Qualitätsmängel am Rannischen Platz: Gleise wurden wieder ausgebaut
3. März 2015 | Umwelt + Verkehr | 3 KommentareVerwunderte Blicke am Rannischen Platz. Seit einem halben Jahr wird dort gebaut, und auf dem Westteil waren sogar schon Gleise verlegt. Doch genau die sind nun wieder weg, stattdessen wurde nur Asphalt aufgetragen.
Grund sind Qualitätsmängel. „Das Verkehrsbauprojekt STADTBAHN Halle entspricht höchsten Anforderungen und wird durch ein professionelles Qualitätsmanagement begleitet. Dieses stellt in regelmäßigen Kontrollen sicher, dass alle verwendeten Materialen und Baustoffe werksneu und von höchster Qualität sind“, so Stadtwerke-Sprecherin Iris Rudolph auf Nachfrage. Eine Überprüfung habe Beanstandungen am Gleis ergeben. Deshalb „wird die beauftragte Baufirma jetzt nacharbeiteten müssen.“ Die Gleise auf dem westlichen Rannischen Platz waren bereits verlegt, wurden wieder ausgebaut. Zusätzliche Kosten rollen auf die Stadt nicht zu.
Der provisorische Asphalt auf der Westseite ist nötig, weil hier ab dem 9. März der Autoverkehr langgeführt wird. Dann startet der zweite Bauabschnitt mit Arbeiten in der Mitte des Platzes. Diese Arbeiten sollen bis 20. Juli dauern. Ursprünglich sollten ab dann wieder alle Straßenbahnlinien regulär fahren. Doch die Verbindung in die Torstraße für die Linien 1 und 16 wird dann erst einmal nicht möglich sein.
Eigentlich sollte der Rannische Platz längst fertig sein. Doch die Bauarbeiten vor einem Jahr konnten zunächst nicht starten, weil eine unterlegene Baufirma geklagt hatte. Es folgte eine Neuausschreibung und der Baubeginn Mitte Oktober 2014.
Liniennetz ab 9. März:
– 1: Frohe Zukunft, Steintor, Markt, Franckeplatz, Rannischer Platz (Abends nur zwischen Froher Zukunft und Markt)
– 1S: Beesen, Südstadt, Böllberg, Rannischer Platz
– 3: Trotha, Reileck, Markt, Franckeplatz, Rannischer Platz
– 3S: Südstadt, Vogelweide, Rannischer Platz
– 8: Trotha, Burg Giebichenstein, Volkspark, Markt, Franckeplatz, Rannischer Platz
– 8S: Elsa-Brändström-Straße, Vogelweide, Rannischer Platz
– 16: Göttinger Bogen, Rennbahnkreuz, Markt, Franckeplatz, Riebeckplatz, Vogelweide, Südstadt (Wochenende nur zwischen Markt und Südstadt)
– 95: Trotha, Reileck, Steintor, Markt, Franckeplatz, Rannischer Platz
– 95S: Ammendorf, Vogelweide, Rannischer Platz
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Tatsächlich Qualitätsmängel, oder doch nur eine Ausrede um den Schildbürgerstreich zu vertuschen? Ich bin da skeptisch.
Die Firmen wissen halt, dass sie bei öffentlichen Ausschreibungen nur über extrem günstige Angebote zum Zuge kommen. Da wird getrickst und frisiert was das Zeug hält.
Ein Hoch auf den Mann, der die Qualitätssicherung eingebaut hat. Sonst hätte die Stadt wieder mal draufgezahlt.
Jux und Dollerei mitten in der Stadt… hoffentlich war die Pfuschfirma nicht die Klagende… oder HAVAG hat auf’s falsche Pferd gesetzt…