S-Bahn-Chaos: Trotha fast völlig abgekoppelt
15. Dezember 2015 | Umwelt + Verkehr | 4 KommentareSeit Sonntag herrscht bereits im S-Bahn-Netz Mitteldeutschland Chaos. Züge zwischen Halle und Leipzig fallen aus oder haben teilweise 90 Minuten Verspätung, wie am Dienstagmittag am halleschen Hauptbahnhof beobachtet.
Doch während es nach Leipzig immerhin, wenn auch mit Verspätung geht, trifft es den Streckenabschnitt nach Halle-Trotha besonders hart. Bislang wurde dieser von der S7 von Nietleben über Hauptbahnhof bedient. Doch diese Linie endet seit Sonntag bereits im Hauptbahnhof und fährt nicht mehr nach Trotha. Stattdessen sollen die Stationen Steintorbrücke, Dessauer Brücke, Zoo und Trotha vom Harz-Elbe-Express und der S3 (Halle-Leipzig) im Wechsel bedient werden.
Doch die Realität sieht anders aus. Denn nur äußerst selten fährt die S-Bahn auch tatsächlich vom Hauptbahnhof bis Trotha durch. Die meisten Bahnen enden, trotz der Anzeige „Trotha“ am Zug, bereits am Hauptbahnhof oder an der Station „Steintorbrücke“. Besonders ärgerlich für die Fahrgäste ist dabei die nicht vorhandene Information durch die Deutsche Bahn. So wurden die Fahrten in den Auskunftssystemen der Bahn im Internet als pünktlich angezeigt, ebenso an den Abfahrtsanzeigen am Bahnhof. Wenige Minuten vor der geplanten Abfahrt wechselten die Anzeigen schließlich auf „Fahrt entfällt heute“.
Reisende wurden darauf verwiesen, die innerstädtischen Verkehrsmittel zu nutzen, also die Straßenbahn und den Bus. Aus einer fünf Minütigen S-Bahn-Fahrt vom Hauptbahnhof zur Dessauer Brücke wird so eine 20-Minütige Straßenbahnfahrt inklusive Umsteigen. Nach Trotha verdoppelt sich die Fahrzeit von 15 auf 30 Minuten.
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Sonst fällt der DB wenigtens Schienenersatzverkehr ein.
Bei allen Mängeln im Bahnsystem sollte jedoch so viel Fairness herrschen und dazu vermeldet werden, dass die S3 und S5 am Dienstag Opfer eines Sprengstoffanschlags geworden sind. Um die stundenlange Streckensperrung wieder zu kompensieren, bleibt nichts anderes übrig, als einzukürzen. Alle anderen Reserven wurden – getarnt als marktwirtschaftliche Effizienz – gründlich abgeschafft.
Der Zustand ist ein unzumutbar, hat schon mal jemand an die Behinderten und die Personen diese einen Rollstuhl benötigen gedacht. Umsteigen ist für diese Personen an manchen Haltestellen eine regelrechte Tortur! Von den zum Teil nicht Behindertengerechten Haltestellen mal ganz zu schweigen. Es existieren doch zwischen den Verkehrspartner Verträge, warum üben die Verantwortlichen keinen entsprechenden Druck auf die Verkehrsunternehmen aus?
Hab nichts anderes erwartet. Saftladen!