Parole Eisbär! Der Streik geht weiter!

14. März 2019 | Umwelt + Verkehr | 8 Kommentare

Wie uns die Initiative FRIDAYS FOR FUTURE HALLE mitteilt, versammeln sich am Freitag, den 15. März, in Halle Schüler*innen, Auszubildende und Studierende, um für eine konsequente Klimapolitik, die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens und für die Verkehrswende zu demonstrieren. Die Demo wird um 12:00 am Riebeckplatz starten.

Zusammen mit tausenden jungen Menschen in Deutschland und in über 90 anderen Ländern der Welt appellieren sie an die Verantwortung der Politiker*innen für ihrer aller Zukunft und machen deutlich, dass jetzt gehandelt werden muss, um die Klimaschutzziele zu erreichen und damit die Klimakrise zu verhindern.

Halle

„Mit einem Kohleausstieg bis 2038 verfehlt Deutschland sein Klimaziel – hier werden kurzfristige wirtschaftliche Interessen vor die Zukunft unseres Planeten gestellt. Die Klimakrise wartet aber nicht“, erklärt Peter, Schüler aus Halle.

„Wir sind die erste Generation, die mit den Folgen des Klimawandels leben muss und die letzte, die noch etwas dagegen tun kann. Der Klimawandel wartet nicht, bis wir unseren Abschluss gemacht haben. Deswegen streiken wir heute und werden auch weiter streiken“, ergänzt Hanna, Schülerin in Halle.

Solidarisch mit der Aktion zeigen sich der BUND und die BUNDjugend: Wir freuen uns auf jeden Freitag. Denn seit Dezember letzten Jahres treten hier in beeindruckender Weise mit der Bewegung „Fridays for Future“ Schüler*innen für ihre Zukunft ein und fordern konsequenten Klimaschutz.

Wir begrüßen diesen notwendigen Schritt der jungen Generation als ein Zeichen lebendiger Demokratie. Hier wird sichtbar, dass immer mehr junge Menschen verstanden haben, dass ihre persönliche Zukunft vom Klimawandel betroffen sein wird und dass sie dieses nicht einfach so bereit sind hinzunehmen.

Wir sehen uns durch diese Bewegung gestärkt und ermutigt, weiter für unsere Ziele im Klimaschutz zu streiten. Dies beginnt mit dem konsequenten Einstieg in den Kohleausstieg, so dass in den Braunkohlerevieren keine Zwangsumsiedlungen mehr erfolgen und der Hambacher Wald erhalten bleibt. Die nationale Umsetzung der Pariser Klimaziele braucht aber noch deutlich mehr. Wir teilen die Rufe der Schüler*innen nach einer schnelleren Abschaltung aller Kohlekraftwerke ebenso wie deren Engagement für eine Wende in der Verkehrspolitik. Wir werden unsere Kraft dafür verwenden, hier wie in anderen wichtigen Bereichen politisch und gesellschaftlich voranzukommen.

Es ist richtig, dass junge Menschen nun aufstehen und sich für ihre Zukunft einsetzen. Denn sie sind diejenigen, die die Entscheidungen der Politik und vor allem deren aktuelle Versäumnisse beim Klimaschutz ausbaden müssen. Daher ist es auch eine Frage der Gerechtigkeit, jetzt auf die vielen jungen Stimmen zu hören. Auch ohne starke Lobby haben die Schüler*innen ein Recht darauf, dass ihre Interessen Gehör finden.

Magdeburg

Die Schüler*innen die sich freitags aktiv mit einem der drängendsten Probleme dieses Planeten auseinandersetzen, verdient dabei Anerkennung und Respekt – nicht nur von uns, sondern von allen Seiten. Hier engagieren sich junge Menschen für das Wohl ihrer ganzen Generation und sammeln wertvolle Erfahrungen in der Schule der demokratischen Auseinandersetzung.

Daher ruft der BUND alle Akteure auf, sich als gute Demokraten diesem Protest auf Augenhöhe zu stellen. Derzeit wird von einzelnen Landesregierungen versucht, den Protest durch Drohungen und Ordnungsmaßnahmen einzudämmen. Was für ein jämmerliches Signal ist dies an die engagierten Schüler* innen? Sie sollen hier offenbar lernen, dass Demokratie nur als theoretisches Thema in den Fachunterricht gehört, aber nicht gelebt werden soll.

Der BUND ruft daher alle Kultusministerien auf, dem Recht auf freie Meinungsäußerung eine klare Priorität zu geben und allen Schüler*innen, die an den Kundgebungen und Demos der Fridays for Future – Bewegung teilnehmen, allein aus Gründen der Demokratiebildung den Rücken zu stärken. Auf jeden Fall ist jegliche Form von Diskreditierung und Einschüchterung sofort einzustellen und in Zukunft zu unterlassen.

In diesem Zusammenhang lobt der BUND ausdrücklich die verantwortungsbewusste Entscheidung vieler Schulen, die ihren Bildungsauftrag verstanden haben und ihrerseits ihren Schüler*innen auf vielfältigen Wegen eine Teilnahme an den Aktivitäten ermöglicht haben, statt disziplinarisch mit Ordnungsgeld und Zwangsmaßnahmen zu drohen oder gar einzelne handelnde Personen von der Schule zu verweisen.

Verlauf/ Programm der Demo:

Start: 12:00 Riebeckplatz
Zwischenkundgebung & Aktion: ca. 12:45 am Leipziger Turm
Abschlusskundgebung: ab ca. 13:20 auf dem Marktplatz
Hintergrund:
Inspiriert von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die seit letztem Sommer jeden Freitag vor dem schwedischen Parlament streikt, gehen seit mehreren Monaten junge Menschen in ganz Deutschland auf die Straße und fordern ein Umdenken in der Klimapolitik und echten Klimaschutz. In den vergangenen Wochen streikten jeweils weit über 10.000 Schüler*innen in ganz Deutschland.
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