HWS stellt dringenden Klärungsbedarf fest: “Belebungsbecken“ soll 2,7 Millionen € kosten.

24. November 2017 | Umwelt + Verkehr | 4 Kommentare

 Die Kläranlage war ursprünglich für eine Belastung von rund 300.000 Einwohnerwerten aus Industrie, Gewerbe und Bevölkerung ausgelegt. „Heute ist die Anlage voll ausgelastet und wurde bereits in den letzten Jahren im Bereich der Schlammbehandlung erweitert. Durch den weiteren Zuwachs an Bevölkerung und Gewerbe und einer gesetzlichen Änderung des zukünftigen Ablaufwertes von Stickstoff, wird seit Frühjahr 2017 die biologische Reinigungsstufe erweitert. Es wird ein weiteres Belebungsbecken errichtet“, sagt Werner Rausch, Abteilungsleiter Klärwerke bei der HWS.

Belebungsbecken dienen der biologischen Abwasserreinigung, nachdem während der mechanischen Reinigung bereits größere Verunreinigungen entnommen wurden. In den Belebungsbecken wird dann mit belebtem Schlamm, unter Mithilfe von verschiedenen Bakterien, und unter Sauerstoffzuführung die organische Substanz im Abwasser abgebaut. Gleichzeitig wird durch eine gezielte Technologie und Verfahrenstechnik der Stickstoff und Phosphor im Abwasser reduziert. „Diese Stoffe können in zu hoher Konzentration unter anderem zur Überdüngung in den Flüssen und damit zu einem verstärkten Algenwachstum führen“, erklärt Werner Rausch.
Durch die Nähe zur Saale wurde bei der Bauplanung und -durchführung auch, wie bereits bei den bestehenden Anlagen, dem Hochwasserschutz größte Aufmerksamkeit geschenkt. Die Fertigstellung des Rohbaus und der rohrleitungstechnischen Einbindung des Beckens erfolgt noch in diesem Jahr. Die technische Ausrüstung der Anlage erfolgt dann ab Februar 2018. Der Probebetrieb ist im Sommer 2018 vorgesehen.vUnd die nächsten größeren Umbauten warten schon: Im Februar 2018 wird die HWS das erste von vier Nachklärbecken im Einlaufbereich umbauen. Dadurch kann im Regenwetterfall mehr Abwasser auf der Kläranlage behandelt werden. Zudem werden in den Folgejahren intensive Maßnahmen an der Schlammentwässerung und der Klärgasverwertung durchgeführt. Ein Stillstand der Investitionen auf einer so großen Anlage ist also nicht zu erwarten. In der Kläranlage Halle-Nord, die seit 1998 in Betrieb ist, werden etwa 99 Prozent des gesamten anfallenden Abwassers der Stadt Halle behandelt ebenso wie das Abwasser einiger umliegender Gemeinden des Saalekreises.

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