Nicht ohne (m)ein Auto?
7. September 2018 | Umwelt + Verkehr | 7 KommentareWie uns die Franck. Stiftungen eben mitteilten:
DIE VERANSTALTUNG MUSS AUS PERSÖNLICHEN GRÜNDEN ENTFALLEN.
Ein neuer Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Nicht ohne mein Auto?! Kann man individuell mobil bleiben, aber viel weniger Ressourcen verbrauchen? Das geht, sagt der Mobilitäts- und Zukunftsforscher Prof. Dr. Stephan Rammler, wenn wir Autos zukünftig intelligenter nutzen. Seine Ideen stellt der u.a. mit dem ZEIT WISSEN Nachhaltigkeitspreis (2016) ausgezeichnete Wissenschaftler am 11. September um 18 Uhr im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen vor. Der Themenabend schließt die Begleitreihe zur Jahresausstellung »Unterwegs im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert« ab, die sich mit den Auswirkungen des Reisens in der Gegenwart beschäftigt hat.
Mobilität ist von fundamentaler Bedeutung sowohl für unsere Wirtschaft als auch unseren Lebensstil, allerdings ist sie derzeit extrem produkt- und ressourcenintensiv, schadet dem Klima und unserer Gesundheit. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und knapper werdender Ressourcen ist klar: Wir brauchen eine Verkehrswende. Wie lässt sich also die künftig sogar wachsende Mobilität ressourcenschonend, umwelt-, wirtschafts- und gesundheitsverträglich gestalten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Soziologe und renommierte Zukunftsforscher Stephan Rammler, Professor für Transportation Design & Social Sciences an der Hochschule der Künste in Braunschweig und ab Oktober 2018 wissenschaftlicher Direktor des IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung Berlin. Zum Themenabend stellt er seine Vision der Mobilität von morgen mit innovativen Technologien, klugen ökonomischen Strategien und einer veränderten politischen Kultur zur Diskussion.
Der Vortrag mit anschließendem Publikumsgespräch wird moderiert von Götz Meister (Unabhängiges Institut für Umweltfragen Berlin/Halle).
11. SEPTEMBER 2018 | 18 UHR | FREYLINGHAUSEN-SAAL, FRANCKEPLATZ 1, HAUS 1
EINTRITT FREI
VERANSTALTUNGSHINWEIS
noch bis 16. September 2018 Di–So 10–17 Uhr
»Unterwegs im Auftrag des Herrn. Reisen von Pietisten im 18. Jahrhundert«
Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen im Historischen Waisenhaus
Franckesche Stiftungen
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> „Auf deutsch gesagt, der werte Herr Wissenschaftler möchte Mobilität individueller Art nur noch der reichen zahlungsfähigen Klienetel vorbehalten. “
Falsch. Moderne Mobilität setzt voraus, gute Fußwege, gute Radwege, guten ÖPNV, gutes Carsharing und gute Zugverbindungen anzubieten. Damit hast du alle Kreise gut abgedeckt, die zahlungskräftigen von mir aus in der ersten Klasse.
Fuß- und Radweg ist Individualverkehr und bei ordentlicher Infrastruktur auch ohne Probleme bis 10km Radius schnell genug. In Halle sind die meisten Wege ja kürzer. Andererseits sorgt die Fixierung auf den Autoverkehr (bloß keinen Parkplatz wegnehmen, auch wenn er rechtswidrig den Verkehr behindert und gefährdet!) dafür, dass nur noch die Reichen ohne großen Stress durch den Tag kommen – Haus im Grünen mit fetten Garagen, Tiefgarage am Büro.
Wer wenig Platz hat, muss zuerst an dem Zeug sparen, was am meisten Platz verbraucht. Und das ist mit großem Abstand das Auto.
Er meint diese Studie hier, die wieder mal Car2Go mit Carsharing verwechselt. https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/studie-zu-car2go-warum-carsharing-der-umwelt-nicht-hilft/23011982.html
Wer in der Lage ist, die Unterschiede zu erkennen, kann sich hier
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/studie-zu-car2go-warum-carsharing-der-umwelt-nicht-hilft/23011982.html
oder hier
https://www.cambio-carsharing.de/cms/downloads/d8d44462-f940-423c-8b0c-fc44d1f3bc39/tr_Endbericht_Bremen_.pdf
schlauer machen.
Carsharing wie teilAuto oder JEZ Mobil ersetzt nicht die Straßenbahn, außer in den wirklich sinnvollen Fällen (so was wie 4 Personen einen Nachmittag zur Schwiegermama nach Sennewitz). Es trägt aber dazu bei, dass viele Hallenser auf ein eigenes Auto verzichten können.
Ein Ziel von Car2Go war ja grade, die Carsharing-Bewegung zu konterkarieren und den Ökotrend zu stoppen, um weiterhin viele Autos zu verkaufen.
Wenn man sich Stadtgebiete, die ohnehin viel zu viele Autos haben (Paulusviertel, aber auch andere) anschaut, geht es gar nicht ohne eine Stärkung des Carsharings.
Man muss auch endlich aufhören, den wertvollen und knappen Stadtraum kostenlos für Parkplätze zu verschleudern und muss den Ausstieg erleichtern. Wie viele Zweitwagen sind leicht ersetzbar, wenn man mal die Alternativen zum Auto etwas stärkt.
Man kann das ganze zwar bei Interesse mal googeln.
Aber man findet es auch in der FAZ als Ergebnis von dem Öko-Instituts in Freiburg und des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt.
Die Studie, auf die sich murphy bezieht, behandelt meines Wissens das „free floating“ Car-Sharing, bei dem man ein Auto spontan mieten (wenn man gerade eins sieht) und dann irgendwo wieder abstellen kann.
Das stationsgebundene Car-Sharing, wie es in Halle seit > 25 Jahren von Teilauto angeboten wird, funktioniert völlig anders und kommt zu ganz anderen Ergebnissen. Verlässlichkeit bei der Buchung (in Bezug auf Buchungszeit, Größe des benötigten Autos, Wartung ect.) steht dabei im Vordergrund. Dadurch lässt sich die benötigte Auto-Anzahl deutlich reduzieren, damit auch die Parkplatz-Situation in den Städten entspannen und vieles mehr.
Ich nutze Teilauto seit über 15 Jahren und fahre zwischen 2h (5km) mit dem Kleinwagen und 3 Wochen (4000km) im Urlaub mit einem größeren Auto jede Strecke. Und ich würde mich nie mit einem eigenen Auto belasten, solange ich das Teilauto-Angebot nutzen kann.
Auf deutsch gesagt, der werte Herr Wissenschaftler möchte Mobilität individueller Art nur noch der reichen zahlungsfähigen Klienetel vorbehalten. Alle anderen mögen sich in unbequeme, unpünktliche dreckige und laute Verkehrsmittel pferchen lassen: „Genießen Sie die Deutsche Bahn in vollen Zügen“
Begründung, Name des Instituts, Fundstelle der Studie?
Aktuelle Untersuchungen eines Umweltinstitutes aus Freiburg bezweifelt allerdings gerade den ökologischen Nutzeffekt der „Car-sharing“ Bewegung in der BRD.