Keine Verbrennungsmotoren ab 2025 – Für Handwerk kaum zu schaffen

25. November 2020 | Umwelt + Verkehr, Wirtschaft | 6 Kommentare

Wenn es nach dem Willen der EU-Kommission geht, sollen für Neuwagen ab 2025 sehr viel strengere Abgasregeln gelten (Euro Norm 7). Dadurch soll z.B. die Stickoxidbelastung weiter gesenkt werden. Die Handwerkskammer in Halle kritisiert dies nun heftig, da heutige Verbrennungsmotoren die neue Norm möglicherweise nicht mehr erfüllen könnten.

Die Folgen der geplanten Verschärfung der Kfz-Abgasnorm sind für die Unternehmen im Handwerk kaum zu stemmen. Hauptgeschäftsführer Dirk Neumann erläutert hierzu: „Um zum Kunden oder zur Baustelle zu kommen, muss das Handwerk mobil sein. Handwerkerfahrzeuge sind oft zugleich rollende Werkstätten, die im Jahr vergleichsweise wenige Kilometer fahren, aber auf den Baustellen benötigt werden. Der Wert dieser Fahrzeuge liegt nicht im Motor, sondern im Laderaum!“

Bisher sei nicht erkennbar, dass schon in wenigen Jahren ausreichend dimensionierte alternative Antriebe bei Nutz- und Spezialfahrzeugen diese Aufgabe übernehmen könnten. Ein Verbot oder auch nur weitgehende Einschränkungen der Nutzungsfähigkeit der Fahrzeuge wären demnach eine Form der kalten Enteignung und würden bei den Unternehmen Investitionen in Millionenhöhe erfordern, um überleben zu können.

„Woher sollen denn derzeit diese Mittel kommen?“ Neumann spricht sich für Augenmaß bei der Einführung solcher Regulierungen aus, um die Bedingungen gerade der kleinen und mittleren Handwerksunternehmen zu berücksichtigen. Er sei für Technologieoffenheit statt politisch gewollter Fokussierung allein auf eine Antriebsform. Er fordert abschließend: „Moderne Schadstoff- und verbrauchsarme Verbrennungsmotoren müssen ebenso in Zukunft ein Teil der Lösung sein, um einen Ausgleich zwischen Ökologie und Ökonomie zu schaffen!“

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