Sicher unterwegs am Weltfahrradtag

3. Juni 2022 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Heute ist Welttag des Fahrrads! Der Tag wird traditionell von Fahrradverbänden genutzt, um die Stärkung des Bewusstseins für eine ökonomische, gesunde und ökologische Fortbewegungsmethode mit Nachhaltigkeit für die Umwelt zu bewirken.

Anlässlich des Tages lohnt sich demnach heute ein Blick auf die touristische Radinfrastruktur in Sachsen-Anhalt. Dies hatte sich auch die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt gedacht und Kritik lautwerden lassen: So führen etwa zahlreiche touristische Radrouten oftmals gezwungenermaßen viele Kilometer lang an reinen Straßenabschnitten entlang. Ein Beispiel herfür ist etwa der Aller-Elbe Radweg. Bei diesem liegen mehr als 40 Prozent der Gesamtstrecke an der Straße. Davon fast 15 Kilometer außerhalb von Ortschaften. Infolgedessen kam es seit 2016 auf diesen Streckenabschnitten zu insgesamt 60 Unfällen mit zwei Todesopfern und elf Schwerverletzten.

„Touristische Radrouten werden oftmals von Familien genutzt. Da kann es nicht sein, dass wir diese über Landes- und sogar vereinzelt Bundesstraßen fahren lassen.“, meint Cornelia Lüddemann, mobilitätspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion. Sie fordert daher, dass der Ausbau von straßenbegleitenden Radwegen unbedingt prioritär auf diesen Strecken zu erfolgen habe.

„Die Menschen erwarten zu Recht, dass ausgewiesene Radrouten eben auch Radwege sind und sie dort sicher unterwegs sein können. Reine Straßenabschnitte laufen dem entgegen und sind konsequent zu beseitigen. Ich baue darauf, dass das Land im Zuge seiner Umsetzungsstrategie des Landesradverkehrsnetzes diesen Aspekt besonders in den Blick nimmt. Wir Grüne werden das im Verkehrsausschuss zum Thema machen.“, kündigt Lüddemann an.

Die Landesregierung erklärte derweil, dass die Führung von überregionalen Radwegen auf Straßen mit einem nennenswerten Aufkommen an motorisierten Fahrzeugen aktuell tatsächlich nicht dem angestrebten Minimalstandard entspräche. Auf Grund der begrenzten Kapazität und der Aufteilung des verfügbaren Straßenraums, insbesondere in urbanen Räumen, sei sie allerdings nicht immer flächendeckend vermeidbar.

Dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR) zufolge geschehen rund 90 % aller Radunfälle mit Personenschaden im innerstädtischen Bereich mit einem besonders hohen Anteil an Kreuzungen und Einmündungen, beim Queren von Fahrbahnen sowie auf zu schmalen Radwegen. Die Landesregierung erklärte daher, der sicheren Führung des Radverkehrs im innerstädtischen Bereich auch zukünftig eine herausragende Bedeutung zurechnen zu wollen.

Seit 1998 findet der Welttag des Fahrrads jährlich statt. Er wurde eingeführt, um auf die zunehmende Belastung durch Automobilverkehr hinzuweisen und das Fahrrad mehr in den Fokus des täglichen Gebrauchs zu rücken.

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