Trockene Füße für Halle-Neustadt: Erneuerung der Pumpengalerie voraussichtlich Ende 2017 abgeschlossen. 6 Millionen € Baukosten aus Flutmitteln.

11. Oktober 2016 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Halle-Neustadt wurde einst in einem stark grundwasserführenden, teils sumpfigen Baugelände errichtet. Seit damals müssen daher unentwegt Pumpen betrieben werden, die den Grundwasserspiegel dauerhaft auf durchschnittlich 5 m unter Geländeunterkante senken. Hierzu dient die in den 60er und 70er Jahren errichtete  „Pumpengalerie“. Sie verläuft mit einer Gesamtlänge von ca. 3,5 km entlang des Gimritzer Damms und der B80. Die Pumpenkette  besteht aus insgesamt 140 Einzelbrunnen.

Bereits vor dem Hochwasser 2013 galt diese Anlage als erneuerungbedürftig, danach soll die Pumpenkette stark lädiert gewesen sein.  Ab April 2017 wird nun die Erneuerug der Pumpengalerie in Angriff genommen.  Die Planung sieht zwei Lose vor – einmal Abschnit eins, das zweite Los bezieht sich auf die Abschnitte 2-4.

2.274.700 Euro wird der erste Bauabschnitt kosten,  der die Strecke entlang des Gimritzer Dammes umfaßt. Mit sogar 3.828.600 Euro wird der zweite bis vierte Bauabschnitt veranschlagt, er erstreckt sich von Rennbahnring bis  Telemanstraße/Südpark.

Der Haushalt der Stadt Halle wird dabei nicht belastet – die gesamten MAßnahmen werden aus Fluthilfemitteln finanziert. Begrünung: Beim Hochwasser Juni 2013 seien die  Pumpen überlastet und dadurch dauerhaft geschädigt worden.

Es  wurde die erforderliche Anzahl der Brunnen ermittelt und festgelegt, welche Brunnen permanent mit Pumpen ausgerüstet werden müssen, und welche temporär im Hochwasserereignis hinzugeschaltet werden können.

Die Planungsfirma hat im Vorfeld nach eigenen Angaben hydrologische Modellierungen und Berechnungen der erforderlichen Anzahl von Pumpen beauftragt. Dabei kam man zu dem Schluss, dass insgesamt weniger Pumpen benötigt werden.  Im 1. Bauabschnitt der GWA-Anlage werden nach Dimensionierung und Bemessung anstelle der derzeit 52 vorhandenen Brunnen nur noch 27 Brunnen erforderlich, hiervon sollen nur 13 Brunnen permanent ausgerüstet sein.
Im 2.-4. Bauabschnitt der GWA-Anlage werden nach Dimensionierung und Bemessung nur noch 55 Brunnen erforderlich, davon  38 Brunnen permanent..

Die nicht permantenten Brunnen sollen nur bei Hochwasser zugeschaltet werden. Dazu wird eine erforderliche Anzahl funktionstüchtiger Pumpen beschafft, die bis zum Hochwasserfall auf dem städtischen Bauhof eingelagert werden.

Der Stadtrat hat heute -erwartungsgemäß – das Projekt im Planungsausschuß passieren lassen. Schon Ende 2017 soll das gesamte Bauprojekt abgeschlossen sein.

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