Rebenstorf stoppt Saaleschotterung vorerst. SPD – Fraktion begrüßt den Schritt
11. November 2021 | Umwelt + Verkehr | 16 Kommentare
Schotterey (Ortsteil von Bad Lauchstädt)
Im Planungsausschuss (10.11.2021) hat der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt, Herr Rebenstorf, für die Stadtverwaltung den Baustopp der Schotterungen entlang der Saale verkündet. In den letzten beiden Wochen wurde die Kritik an den Maßnahmen, die als Instandsetzung nach dem Hochwasser 2013 beauftragt wurden, immer lauter.
Vor diesem Hintergrund begrüßte Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), die Entscheidung der Verwaltungsspitze: „Im Angesicht der eingereichten Klagen ist der verhängte Baustopp nur folgerichtig. Damit zeigen sowohl Herr Bürgermeister Geier als auch der Beigeordnete Rebenstorf, dass sie nicht vollendete Tatsachen schaffen wollen. Jetzt das Eilverfahren abzuwarten ist der richtige Weg. Darüber hinaus verstehen wir die Ausführungen der Verwaltung so, dass auch über den Winter keine weiteren Schotterungen durchgeführt werden. Das schafft Zeit und Raum, um die öffentliche Diskussion auf Augenhöhe fortzuführen und die Argumente noch einmal sachlich auszutauschen. Einseitige Schuldzuweisungen an die Verwaltung erscheinen uns aktuell deplatziert.“
„In der Zwischenzeit sollte die Stadtverwaltung noch einmal kritisch ihre Arbeit bei der Umsetzung des Stadtratsbeschlusses prüfen und diese gegenüber dem Rat und der Öffentlichkeit transparent machen. Der Fokus sollte darauf liegen, zu informieren, inwiefern die jetzt durchgeführten Maßnahmen angemessen und sachlich korrekt waren. Im Kern geht es auch darum darzulegen, inwieweit die Folgen der Schotterungen für Flora und Fauna vorab per Gutachten untersucht wurden. Das wäre nämlich notwendig gewesen. Der Rat hat den Beschluss 2019 unter der Voraussetzung gefasst, dass alle im Vorgriff der Baumaßnahme gesetzlich erforderlichen und vorgeschriebenen Prüfungen erfolgt sind bzw. bei der Entscheidung berücksichtigt wurden. Nach aktuellem Stand hat die Verwaltung hierzu noch nicht ausreichend geantwortet“, führte Helge Dreher, Sachkundiger Einwohner der SPD-Fraktion und Landschafts- und Umweltplaner, weiter aus.
Eric Eigendorf erklärte dazu: „Die nun gewonnene Zeit sollten alle Beteiligten sinnvoll nutzen. Stadtrat und Öffentlichkeit stehen vor der Frage, inwieweit die jetzige Kritik auch auf künftige Maßnahmen im südlichen Bereich der Saale in Halle zutreffen. Denn auch in diesem Bereich sind Schotterungen vorgesehen. Die bereits erfolgten Schotterungen am Amselgrund, an der Nordspitze der Peißnitz und entlang der Elisabeth-Saale sind nur ein Anfang gewesen.“
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Das klang früher anders.
„Herr Eigendorf tut gerade so, als hätte die Stadtverwaltung und nicht der Stadtrat die Schotterung beschlossen.“
Es ist letztlich vollkommen egal, wer der Schuldige ist, wenn die Maßnahme gerichtlich gekippt wird.
Unter Wiegand hätte man sich empört, dass die Stadtverwaltung einen Beschluss des Stadtrates kippt.
„Was lehrt das? Vorher immer mit allen möglichen Anwälten entsprechende Rechtsberatungen, natürlich nicht kostenlos, einzuholen. Die Frau RAin wird es freuen…“
Rechtsanwälte gibt es in der Verwaltung wie Sand am Meer!
Wir wählen die Freiheit!
Herr Eigendorf tut gerade so, als hätte die Stadtverwaltung und nicht der Stadtrat die Schotterung beschlossen.
Sich einfach als Stadtverwaltung an geltende Vorschriften halten. Wir Bürger müssen das schließlich auch.
Was lehrt das? Vorher immer mit allen möglichen Anwälten entsprechende Rechtsberatungen, natürlich nicht kostenlos, einzuholen. Die Frau RAin wird es freuen…
Wenn man die Träger öffentlicher Belange nicht an Entscheidungen beteiligt, passiert sowas!
Die Einzige, der daraus wohl was gewinnen wird, ist die antragstellende RAin, die dabei wohl gut ihren Schnitt machen wird…
Bei der Stadt gehe ich vom worst case aus, bei solchen Förderungen existieren ja durchaus Deadlines usw., am Ende muss vermutlich alles zurück erstattet werden. Ansonsten sehe ich die Chancen bei der Klage eher geringer ein, Ökos verklagen doch zur Not den eigenen Schatten.
Hier hat die Stadtverwaltung ihrer Zuständigkeit überschritten, denn für Arbeiten auf dem Saaleuferrandstreifen, der 5 Meter von der Mittelwasserlinie endet, ist das Wasserstraßenamt in Magdeburg.
Bei der S
Es heißt doch, dass Till Eulenspiegel auch mal in Halle war. Wer weiß wie viele Nachkommen er da gezeugt hat.
„Was kostet die Verzögerung? “
Wenn der BUND die Klage gewinnt (worauf ich wette), kostet die Verzögerung nichts – im Gegenteil: Dann spart das Kosten.
Wieso diskutiert man öffentlich erst nach der Entscheidung? Warum steht plötzlich keiner mehr zu den eigenen Beschlüssen, der Umfang war von Anfang an klar? Warum lässt man sich unnötig zum Stopp der Arbeiten erpressen? Was kostet die Verzögerung? Was kostet eine Abkehr von der geförderten Maßnahme?