Tag der offenen Tür bei der HAVAG: 6.000 Besucher
1. Juni 2013 | Umwelt + Verkehr | 1 KommentarWie entsteht eine Haltestellenansage? Welchen Knopf drückt der Fahrer, um eine Straßenbahntür zu öffnen? Und wie sieht so eine Straßenbahn von Unten aus? Antworten gab es am Samstag bei Tag der offenen Tür der Halleschen Verkehrs AG (HAVAG).
Zum ersten Mal seit sechs Jahren öffnete das Verkehrsunternehmen seinen Betriebshof für die Besucher. Anlass war die symbolische Übergabe des ersten neuen Niederflurfahrzeugs vom Typ MGT-K II (Infos hier). Besucher erhielten Einblicke in das Innere des Unternehmens. Werkstätten, Leitstelle, viele historische Fahrzeuge … es gab viel zu sehen und auszuprobieren. Besonders gern betätigten die Gäste dabei die Klingel, das Geräusch, das zu Halle dazugehört und der Straßenbahn den Beinamen „Bimmel“ brachte. Insgesamt 6.000 Gäste wurden nach HAVAG-Angaben gezählt. Die meisten kamen natürlich standesgemäß mit der Straßenbahn – je nach Belieben mit der historischen oder der neuen Bahn. Alle 20 Minuten rollen Sonderzüge vom Markt aus zum Betriebshof in der Freiimfelder Straße.
„Das war gar nicht so einfach und sehr interessant“, sagt die 45-jährige Hallenserin Elisabeth Falk, die sich angeschaut hatte, wie ein Fahrplan entsteht. „Jetzt verstehe ich erst, von wie vielen Komponenten ein Fahrplan abhängt und dass man die Fahrzeiten einer Straßenbahn nicht ohne weiteres ändern kann, sondern Anschlusszeiten von Bussen beachten muss.“ Begeistert von den Feuerwehrübungen war der 9-jährige Lars Stückrath. Mit seiner Mama staunte er nicht schlecht, als die Feuerwehrleute eine 30 Tonnen schwere Straßenbahn mittels eines pneumatischen Kissens anhoben. „Sie trainieren für den Ernstfall, falls sich bei einem Unfall unter der Bahn ein Verletzter befindet“, weiß er stolz zu berichten.
Tausende Hallenser nutzten die Gelegenheit, mit neuen und historischen Fahrzeugen eine Runde durch die Saalestadt zu drehen. „Es war toll, wie in alten Zeiten. Schön, dass die HAVAG ihre Türen geöffnet und uns die Gelegenheit für eine kleine Zeitreise gegeben hat“, bedankt sich der 80-jährige Günther Schmeier. „Ich habe mir alles angeschaut: die alten und neuen Straßenbahnen, ebenso wie die Sonderfahrzeuge, Schienen, Weichen- und Signalanlagen. Sogar mit den Mitarbeitern der Automatentechnik und des Haltestellendienstes konnte ich ins Gespräch kommen.“ Werkstattführungen sowie spannende Einblicke die Netzleitstelle und in das Betriebshofmanagement waren der Höhepunkt. „Wir waren noch nie live beim Waschgang einer Straßenbahn dabei. Super, das war ein tolles Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden“, berichten die 15 Sprösslinge des Kinderheims Clara-Zetkin, die einen spannenden Tag auf dem Gelände des Betriebshofes verbrachten. Sie hatten schauten sich auch Besandungsanlage, Radsatzdrehmaschine, Bahnhebeanlage und den Dacharbeitsstand ganz aus der Nähe an.
Bei der Stadtwerkefamilie kamen nicht nur Kinder auf ihre Kosten: Die EVH-Spieleinsel wikiwiki mamokupuni war mit einem großen Sprungkissen, Rutsche, Malzelt und Balancierstrecke Anziehungspunkt. Die Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft war mit ihrer Trinkwasserbar vor Ort. Am Stand des Maya mare konnte man am Glücksrad punkten und tolle Preise gewinnen. Die Energieberatung der EVH und die Produkt- und Fahrgastinformation der HAVAG rundeten das Angebot informativ ab. Dass man in den zahlreichen Tochterunternehmen der Stadtwerke-Gruppe spannende Berufe erlernen kann, das erfuhren interessierte junge Leute am Ausbildungsstand. Denn hier standen Auszubildende Rede und Antwort.
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Hallo Freunde
Ich war heute auch mal mit Familie bei der HAVAG. Man muß sagen es war alles super gemacht. Trotz des miesen Wetters konnte man allerhand erleben. Di Hüpfburgen waren in der Fahrzeughalle untergebracht so das die Kleinen ungestört toben konnten. Für mich als Fahrzeuginstandhalter waren natürlich die technischen Gegebenheiten bei der Havag für mich am interessantesten. Viele Dinge exestieren da im kleineren Maßstab. Die Leute bei der Havag sollten so einen Tag öfters mal veranstalten. So alle 2-3 Jahre kann man ruhig die Türen öffnen und die Leute mal schauen lassen. Es ist für viele sehenswert was hinter den Toren der Stadtwerke los ist. Jeder meckert über hohe Fahrpreise, sieht man hier aber mal welche Leute hinter dem ganzen stecken dann merkt man schnell das die auch leben wollen. So waren dort mehrere Bahnen zu sehen die so gut wie entkernt waren. Diese wieder zusammenzubauen erfordert Fachwissen, Zeit und vor allem Geld. Viele zerstörte Scheiben sind auch auf Vandalismus zurückzuführen genau wie bei der Deutschen Bahn.
Mein Respekt den Machern dieses schönen Tages.