Killer-LKWs unterwegs?
5. November 2018 | Umwelt + Verkehr | 15 Kommentare„Halle verkehrt“ thematisiert auf seinen Internetseiten ein Problem, das in den Großstädten immer brisanter wird: Die Gefährlichkeit des LKW-Verkehrs in engen Stadträumen. Anlass war ein Artikel in der MZ unter der Überschrift „Schnell und gefährlich“ http://mz-web.de/31531704
„Halle verkehrt“ führt weiter aus: Drei Menschen wurden bisher im Jahr 2018 in Halle beim Radfahren von einem LKW-Fahrer beim Abbiegen tödlich verletzt. Für die MZ ist das der Anlass, die Gefährlichkeit von Fahrrädern mit Elektroantrieb zu untersuchen und die moderate Geschwindigkeit von 25 km/h als sehr schnell darzustellen – so als müsste man ohne Elektroantrieb nie mit Fahrrädern rechnen, die sich nennenswert fortbewegen. Für die Polizei wiederum sind Fahrradunfälle an allen Unfällen statistisch nicht besonders auffällig – in einem Durcheinander von Sachschäden und Personenschäden. Eine Unfallkommission rätselt über Gefahrenstellen, verhindert aber seit Jahren die Teilnahme der Interessenvertreter des Radverkehrs.
Alles an dem Artikel schreit nach sofortigem Widerspruch, im Netz gibt es einen Shitstorm wegen der Opferbeschuldigung. Jede Alltagsradlerin wird 25 km/h als zügig, aber nicht besonders schnell einstufen. Der behauptete Zusammenhang zwischen Trittfrequenz und Geschwindigkeit ist spätestens seit der Gangschaltung hinfällig.
Was für Ansichten stoßen hier aufeinander? Der LKW-Fahrer hat die Geschwindigkeit des Rades wahrscheinlich unterschätzt, und Elektroantriebe werden problematisiert. Da klingt Sehnsucht nach den Zeiten durch, als Radfahrer noch selten waren, mit 12 km/h herumschlichen und sicherheitshalber schnell stoppten und abstiegen, wenn irgendwo in der Umgebung ein Auto zu hören oder zu sehen war. Mit einer Regulierung der Elektromobilität auf zwei Rädern, die nach der Eisenbahn die erfolgreichste Elektromobilität und insgesamt die am schnellsten wachsende ist, will man die Zeit zurückdrehen, wo vorsichtige, seltene und ängstliche Radfahrer den „echten“ Verkehr kaum behindert haben. Das wird auch mit dem aufgestellten Schild besonders absurd bewiesen: „Baustellenausfahrt“ . Der LKW- Fahrer hat die Radfahrerin bestimmt nur deshalb überfahren, weil er gar nicht wissen konnte, dass dort eine Einfahrt auf die Baustelle ist. Wie gut, dass die nächsten LKW jetzt darauf hingewiesen werden.
Stadt und Polizei sind natürlich schlau genug, genau zu wissen, was dort hingehört: „Achtung Fahrräder!“. Der LKW-Fahrer hat nicht mit dem Fahrrad gerechnet. Es wurde aber entschieden, lieber die Opfer zu warnen. Wie soll man neben einer vorbeifahrenden endlosen Kolonne erkennen, welches Fahrzeug geradeausfährt und welches plötzlich rechts rüberzieht?
Sind Pedelecs und E-Bikes denn völlig unproblematisch? Nein, denn sie erlauben ungeübten Radfahrerinnen und Radfahrern, die aus eigener Kraft seit Jahren gar nicht oder nur langsam gefahren sind, wieder normal schnell bis zügig zu fahren.
Was wären die wirksamen Maßnahmen gegen das Sterben auf den Straßen kurzfristig und mittelfristig? Da schlägt „Halle verkehrt“ vor:
- Schulungen für LKW-Fahrer, die aktuellen Radverkehr und die Regelungen und Möglichkeiten vermitteln
- Mehr Kontrollen der Gefahrenquelle LKW: Handynutzung, Lenkzeiten, Spiegeleinstellung, Sichtfeldbeeinträchtigung durch Vorhänge oder Schmuck, technischer Zustand, Alkohol
- Kontrollen des Fahrverhaltens (und Ahndung!): Schulterblick, Überholabstand, Beachtung von Vorfahrt und Vorrang, Geschwindigkeit
- Unfallnachbereitung: die Smartphones der Beteiligten müssen nach schweren Unfällen ausgewertet werden, ob sie zum Unfallzeitpunkt benutzt wurden
- Verfolgung von Anzeigen: enges Überholen ist eine Gefährdung, wird aber meistens gar nicht verfolgt, allerhöchstens als Ordnungswidrigkeit
- Kontrollen der Fahrräder: Licht ist heute zuverlässig und billig zu haben.
- Angebot von Kursen für Pedelec-Nutzung
- Beteiligung der Radfahrer an der Unfallkommission
- Abbiegeassistenten an LKW
Die Transportunternehmen versuchen, auf Kosten ihrer Fahrer und der Allgemeinheit Geld zu sparen. Statt uns vom billigen LKW- Verkehr gefährden zu lassen, müssen die gesetzlichen Regeln konsequent durchgesetzt werden. Städtische Aufträge sollen bevorzugt an Firmen vergeben werden, die den Abbiegeassistenten einsetzen. Firmen, deren Fahrzeuge bei Verkehrskontrollen negativ aufgefallen sind, müssen vermieden werden. Für den LKW-Fahrer ist es schrecklich, was dort passiert, aber für das zuständige Unternehmen hat es keine Konsequenzen.
Die Opferbeschuldigungen der Zeitung funktionieren übrigens. Einige MZ-Leser sind der Meinung, dass man als Radfahrer auf sein Recht verzichten soll und den LKW durchlassen. Dass das in der Situation gar nicht funktionieren kann, außer man schiebt von Anfang an und fährt gar nicht Fahrrad, wird durch solche Artikel komplett verdrängt.
Übernahme mit freundlicher Genehmigung v. „Halle verkehrt“
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Ich wäre schockiert wenn es weniger wären. Denn nur eine der Seiten wird dank Betriebsgefahr fast immer in Haftung genommen. Geh mal von einer normalen Verteilung aus 25% Radfahrer klar Schuld, 25% PKW-Fahrer Schuld und 50% 50:50 Entscheidungen. Bei der geteilten Schuld hat in der Statistik immer der Autofahrer die Hauptschuld. Die Mitschuld dank Betriebsgefahr fällt für gewöhnlich nur bei sehr eindeutigen Fällen weg.
Berichte die solche Fakten unterstreichen sind dann ungern gesehen aber nicht so selten:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/verkehr-radler-sind-oft-selbst-schuld-an-unfaellen/1871516.html
Ich warte jetzt auf die Zahlreichen Links zu Lobbyvereinen die unter anderem den Fakt mit der Betriebsgefahr ausnutzen.
Mir sind getötet Menschen nicht egal, deswegen ja so eine sehr wichtige Maßnahme wie der Radführerschein. Zum einen kann man schlagartig die Gruppe mit den größten Mangel an Grundkenntnissen der StVo erreichen und zum anderen kann man unbelehrbare aber halbwegs aus dem Verkehr ziehen.
Ein Radführerschein würde den Transport um 0% verteuern. Die Hürde wäre äußerst gering, sofern jemand geeignet ist und will. Dann würde man auch lernen was §1 StVO in der Realität heißt. Schlimm genug wenn bei Radfahrern oft der pure Überlebenswille nicht ausreicht.
Das herumheulen macht dich aber aus. Generation Schneeflocke, deswegen muss man es auch mal in Relation setzen. Es ist halt dein Standardmechanismus. Das du jetzt Unfälle mit Mord und Totschlag gleichsetzt, sagt doch alles wie tief sich deine Lobbyarbeit in dir festgesetzt hat.
Deine Argumente lassen sich eigentlich immer ganz gut auseinander nehmen, da sie selten (korrekt) mit Fakten untermauert sind. Du willst ja nicht mal eine Helmpflicht für Radfahrer, die deutlich mehr Tote zu einem deutlich geringerem Preis verhindern würde. Der Radfahrer ist und bleibt heilig für dich, ich hoffe nur uns bleibt die Radschutzstaffel erspart.
Schuldhaft oder unschuldig als Radfahrer? Mindestens immer schuldig nach §1 StVO. „Vorsicht“, „Rücksicht“, „Vorausschauendes Fahren“…
Kein Mensch ist frei von Fehlern, Fußgänger nicht, Radfahrer nicht, Kfz-Lenker nicht. Nur eben wirken sich die Fehler immer unterschiedlich aus, weil mancher nicht an seine Straßenlage oder den fehlenden Sicherheitsgurt, die fehlende Knautschzone oder den Kopfschutz denkt. Es gibt kein bedingungsloses Durchsetzen. Ich würde mich auch hüten, als PKW-Fahrer irgendwas gegeüber LKW oder Arbeitsmaschinen oder Militärfahrzeugen durchsetzen zu wollen. Bei Strafe meiner Unversehrtheit.
Und ja, es sollen sogar schon Fußgänger bzw. Radfahrer untereinander kollidiert sein…
@nixIdee bei Unfällen mit Beteiligung eines Kraftfahrzeugs und eines Fahrrades liegt zu ca. 75% die Hauptschuld beim Kraftfahrer. Bei Schwerverletzten und Todesfällen noch häufiger. Dein Video belegt nichts. Wenn du mehr Fotos willst, kannst du das auch einfach sagen.
Dass es dir egal ist, wenn in der Stadt Menschen im Verkehr sterben, hast du ausreichend deutlich gemacht. Dass du gerade hier eine Führerscheinpflicht für Radfahrer forderst, wo es hier um eine systematische Unfallursache geht, bei der die Radfahrer schuldlos getötet wurden, spricht auch für sich, beziehungsweise spricht es generell für die komplett fehlende Begründung der Führerscheinpflicht (außer dem Anscheinsbeweis von Tante Ernas Cousine neulich an der Ampel).
Natürlich ist Sicherheit immer eine Abwägung zwischen verschiedenen Interessen. Im Falle der LKW und der Abbiegeassistenten ist es die Abwägung zwischen 1% teurerem Transport und einer wichtigen tödlichen Unfallart in Städten. Diese Abwägung wird aktuell nur deshalb zu Ungunsten des Abbiegeassistenten gefällt, weil die Transportunternehmen fast keinen materiellen Schaden an so einem tödlichen Unfall haben. Ein paar Tagessätze Strafe muss der LKW-Fahrer zahlen, wenn er den Unfall fahrlässig verursacht hat.
Du kannst auch mal das mit dem „Rumheulen“ lassen. Ob und wann und wo ich irgendwelche Tränen vergieße, ist hier irrelevant.
Es ist gut, dass nach tödlichen Unfällen die Frage gestellt wird, wie man sie vermeidet. Hättest du im Eisenbahnverkehr von Halle in 2018 schon drei fremdverschuldete Todesfälle, wäre dort die Hölle los. Hättest du in Halle schon drei Todesopfer von Flüchtlingsgewalt, dann würden hier selbsternannte Schutzstaffeln rumrennen. Bei drei Verkehrstoten mit derselben systematischen Ursache zuckst du nur die Schultern und setzt am falschen Ende (dem Radfahrer) an.
„Propaganda“ sind die veralteten Bildchen mit toten Winkeln. Diese toten Winkel dürfen seit 2009 nicht mehr in der EU fahren. Du schaffst es ja nicht mal, ein einziges Argument von mir zu bearbeiten, plauderst nur ganz pauschale Wolken und nennst meine Texte Propaganda.
Also eine normale Anzahl an Unfällen ist für dich der Weltuntergang und ein Grund in aller Öffentlichkeit herum zu heulen und die übliche Propaganda zu fahren aber wenn man deinen Lobbymüll mal mit einem der tausenden Beispiele unterbricht weinst du gleich noch mehr Krokodilstränen? Verlassen wir uns doch auf eine andere Größe, fast jedes mal wenn du irgendwas mit deinen Fotos belegen willst, machen Radfahrer gerade irgendwas grob falsch. Du selbst beweist, wie wichtig z.B. ein Radführerschein wäre. Und komm nicht wieder mit den vermeintlich hohen Aufwand, auf der Gegenseite machst du nicht mal vor Grundrechten halt.
Oh, @nixIdee hält n=1 für eine gute Größe einer quantitativen Analyse. Respekt, mit so viel Schwung muss man sich erst mal blamieren wollen.
Oder auch: wer mit einem einzigen weit hergeholten Beispiel von 2016 etwas beweisen will, blamiert sich nur selbst.
Der kleine Lobbymann liest ja wieder Sachen heraus. Zum Glück betrachten MZ und die Polizei dies etwas nüchterner. Vielleicht wäre eine Legalisierung von Dashcams doch was schönes.
In der Realität sind es dann eben nicht nur die bösen LKW Fahrer.
https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-schockvideo-zum-monat-der-fahrradsicherheit-millisekunden-die-alles-entscheiden-plus-video-_arid,397472.html
Übrigens zeigen alle bis auf einen Radfahrer warum ein Radführerschein eine sehr gute Sache wäre.
@McPoldy es stimmt, durch die gegenseitigen Beschuldigungen wird nichts besser. Radfahrer ohne Licht, auf dem Gehweg oder in der falschen Richtung sind eine Gefahr. Der Anteil derjenigen, die gegen Verkehrsregeln verstoßen, ist ziemlich unabhängig vom Verkehrsmittel – man wird ja kein besserer Mensch, wenn man sich aufs Rad setzt.
Deshalb sollten auch grade um diese Jahreszeit mehr Kontrollen den technischen Zustand der Fahrräder prüfen.
Was aber sehr selten passiert, ist dass ein Radfahrer seine Unkenntnis Anderen mit physischer Überlegenheit auch noch aufzwingt. Wenn manche Autofahrer aus irgendeinem Grund denken, dass ich nicht dort fahren darf, wo ich fahre, dann überholen sie eng, schneiden, manche bremsen aus, manche hupen. All das verstößt auch dann gegen die StVO und ist Nötigung oder Verkehrsgefährdung (also eine Straftat), wenn ich wirklich nicht dort fahren darf. Erst Recht ist das der Fall, wenn ich irgendwo fahren darf. Wie oft denken Autofahrer, dass ich z.B. beim Weg von der Großen Ulrichstraße in die Geiststraße als Radfahrer an die Fußgängerampel gebunden bin, und schimpfen, weil ich angeblich bei Rot fahre. Wie oft glauben Autofahrer, ich müsste auf irgend einem Radweg fahren. Oder wie du grade: Kopfhörer sind erlaubt, so lange man den restlichen Verkehr um sich rum wahrnimmt. Übrigens meist sehr viel besser, als ein Auto mit geschlossenen Scheiben und Autoradio.
Diese Unkenntnisse an sich wären nicht schlimm, aber wenn sie mit physischer Gewalt am Radfahrer ausgelassen werden, wenn Erziehungswille und Dummheit zusammenkommen, dann wird es sehr gefährlich. Auch, dass ich von parkenden Autos 1m Abstand halten muss, und dass auch im Gegenverkehr 1m Abstand einzuhalten ist zu einem Zweirad, interessiert einen gefährlich hohen Anteil an Autofahrern nicht. Und bei einem großen Teil aus Unwissen, wie man herausfindet, wenn man sie anspricht. „Du musst auf den Radweg!!!“, „Fahr nicht in der Mitte!!!“ und ähnliches.
Deshalb glaube ich, dass Verkehrserziehung an der Stelle viel erreichen kann. Bei Ampeln und Tempolimits nicht, das passiert immer gegen besseres Wissen. Aber im Umgang mit Radfahrern passieren so oft irgendwelchen Autofahrern Fehler, die für uns schnell zu einer schweren Verletzung oder zum Tod führen können. Wie oft allein der Überholabstand unterschritten wird, weil ein paar gestrichelte Linien auf dem Boden aufgemalt sind, und Autofahrer das für eine eigene Spur halten – dort bin ich sicher, dass mehr als die Hälfte aller Autofahrer gar nicht weiß, dass die Strichellinie NICHT den Mindestabstand beim Überholen ersetzt oder verringert. Oft bin ich mir das nicht mal bei den Verkehrsplanern sicher, so wie z.B. der Joliot-Curie-Platz neu geplant ist. Mit ein paar Poolnudeln als Abstandshaltern und ein paar Radfahrern kann man dort schön zeigen, wie der Verkehr eigentlich fließen würde, wenn die Regeln eingehalten werden: Hintereinander, weil Überholen dort gar nicht regelkonform möglich sein wird. Geplante Verkehrsverstöße.
Also: bezüglich Abständen, richtiger Fahrspur, Ampeln und rechts vorbeifahren bestehen wirklich große Unkenntnisse bei den Autofahrern. Grade die Ampelregelungen sind auch nicht trivial, das ist deutlich komplizierter als im Autoverkehr. Am Franckeplatz kann ich aus Richtung Markt in Richtung Steinweg als Radfahrer fahren, wann und wo ich will, wenn frei ist, aber aus Richtung Rannischem Platz in Richtung Markt habe ich die Autoampeln zu beachten – allerdings nicht, wenn ich bis zur Fußgängerampel fahre, dort kann ich wieder fahren, wann ich will (die Fußgängerampel hat keine Aussage für Radfahrer). Es sei denn, ich bin abgestiegen, dann bin ich wie ein Fußgänger an die Ampel gebunden.
Nun zeig mir mal die Autofahrer, die das auf Anhieb wissen und „im Vorbeifahren“ korrekt interpretieren können. Aber ich zeig dir sofort die Autofahrer, die dort hupen und schimpfen würden, wenn ich bei Fußgänger-Rot fahre.
Genauso Benutzungspflicht. Entfällt, wenn Radweg zu sehr beschädigt oder stark verschmutzt ist, wenn er zugeparkt ist, oder wenn er nicht in meine Richtung führt. Beim Linksabbiegen, aber teilweise auch beim Geradeausfahren hängt es also sehr von der Führung der Radwege ab, ob ich auf die Fahrbahn darf oder nicht. All das versteht eh kein Autofahrer im Vorbeifahren. Deshalb sollten sie sich auch nicht wie Fahrlehrer, Polizist und Henker in einem aufführen.
@HalleVerkehrt, sie tun gerade wieder so als ob nur Kraftfahrer Fehler machen. Es fehlt bei Ihnen scheinbar die Einsicht, dass auch Radfahrer Fehler machen, teils aus Unwissendheit der Verkehrsregeln. Radfahrer sind neben Fussgängern die ungeschüztesten Verkehrsteilnehmer. Es sollte im Ureigensten Sinne der Radfahrer sein die Verkehrsregeln zu kennen und zu beherschen und diese natürlich auch befolgen. Und da sind wir leider bei den Radfahrern mit Kopfhörer auf dem Kopf, Handy in der Hand. Der Kraftfahrer wird dafür bestraft, wie sieht es mit Strafen bei Radfahrern aus und sehen sie die Fehler die sie machen überhaupt ein. In vielen Fällen fühlen sich Radfahrer wenn sie auf Ihre Fehler hingewiesen werden ungerecht behandelt und zeigen teilweise keine Einsicht.
@McPoldy da sind Weiterbildungen für Kraftfahrer aber der deutlich wirksamere Teil. Was für Fehlannahmen und Unkenntnis da teilweise zum Straßenverkehr rumgeistert, geht auf keine Kuhhaut.
Das Fahrverhalten der Radfahrer sollte dann aber auch Schwerpunktmäßig kontroliert werden. Wie oft sieht man Radler, vor allem jüngere, mit Kopfhörern oder entgegengesetzt der Verkehrsrichtung. Und da meine ich nicht Einbahnstrassen, was hier gleich wieder Reflexartig kommt. Der Vorfall ist mit Sicherheit tragisch, aber die alleinige Schuld zum jetzigen Zeitpunkt nur bei den LKW Fahrern zu suchen ist zu einfach. Zur Zeit herrscht in dem Bereich durch Rückstau vom Riebeckplatz und die Umleitung Merseburger Strasse eher Zähfließender Verkehr wo es eher dazu kommt, dass der Radfahrer von hinten an der langsam rollenden Kolonne vorbei fährt. Also steht noch zur Diskussion, konnte der LKW Fahrer wissen das da ne Radlerin war in dem er sie vorher passiert hat. Es ist eher warscheinlich das die Radlerin von hinten kam und an der Kolonne vorbei fuhr. Ändert aber nix daran das der LKW Fahrer sie nicht gesehen hat weil sie schon neben Ihm im toten Winkel war. Ich gehe mal davon aus das vom LKW korrekt geblinkt wurde vielleicht sogar wie bei Bausstellenfahrzeugen öffters zu sehen orangenes Rundumlicht.
@Schulze das stimmt teilweise. Im MZ-Artikel war ja auch die Polizei einbezogen, und die kann Kontrollen durchführen.
Außerdem hoffe ich doch, dass die Stadt Einfluss auf ihre Ausschreibungen hat? Und auf den eigenen Fuhrpark auch, Müllautos etc. sind nicht ungefährlich (in anderen Städten schon Kinder vor den Augen der Mutter totgefahren).
Welches Schild man an so einer Stelle aufstellt, liegt auch im Entscheidungsbereich der Stadt. Auch, ob man an so einer Einfahrt den Radweg nochmal ein paar Meter deutlich markiert, es wird ja nicht der einzige LKW sein, der da im Laufe der Bauarbeiten reinmuss.
Genauso liegt die Unfallkommission im Einflussbereich der Stadt.
Als Radfahrer weiß ich, wie gefährlich abbiegende Kraftfahrzeuge sind, auch weil es mich bald mal selber erwischt hat. Ich radle einfach vorausschauend und das klappt. Wenn neben mir ein Kfz langsamer wird (Kein Kfz biegt mit der Geschwindigkeit ein, mit der es auf der geraden Straße fährt), geh ich in erweiterten Aufmerksamkeitsmodus,
Wunschdenken hat noch nie etwas gebracht.
Ergänzung vom FUSS e.V.
> Nicht mal Schieben/ Gehen ist sicher. In Berlin wurden 2017 Fussgänger 455-mal bei eigenem Ampelgrün gerammt. Die Fahrer hatten meist Quergrün und brachen dann die Guck-und-Warte-Regel.
https://twitter.com/fussverkehr_de/status/1059014275526770688
Nur eben die wenigsten dieser Forderungen sind durch die Stadtverwaltung durchsetz- und überprüfbar. Entweder fehlen gesetzliche Grundlagen oder es sind von vornherein Bundesangelegenheiten, bzw. beim Polizeieinsatz Landesangelegenheit.
Und Rechte durchsetzen(!) ist für Radfahrer immer schon an mangelnder Masse gescheitert.