Moderate Tariferhöhung und neue Produkte: Preisanpassungen im MDV

25. März 2022 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Die Gesellschafterversammlung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) hat gestern die Einführung neuer Produkte sowie Preisanpassungen im Nahverkehr beschlossen. Die Änderungen werden demnach ab 1. August 2022 in Kraft treten.

Überblick:
● Gesamtes MDV-Gebiet: Das aus Leipzig bekannte ABO Flex gilt ab 1.8. im gesamten Verbundgebiet. ABO Flex Kunden sparen bis zu 50 % für Einzelfahrten.
● Leipzig: Familien in Leipzig können künftig bis zu drei Kinder kostenfrei mit der erweiterten 24-Stunden-Karte Plus mitnehmen. Die Einzelfahrkarte, Kurzstreckenkarte, 4-Fahrten-Karte und die Leipzig Pass Mobilcard bleiben preisstabil. Die übrigen Preise werden insgesamt um durchschnittlich 2 % angehoben.
● Halle (Saale): Die Preise für die Einzelfahrkarte Kind und das ABO Light bleiben gleich. Die Preise für die weiteren Tarifprodukte erhöhen sich um durchschnittlich 2,8 %.
● Landkreise: Kostengünstiges ABO Aktiv für Senioren wird in weiteren Städten eingeführt. Die Preise erhöhen sich über alle Tarifprodukte um durchschnittlich 2,1 %.

Das sogenannte ABO Flex wird neu eingeführt. Dieses ist gültig bei allen 13 Nahverkehrsunternehmen in Halle, Leipzig, den fünf Landkreisen und auf den Zugstrecken im MDV Nord. Nach Unternehmensangaben soll dieses „die volle Mobilität für alle Lebenslagen zum günstigen Preis“ sichern. Das Prinzip dabei ist einfach: Kunden erwerben eine Basiskarte zum einheitlichen Grundbetrag von 6,90 EUR im Monat. Bei jedem Kauf einer Einzelfahrkarte, Extrakarte oder Kurzstreckenkarte werden in Leipzig und Halle 50 % Rabatt gewährt. In den Landkreisen gilt: je kürzer die Strecke, desto größer der Rabatt.

Wie oben beschrieben, werden sich für die Bewohnerinnen und Bewohner in Halle die Preise für die Tarife der MDV durchschnittlich um 2,8 % erhöhen. Diese Preisstrategie soll der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) weiteren Handlungsspielraum für Investitionen in neue Infrastrukturen (Straßenbahnen, Haltestellen, Gleisnetz) sowie in
digitale Services zur leichteren Mobilitätsnutzung verschaffen.

Nach Meinung des MDV fällt die verbundweite Preisanpassung allerdings deutlich geringer aus als die allgemeine Teuerungsrate der vergangenen Monate. Die Verkehrsunternehmen würden demnach auf die Erholung der Branche und den Gewinn neuer Fahrgäste durch die neuen Angebote ab dem 1. August setzen. Dennoch würde man noch entscheiden müssen, ob die massiv gestiegenen Kraftstoff- und Energiepreise anteilig an die Kunden weitergegeben werden sollten.

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