Klare Ansage: Sitta braucht braune Kohle!
21. September 2018 | Umwelt + Verkehr | 11 KommentareDörfer, Wälder, fruchtbare Böden werden abgebaggert, aber die FDP Sachsen-Anhalt hat eine klare Botschaft: Unmittelbar vor der Sitzung der Kohlekommission am Montag in Halle lehnt der FDP Landesvorstand Sachsen-Anhalt einen staatlich verordneten Ausstieg aus der Braunkohle ab. Es wird der Markt schon richten:
„Die Energiewende wird nach wie vor völlig ineffizient betrieben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass politisch entschieden wurde, welche Technologien der Stromerzeugung gefälligst erfolgreich zu sein haben. Die Kohlekommission dient nun offensichtlich dazu, einen Dialogprozess vorzutäuschen, obwohl Union und SPD in der Bundesregierung das Ergebnis bereits weitgehend festgelegt haben – nämlich aus der Braunkohle auszusteigen. Dabei ist der Industriestandort Deutschland auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen und damit auf absehbare Zeit auch auf die Braunkohle. Deutschland und Europa haben sich in Paris ehrgeizige Ziele zur Reduktion der Emission von Treibhausgasen verpflichtet. Zu dieser Verpflichtung stehen auch die Freien Demokraten Sachsen-Anhalt. Mit dem europäischen Emissionshandelssystem gibt es ein Instrument, mit dem diese Ziele erreicht werden können. Wir setzen uns dafür ein, dass ein solches System möglichst bald alle wichtigen Industrienationen und alle Sektoren umfasst. Schließlich handelt es sich um ein globales Problem, dass einzelne Staaten nicht allein lösen können. Ein verordneter Ausstieg aus der Braunkohle auf nationaler Ebene ist ein Irrweg“ so der Landesvorsitzende der FDP, Frank Sitta.
Die FDP Sachsen-Anhalt verweist außerdem auf die Tatsache, dass Sachsen-Anhalt das von der Bundesregierung verkündete ehrgeizige Ziel einer Treibhausgasminderung von 40% bis zum Jahr 2020 (gegenüber 1990) mit 45% längst schon realisiert hat. Der Preis dafür war ein schmerzhafter wirtschaftlicher Anpassungsprozess für die Menschen in unserem Land.
„In der Energie- und Klimapolitik plädieren wir für einen breiten Energiemix, der technologieoffen die Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit gleichrangig berücksichtigt und damit auch die Nutzung der Braunkohle weiterhin ermöglicht. Die deutschen Reduktionsziele im Wesentlichen durch eine zweite De-Industriealisierung Ostdeutschlands erreichen zu wollen, lehnt die FDP Sachsen-Anhalt entschieden ab,“ so Sitta abschließend.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Silicon Valley?
Enercon?
@Schulze: Warum ist Windenergie so kostenintensiv? Weil auch viel Arbeitskräfte gebunden sind. Es sind derzeit ca. 330.000.
Was glaubst du, wie viele Arbeitsplätze durch den Umbau der Energiewirtschaft entstanden sind und noch entstehen werden?
Die neue Energiewirtschaft ist eine Highech-Zukunftsbranche. Hier von „Deindustralisierung“ zu sprechen, ist m.E. voll daneben.
Es ist die Arroganz des Staatsversorgten.
ach hei-wu, warst du schon mal im Tagebau? Offenbar nicht, denn hochautomatisiert ist da das wenigste, und Baggerfahrer gibt es auch nicht wenige, wie auch Strossenwärter, Gleisbauer, Markscheider, Geologen, Maschinenschlosser und Mechaniker, Elektriker etc.etc.
Nicht zu vergessen, wer dann außerhalb der Tagebaue in den Aufbereitungen und Kraftwerken alles sein täglich Brot mit der Kohle verdient… Und nein, eine Deindustriealisierung nach westdeutschem Vorbild hat uns schon gereicht, aber vielleicht sind Aufstände, Unruhen und Bürgerkrieg gewollt und Energieabschaltungen großen Ausmaßes nötig für eine Informationsgesellschaft. Allerdings, und das ist das Gute daran, werden davon dann auch die Befürworter betroffen sein…
Die Wahrheit über die CO2-Emmissionen:
https://www.iwd.de/artikel/klimapolitik-die-co2-welt-366033/
Interessiert Baumhausbewohner und ähnliche nicht.
Kenno schreibt:
“ und zudem der hohe CO2-Ausstoß nicht länger geduldet werden kann“
Das ist der entscheidende Punkt. Braunkohlebefürworter müssen sich entweder auf unwissenschaftliches Terrain begeben, also behaupten, dass Kohlendioxid kein Klimagas sei ( Was anerkanntermaßen ins Esoterische ginge), oder sagen, dass ihnen die Arbeitsplätze weniger Baggerfahrer in hochautomatisierten Tagebauen wichtiger sind als die Zukunft einer lebenswerten Welt.
Sittas Klientel dürfte es nicht um die – gemessen an den Umsätzen- wenigen Arbeitsplätze gehen, sondern um die Abschöpfung von Gewinnen, mit denen man sich anschließend aus dem Staub machen kann. Die Jahrhunderte dauernden Folgen trägt die Allgemeinheit.
Manches sieht aus der Sicht deutscher Zwerge doch etwas merkwürdig aus:
https://media1.faz.net/ppmedia/video/medien/interaktiv-1/30004965/1.287739/default/der-energiebedarf-steigt.gif
Früher oder später müssen auch wir uns von der Braunkohlenverstromung aus wirtschaftlichen und umweltt echnischen Gründen verabschieden, da die Strompreise mit den Solar-und Windstrompreisen nicht mehr mithalen können und zudem der hohe CO2-Ausstoß nicht länger geduldet werden kann.Die FDP muß sich mal fragen, warum Vattenfall aus der Braunkohlenverstromung ausgestiegen ist und das Pilotprjekt mt einer 30 MW CO2-freien Abgasanlage in Schwarze Pümpe eingestellt worden ist ud ferner warum .unser MP Rainer Haselov die Einlagerung des anfalleenden CO2 in Kavernen in Sachsen-.Anhalt abgelehnt hat..
Machmal ist mir die FDP richtig sympathisch.
Lass das mal Wessis tun, die uns immer noch einen überhelfen wollen, nachdem sie das schon ab 1990 erfolgreich getan haben.
Der Schreiber dieses Kommentars darf mal an eine 220-kV-Leitung anfassen, wenn nur Wind-und Solarstrom durchfließen..