System Schiene muss zu jeder Jahreszeit verlässlich sein
20. März 2018 | Umwelt + Verkehr | 4 KommentareNicht nur für Fahrgäste der Deutschen Bahn ist die Witteranfälligkeit des Unternehmens ein Ärgernis, jetzt hat sich auch Stephan Krenz, CEO der Abellio GmbH, zu Wort gemeldet und fordert den Infrastrukturbetreiber DB Netz auf, künftig verstärkt Maßnahmen zur Gewährleistung eines reibungslos funktionierenden Schienenpersonenverkehrs zu ergreifen. „Das System Schiene muss zu jeder Jahreszeit zuverlässig funktionieren. Es ist nicht vermittelbar, dass angesichts mäßigen Schneefalls der komplette Schienenverkehr in Mitteldeutschland zum Erliegen kommt“, sagt der Chef von Abellio Deutschland am Montag in Berlin angesichts der Sperrungen wichtiger Knotenpunkte am vergangenen Wochenende.
Erliegen des Schienenverkehrs bei Schneefall nicht vermittelbar!
Abellio reagiert mit Unverständnis auf die Einstellung des Zugverkehrs am Wochenende. „Nach den Stürmen im Herbst sorgten nun Tage im Voraus angekündigte Schneefälle für ein beispielloses Verkehrschaos in Mitteldeutschland. Mit derartigen Aktionen wird das Vertrauen der Reisenden in den Verkehrsträger Eisenbahn nachhaltig zerstört. Der Infrastrukturbetreiber DB Netz muss endlich wetterfest werden.“
„Ungeheizte Weichen im Winter an wichtigen Knotenpunkten oder fehlendes Personal zur Sicherstellung des Betriebes dürfen nicht sein. Ich fordere die Aufsichtsbehörden auf, die technische und personelle Ausstattung der DB Netz AG grundlegend auf den Prüfstand zu stellen“, unterstreicht Krenz.
Ausdrücklich dankte der Abellio-CEO den zahlreichen Fahrgästen vom Wochenende, die Abellio aufgrund der Sperrungen leider nicht wie gewünscht pünktlich ans Ziel bringen konnte. „Ich danke allen unseren Fahrgästen für ihr Verständnis und ihre Geduld. Abellio hat intensiv gearbeitet, um die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Ich bedauere die entstandenen Unannehmlichkeiten.“
Quelle: Abellio
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Wer rechnnet im winter auch mit Schnee? Die Bahn jedenfalls nicht!
Die rosteten, aber nur bis zur Woche der Winterbereitschaft, die es jedes Jahr gab. Und dann wurden auch die eigemotteten Schneepflüge und -schleudern in Gang gesetzt und einer PVI (periodisch vorbeugenden Instandsetzung) unterzogen. Die weichenheizungen wurden elektrisch durchgeprüft, propanbeheizte ans Gasnetz angeschlossen und einsatzgeprüft. Und andere europäische Bahnverwaltungen machen das noch heute so im Angesicht des Winters. Was irgend einsatzfähig ist, bekommt einen Vorbauschneepflug; die Gasheizgeräte werden wieder mobilisiert, Rückengeräte aufgebaut und gecheckt. Und es werden genügend Sicherheitsdienste eingewiesen und für die Weichengruppen zugeteilt, natürlich mit all den erforderlichen Handwerkzeugen. Ergebnis: Hat schon jemand gehört, daß in der Schweiz, Lichtenstein oder Österreich irgendwelche Bahnhöfe dicht waren? Nee, sowas gab es auch nicht, und das trotz 55cm in einer Nacht… Klar, der Güterverkehr wurde eingestellt und alle verfügbaren Mitarbeiter auf die Personenbahnhöfe des Einzugskreises verteilt…
Ich bin mehrere Winter in DDR-Zeiten zwischen Stützerbach und Ilmenau gependelt. Wenn kein Bus wegen der Schneehöhe mehr durch kam, die Reichsbahn hat uns nicht im Stich gelassen.
Wenn wir erst den Bahnhof erreicht hatten, waren wir „gerettet“.
Und da gab es wirklich noch Winter! Die RB schickte bei Extremwetter früh-morgens Schneefräsen auf Strecke. Die rosteten das ganze Jahr auf den Thüringer Bahnhöfen vor sich hin, aber im Winter waren sie im Einsatz.
Heute spart man ja selbst an Weichenheizungen.
Viele wissen noch, wie früher Weichen aufgetaut wurden.
Privatisierung der Grundversorgung hat noch nie zu einer Verbesserung für den Bürger geführt. Egal ob Bahn, Elektro oder Abwasser …