gewicht. Die Aktivisten sprachen freundlich alle Passanten an und verschenkten sogar Einzelfahrscheine für die Straßenbahn.

Protest richtete sich gegen die Stadtverwaltung

Was fordern die Demonstranten? Sie sagen, ihr Protest richtet sich nicht an die Verkehrsteilnehmerinnen, sondern an die Stadt Halle. Sie werfen der Stadt Halle vor, bislang viel zu wenig für eine Verkehrswende zu tun. Sie meinen, obwohl sich der Oberbürgermeister Bernd Wiegand für die Forderungen von Fridays for Future ausgesprochen hat, werden diese nicht umgesetzt. Statt, wie die Leopoldina es vorschlägt, die Vermeidung, Verlagerung und effizientere Gestaltung des Verkehrs in Angriff zu nehmen, setzt die Stadt in ihrem Klimaschutzkonzept lediglich auf technische Neuerungen wie Elektroautos. Die Mühlen der Verwaltung mahlen den überwiegend jugendlichen Umweltaktivistinnen und -aktivisten also viel zu langsam. Nach einer Stunde löste sich die Aktion wieder auf, ein Eingreifen von Polizei und Ordnungsamt war nicht erforderlich.

Text und Fotos: ToK

Print Friendly, PDF & Email
17 Kommentare

Kommentar schreiben