HAVAG-Fahrplanwechsel: weniger Linien, kein Fahrplanheft mehr
30. Oktober 2013 | Umwelt + Verkehr | 4 KommentareWie HalleSpektrum.de bereits vergangene Woche exklusiv berichtete, wird die HAVAG am Freitag, den 29. November, in Halle (Saale) ihren Fahrplanwechsel durchführen. In Merseburg ist es am 2. Dezember soweit. Am Mittwoch nannte das Unternehmen Details.
Grund sind die beendeten Bauarbeiten in der Torstraße sowie die durch den Winter bedingten Bauunterbrechungen in der Großen Ulrichstraße und im Bereich Weiße Mauer in Merseburg. Zwischen März und April 2014 wird der Verkehr in der Großen Ulrichstraße noch einmal unterbrochen, um Restarbeiten durchzuführen. Unter anderem werden Kabeltrassen verlegt. Dann müssen die Bahnen für vier Wochen noch einmal umgeleitet werden.
Die Straßenbahnlinien 6 und 11 werden eingestellt, es gibt aber die neue Linie 16 zwischen Göttinger Bogen, Markt und Böllberg. Daneben sind Zusatzfahrten in Spitzenzeiten auf mehreren Linien vorgesehen. Die 12 fährt nur noch bis Hauptbahnhof. Künftig kommt man aus der Ludwig-Wucherer-Straße im Tagesverkehr keine direkten Fahrten mehr zum Marktplatz. Laut HAVAG hätten Fahrgastzählungen ergeben, dass es keinen Bedarf für zwei Linien gebe. Das bislang geltende Netz gab es seit 2006, in dieser Zeit hat sich die Verteilung der Einwohner geändert. So gibt es einen Zuwachs in Heide-Süd und in der Delitzscher Straße sowie mehr Jobs am Weinberg Campus. In den Großwohngebieten Silberhöhe, Südstadt und Neustadt gibt es dagegen einen Rückgang an Einwohnern.
Während es bei den Straßenbahnen größere Änderungen gibt, bleibt das Netz im Busverkehr gleich. Zusätzliche Fahrten gibt es Abends auf der Buslinie 21. Auf der Linie 25 werden die zusätzlichen Haltestellen Mötzlicher Straße und Hans-Dittmar-Straße eingerichtet, die Mörikestraße wird in beiden Richtungen angefahren. Auch die Buslinie 35 fährt die neue Haltestelle Hans-Dittmar-Straße an. Die Haltestelle Einkaufspark Bruckdorf wird in Einkaufspark HEP umbenannt, die Alwinenstraße in MesseHandelsCentrum. Der Fahrplanwechsel der Linie 26 findet erst am 15.12. statt.
Die Taktzeiten bei Bussen und Straßenbahnen bleiben unverändert bei 15 Minuten werktags sowie 20 Minuten Abends und am Wochenende.
Künftig verzichtet die HAVAG auf das dicke Fahrplanheft mit allen Linien. HAVAG-Vorstand Vinzenz Schwarz bezeichnete dies als „Relikt aus alten Zeiten.“ Verkauft wurden 2.000 Hefte, daneben haben alle Abonnenten Hefte erhalten. „Dieses Heft ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Holger Klemens, Bereichsleiter Marketing, Vertrieb und Kundenservice. Künftig solle es separate Hefte für die einzelnen Linien geben. Außerdem setzt die HAVAG mehr auf neue Medien. So gebe es 180.000 Anfragen pro Monat auf den Fahrtenplaner auf HAVAG.de sowie 1,5 Mio Abfragen im Jahr auf Easygo. Ab Mitte November sind die Linienhefte in den Servicecentern erhältlich.
Neues Streckennetz Straßenbahn
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Ich habe heute morgen die neue Beschilderung an der Haltestelle Wuchererstrasse gesehen. Es wird wirklich nur noch die Linie12 und 1E dort halten. Ich finde es unerhört, keine direkte Verbindung zum Markt und dann weiter in Richtung Franckeplatz anzubieten. Es gibt sehr viele Kinder im Viertel, die dort nicht zur Schule gehen können und in andere Viertel fahren müssen. Es ist unverantwortlich von den wahrscheinlich Kinderlosen Planern, die Kinder immer am unübersichtlichen Steintor umsteigen zu lassen. Da hilft auch keine 1E, denn die selbst morgens beginnen die Schulen zu unterschiedlichen Zeiten. Für den Nachmittag/Frühabend treffen die unterschiedlichen Zeiten erst recht zu.
Die Planung sollte unbedingt noch einmal überarbeitet werden!
Die Taktumstellung und damit verbunden der Wegfall von einigen Linien ist mit 20 Uhr definitiv zu früh, das sollte auf 21 Uhr verschoben werden.
Haben doch gerade in der Innenstadt ne ganze Menge Menschen erst kurz nach 20 Uhr Feierabend, und zum Dank dürfen sie dann auch noch länger auf die Bahn warten.
Es ist eine riesige Sauerei, dass die Wucherer Straße und somit die die Viertel herum, durch die neuen „Planungen“ keine Direktverbindung zum Markt und somit auch zu den vielen Schulorten dahinter mehr haben sollen.
Das ist ein Verkehrsplanung, die an den Erfordernissen vorbei geht und nicht dazu angetan ist, weiter auf den öffentlichen Verkehr zu setzen. Wir, und damit meine ich viele Menschen in meiner Umgehung, empfanden die Umlegung der Straßenbahnen durch die Wuchererstrasse während der Bauzeit als sehr funktionierend. Wir haben die Strassenbahnen deutlich öfter genutzt, als vorher.
Wenn man dann noch bedenkt, dass speziell die Kinder jetzt am chaotischen Steintor umsteigen müssen, wird einem Angst und Bange.
Hinzuzufügen ist, dass durch die permanente Unpünktlichkeit (Straßenbahnen fahren gerade am Steintor oftmals zu früh ab) ein Umsteigen am Steintor noch erschwert wird und zu Gesamtfahrzeiten führt, die man eher aus dem ländlichen Raum kennt.
Gilt eine für den Fahrgast sich verschlechternde Netzgestaltung als Grund für außerplanmäßige Kündigung von Jahres- bzw. Abokarten? Für uns entfällt der Sinn des Einsatzes unsere Abokarten.
Fazit: Mit dieser Planung stellt sich Halle, und dazu gehört die HAVAG einmal mehr einen Provinzstempel aus!
Wer hat den Mist verbrochen?