NABU fordert: Mehr Einsatz für die Halleschen Wälder

6. August 2021 | Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr | 2 Kommentare

 

Der Stadtwald von Halle erfüllt viele wichtige Funktionen für den Naturschutz, die Erholung und Bewirtschaftung. Zum Management dieser Funktionen sowie für den Erhalt und die nachhaltige Entwicklung der  Wälder braucht es Personal. Der Stadtrat von Halle berät daher über die (Wieder-)Einrichtung einer städtischen Forstverwaltung.
Um sich nicht in einer Diskussion über die Kosten zu verfangen, sondern die anstehenden Aufgaben zielgerichtet anzugehen, regt der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) die Besetzung einer städtischen Revierleiter*innen-Stelle an. Die Organisation schreibt hierzu nun in einer Pressemitteilung:#

Zurzeit werden die kommunalen Waldflächen der Stadt durch das Forstamt Naumburg betreut. Aus der Ferne ist es jedoch schwierig, die vielfältigen Standortmerkmale und Schutzkategorien der Halleschen Wälder ausgewogen zu berücksichtigen. Auch die Notwendigkeit für die bisherige Revierleitung, weite Strecken zurückzulegen, ist aus Sicht des NABU weder nachhaltig noch effizient.

„Die Stelle einer städtischen Revierleitung kann in dem vorhandenen Fachbereich Umwelt eingebunden werden, welcher bereits über fachkräftiges Personal verfügt.“, erklärt Carsten Friedrich, Vorstandsmitglied beim NABU Regionalverband Halle-Saalkreis. „Dieser Personalzuwachs hätte weiterhin den Charme, dass neben dem örtlichen Fachwissen auch eine gewisse Verbundenheit zu den ortsnahen Waldflächen und der Bevölkerung gegeben wäre.“

– Für den NABU ein klarer Vorteil, denn ein Schwerpunkt ist zukünftig auf den Schutz, die Entwicklung und den Erhalt der Waldbestände sowie der Kommunikation mit den Erholungssuchenden aus der Stadt zu legen.

Die Halleschen Wälder sind durch eine enorme Vielfalt an Biotopen geprägt. Europaweit gefährdete und geschützte Arten und Lebensräume sind vor Ort durch ein breites Netz verschiedener Schutzgebietskategorien gesichert. So gilt es zum Beispiel, bei der Bewirtschaftung der Dölauer Heide das Naturschutzgebiet Bischofswiese zu beachten, welches selten gewordenen Vogel- und Käfer- sowie Fledermausarten einen Lebensraum bietet. Da die Halleschen Waldflächen zu großen Teilen gleichzeitig FFH-Schutzgebiete sind, gilt es außerdem, den FFH-Managementplan
konsequent umzusetzen. Eine nachhaltige Entwicklung und der klimaangepasste Umbau der Waldbestände erlauben damit die ausreichende Auslastung einer Vollzeitkraft.

Carsten Friedrich erklärt hierzu weiter: „Aufgabenbereiche wie Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildungsangebote sollten aus unserer Sicht ebenfalls stärker ausgebaut werden. Unsere heimischen Wälder sind interessant und wichtig für Stadtbewohner und -bewohnerinnen, sie müssen daher stärker eingebunden und angesprochen werden. Auch im Hinblick auf die extremen Umweltbedingungen der letzten und wohl auch kommenden Jahre muss vor allem der gezielte Umbau zu standortgerechten und herkunftsnahen Baum- und Straucharten erfolgen.“

Konkrete Möglichkeiten für die naturnahe Waldbewirtschaftung des Stadtwaldes hat der NABU Regionalverband Halle-Saalkreis bereits 2019 auf seiner Homepage veröffentlicht.

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben