Geplanter Radschnellweg zwischen Halle und Leipzig – Kritik von Umweltschützern
22. Juli 2020 | Umwelt + Verkehr | 4 Kommentare
Die beiden Städte Halle und Leipzig soll schon bald ein etwa 36 Kilometer langer Radschnellweg verbinden. Das erklärten die Oberbürgermeister beider Städte, Burkhard Jung und sein Amtskollege aus Halle, Bernd Wiegand, vor bereits einem Monat.
Damals gaben sie das Ergebnis einer vom Freistaat Sachsen geförderten Studie bekannt, nach welcher zwischen den Städten Halle und Leipzig insgesamt drei Streckenverläufe denkbar sind, bei denen die zu erwartende Mindestauslastung von 2.000 Radfahrenden pro Werktag in weiten Teilen vorliegt. Die baulichen Anforderungen an Radschnellwege wurden daher auf allen drei Strecken als umsetzbar eingestuft. Mögliche Gesamtkosten der rund 36 Kilometer
„Mit einem Radschnellweg zwischen Halle und Leipzig wollen wir ein innovatives Angebot für die klimafreundliche Pendlermobilität zwischen den beiden eng verflochtenden Städten realisieren. Insbesondere die Anbindung der wachsenden Gewerbegebiete rund um den gemeinsamen Flughafen Leipzig/Halle bietet die Chance, tausende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für den Umstieg auf das Fahrrad auf ihrem täglichen Arbeitsweg zu gewinnen.“, erklärt Burkhard Jung.
Sein Amtskollege aus Halle erklärte weiter: „Der erste ostdeutsche Radschnellweg zwischen unseren beiden Städten soll ein Signal für das Zusammenwachsen in der Metropolregion Mitteldeutschland sein. Mit der jetzt vorliegenden Machbarkeits- und Potenzialanalyse haben wir den Grundstein für das länderübergreifende Vorhaben gelegt, dass wir nun gemeinsam mit den Partnern und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort voranbringen wollen.“
Obwohl seitens beider Städte auf die Klimafreundlichkeit des geplanten Projekts hingewiesen wird, sprechen sich viele Umweltschützer dennoch gegen das Vorhaben aus. Ihrer Meinung nach würden durch den Bau und die Asphaltierung vor allem intakte Grünflächen zerstört werden. Sie plädieren daher für die stärkere Nutzung bereits gegebener Infrastruktur. So schlägt beispielsweise der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. vor, anstelle der geplanten Baumaßnahmen eine Regelung für die kostenlose Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Straßenbahnen zu finden und einen fahrscheinlosen Nahverkehr einzuführen.
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Die Strecke Halle-Leipzig (plus der Wege zu Start bzw. Ziel in der jeweiligen Stadt) ist zu weit. Das hat mit Bequemlichkeit wenig zu tun; 1,5 bis 2h Pendeln pro Richtung sind nicht konkurrenzfähig zu anderen Mobilitätsformen.
Da wird nun hilfsweise mit Pendlern aus den Gewerbegebieten argumentiert, aber ich halte das für an den Haaren herbeigezogen.
Statt S- Bahn!
Dass die bequeme Tour per Fahrradmitnahme nicht gerade klimaneutral ist, macht ja nichts.
Fahrscheinlos geht doch jetzt schon, wenn ich das ganze per App bezahle brauch ich keinen Papierfahrschein oder gar ne Plastekarte. Oder meinen die Herren vom AHA etwa kostenlosen Personennahverkehr? Wo kommen denn dann die 110 Mio mehr Aufwand für die Stadt Halle her um den Ausfall der Ticketeinnahmen auszugleichen die der HAVAG dann fehlen. Halle läuft vom Haushalt so schon an der Schmerzgrenze da kann sich Halle garkeinen kostenlosen ÖPNV leisten, nicht im Alleingang