Offener Brief zur Critical Mass an die HAVAG
3. Januar 2019 | Umwelt + Verkehr | 14 KommentareDie Initiative „Halle Verkehrt“ wendet sich mit Offenen Brief an die HAVAG und ruft gleichzeitig am Fr., 04.01.2019, wieder zur Critical Mass von Fahrradfahrern auf: Ich möchte Sie darum bitten, Ihre Fahrerinnen* , die am Freitag Abend, dem 4.1.2019, in der Zeit zwischen 18:00 und 21:00 Dienst haben, noch einmal über die Regeln im Umgang mit geschlossenen Verbänden gemäß § 27 StVO ( https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__27.html) zu informieren.
Wie jeden ersten Freitag im Monat wird es einen geschlossenen Verband aus mehr als 15 Radfahrern* („Critical Mass“) geben, dessen Route durch Halle wahrscheinlich auch Straßenbahnschienen oder Busrouten kreuzen wird.
Kurz zusammengefasst besagt dieser Paragraph:
* Der gesamte Verband gilt wie ein Fahrzeug.
* Wenn der Anfang des Verbandes eine Kreuzung rechtmäßig überquert, z.B. weil eine Lichtsignalanlage Grün zeigt, oder weil Vorfahrt besteht, oder weil die Kreuzung frei ist, dann überquert der gesamte Verband diese Kreuzung ohne Unterbrechung – auch dann, wenn die Lichtsignalanlage auf Rot umschaltet.
Enges Auffahren, Bedrängen, Hineindrängeln oder Ankligeln durch Straßenbahnfahrer* verringert nicht die Zeit, die der Verband zum Überqueren der Kreuzung und zur Freigabe für den restlichen Verkehrt benötigt. Diese Erfahrung können Sie von jeder einzelnen der zahlreichen Straßenbahnfahrerinnen* bestätigen lassen, die das in den letzten Jahren wiederholt versucht haben.
Davon unabhängig möchte ich stellvertretend für alle umweltbewussten Hallenserinnen* den Fahrerinnen und dem gesamten Team der HAVAG für ihren in Halle sicher nicht einfachen Dienst danken, ganz besonders dafür, dass sie die Fahrgäste nachts, an Wochenenden und an Feiertagen zuverlässig durch Halle und Umgebung fahren.
14 Kommentare
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Dann bis zum 01.02.19.
Normalerweise steht die Info auf Hallespektrum oder der anderen Online-Zeitung, oder auf einem der vielen in Halle verteilten Aufkleber (z.B. mit Einstein), oder hier im Forum. Immer der erste Freitag im Monat, immer 18:00 Uhr am Bebel-Platz. Am Anfang gibt es immer eine gewisse Zeit zum „Meet & Greet“, wo man z.B. auf das neue entstehende Radcafé im Trothaer Bahnhof aufmerksam gemacht wird (Arbeitstreffen am ersten Montag, der dem CM-Freitag folgt, 17:00 Uhr). Dresscode: Werkstattverträglich und warm.
Nächste CM ist 1.2., 18:00 Uhr, Bebel-Platz. Wer erst 18:15 kommt, findet uns auch noch.
Route bildet sich während der Fahrt. Ein bisschen Kleingeld kann man dabei haben, findet vielleicht eine Verwendung (Spuckis, Bierchen danach, …).
Wichtig wie immer: Fahrradlicht. Heute war die Quote super.
Ich finde es großartig, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, wie wenig sicher Halles Straßen für Radfahrer sind.
Es ist immer der erste Freitag im Monat richtig? Wo erfahre ich wo es los geht?
[quote]Zum anderen muss die Kollone als solche gekennzeichnet werden am Anfang und Ende da reichen die gelben Warnwesten nicht aus die der ein oder andere Teilnehmer trägt.[/quote]
[quote]Anfang und Ende eindeutig markiert[/quote]
Und wo genau nehmt ihr diese Weisheit her @McPoldy und @kenia? In der StVO steht hierzu nichts! Einzig § 27 Abs. 3 Satz 1 StVO regelt, dass der Verband als solcher für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar sein muss. Das sollte bei 100 in engem Abstand fahrenden Teilnehmern auch der Blindeste erkennen. Und auch die VwV zu § 27 Abs. 3 StVO regelt nur, dass die Verbände darauf zu achten haben geschlossen zu bleiben.
Die gelben Warnwesten vorne und hinten sind damit (nach der gesetzlichen Regelung und der VwV) sogar nur ein nettes Extra, was die CM zusätzlich für eventuell blinde Verkehrsteilnehmer nutzt…
Man kann es sich doch aber nicht aussuchen, ob man jetzt berücksichtigt werden will wie ein Verband nach §27 STVO oder eben so behandelt wird wie jeder einzelne Verkehrsteilnehmer.
Wenn verband nach STVO, dann Verbandleiter, Anfang und Ende eindeutig markiert, Zweierreihe und nicht auf dem Fussweg.
Oder eben jeder fährt wie er will, dann ist es ein loser Haufen Fahrradfahrer.
Man kann sich aus dem § 27 STVO nicht nur die Absätze raussuchen, welche einem gerade gefallen.
Das bedeutet dann aber auch, Fahrradwegepflicht, falls vorhanden, keine Hochstraße, keine Volkmannstr., nicht bei Rot über die Ampel usw.
Hoffen wir mal, dass morgen die Veranstaltung geregelt so oder so abläuft. Strafen gäbe es in beiden Fällen ob § 27 oder nicht.
@mcPoldy ich hatte das als Antwort auf die ersten beiden Beiträge verstanden. murphy sagt, es müsste eine Demo sein, du sagst, es muss ganz ordentlich im Gleichschritt in Zweierreihe gefahren werden.
Wo jetzt der Vorteil für die Straßenbahn liegt, wenn die CM wirklich in fester Zweierreihe und anderthalbfacher Länge durch die Stadt fährt, konnte mir noch keiner erklären. Warum ein weniger geordneter Verband eine Berechtigung darstellt, auf Radfahrer draufzuhalten, auch nicht. Was daran verkehrt ist, die Straßenbahnfahrer über das Event und seine Einordnung aufzuklären, auch nicht.
Also fasse ich zusammen: keine Verbesserungsvorschläge, keine echte Kritik, nur wilde Meckerei. Also alles in Ordnung im Forum.
In diesem Sinne auch noch allen ein frohes gesundes Neues Jahr!
@nixIdee in den meisten Städten finden Critical Mass nach demselben Prinzip statt. Nun nicht grade in Merseburg oder Naumburg, zugegeben. In wenigen Städten haben sich Vereine oder lokale Initiativen entschieden, das als Demonstration anzumelden – dafür gibt es je nach Stadt verschiedene Gründe. Die meisten CM sind keine angemeldete Demo und finden monatlich statt.
Nein, es ist nur definitiv kein Verband. Vielleicht sollte die HAVAG mal die Teilnehmer belehren. Oder besser noch die Polizei. In anderen Städten lässt man sich da ja nicht so auf der Nase herum tanzen.
Hä? bist du gerade verwirrt? Wer schreibt etwas von politischer Aussage und Demonstration. Ihr werft anderen Verkehrsteilnehmern vor das sie nicht wissen was ein geschlossener Verband ist, haltet euch aber selbst nicht an die Regeln wie sich ein geschlossener Verband zu bewegen hat.
@McPoldy und dadurch, dass nicht alle streng in Zweierreihe fahren, entsteht eine politische Aussage und es wird zur Demostration? Du klingst reichlich verwirrt.
Wiki schreibt dazu,
„Radfahrer
Mehr als 15 Radfahrer dürfen nach § 27 StVO einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie immer zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren. Diesen Sachverhalt macht sich die Aktionsform Critical Mass zu Nutze. Auf für Radfahrer ungünstig gebauten Strecken ergibt sich so eine Möglichkeit, gemeinsam sicher auf der Fahrbahn zu fahren. In der Schweiz gelten bereits 10 Radfahrer als Gruppe. Hintereinanderfahrend ergibt sich so relativ schnell ein faktisches Überholverbot. “
Aber spätestens bei dem zu zweit nebeneinander scheitert es wie auf den Videoaufnahmen und Bildern zu erkennen ist. Zum anderen muss die Kollone als solche gekennzeichnet werden am Anfang und Ende da reichen die gelben Warnwesten nicht aus die der ein oder andere Teilnehmer trägt.
Da haben die Organisatoren ganz klar Verantwortung dafür das die Disziplin im Verband eingehalten wird um eine Reibungslose Fahrt zu gewährleisten. Wenn die CM gern die Finger in die Wunde legt dann auch bei sich selbst. Ich erwarte garkeine Abstände wie bei den Pelotons der Tour de France aber Abstände wie sie auf den Videos zu erkennen sind lösen den Verband auf da er nicht mehr als solcher zu erkennen ist. Da fahren Fahrräder wild durcheinander.
@murphy: Den Unterschied zwischen Versammlung und sonstiger Zusammenkunft hat zum Glück der Gesetzgeber geregelt, wir brauchen also weder eine Glaskugel, noch den Kaffeesatz, noch den schlauen Murphy (der hier über seine Kompetenzgrenze hinweg kommentiert hat) zu befragen.
Da Halle nicht der Nabel der Welt und nicht die Geburtsstätte der CM ist, haben sich schon viele schlaue Köpfe in vielen verschiedenen Städten damit beschäftigt. Aber wenn du den gordischen Knoten jetzt lösen kannst, wirst du bestimmt der Hero der Autobahnpartei Deutschlands und ihrer Splittergruppen FDP, CDU, CSU und AfD.
Wie schon ausgeführt, handelt es sich um eine Nötigung.
Eine Demonstration, wie es wohl eine sein soll, muss angemeldet und genehmigt werden.
Ich erwarte von der Polizei, dass sie endlich einschreitet.
Erklärung zum *: es sind mit jeder grammatischen Form immer alle Geschlechter gemeint – eine grammatische Separation von Geschlechtern empfinde ich als nicht sinnvoll.