Fridays for Future Halle: Aufruf zum globalen Klimastreik vor der Bundestagswahl

20. September 2021 | Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr, Veranstaltungen | 23 Kommentare

 

Diesen Freitag rufen weltweit Aktivisten zum Protest für eine gerechte Klimapolitik auf. Alleine in Deutschland sind bereits über 400 Aktionen angemeldet. Auch in Halle beginnt deshalb um 14:00 Uhr eine Demonstration am Steintor. Über den Leipziger Turm, den Franckeplatz und den Markt, verläuft sie dann wieder zurück zu ihrem Startpunkt. Dort findet ab 16:00 Uhr und bis in den Abend ein Kulturprogramm mit Musik, Redebeiträgen und Breakdanceeinlagen statt.

„FFF streikt seit drei Jahren, die Wissenschaftler warnen immer verzweifelter, und wir steuern auf eine fast drei Grad wärmere Welt zu. Sieht denn niemand, dass schon heute überall auf der Welt die Katastrophen zunehmen? Wir können doch nicht noch mal 4 Jahre abwarten und mit ‚Bedacht‘ vorgehen. Diese Wahl ist so entscheidend! Bringt eure Freunde mit, sagt euren Eltern Bescheid. Versucht einfach allen zu erklären, warum dieser Streik und diese Wahl so wichtig sind, egal wie alt oder jung!“, erklärt Henrike Cremer.

Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollen die Aktivisten mit der breiten Gesellschaft für die Erhaltung der ökologischen Lebensgrundlagen einstehen. Die Bewegung Fridays for Future ruft diesen Herbst zu ihrem größten Klimastreik seit der Coronapandemie auf. Auch die ältere Bevölkerung wird dieses Mal stärker in den Blick genommen. Das Anschlussprogramm solle hierfür einen Raum zum Austausch bieten.

Sie kritisieren die Politik dafür in den letzten Jahren mit Verweis auf Arbeitsplätze, Kohle und Autoindustrie den Klimaschutz immer wieder auszubremsen. Weiterhin stellen Sie infrage, ob unser Wirtschaftssystem wirklich nur mit immer größerer Verschwendung und Zerstörung von Ressourcen funktioniere, und wenn das der Fall ist, ob das System selbst dann nicht infrage gestellt werden müsste. Aus Ihrer Sicht müssen Menschen statt Profit wieder in den Vordergrund gestellt werden.

Laurin Weger kommentiert hierzu: „Die Klimakrise wird immer noch nicht wie eine Krise behandelt. Profite und Wachstum stehen vor dem Menschen. Die Krise bedroht uns immer stärker und tötet schon jetzt Menschen. Unsere Ökosysteme stehen auf der Kippe. Da müssen wir uns doch fragen, ob unser System so noch tragbar ist.“

Der neuste über 4000-seitige Bericht des Weltklimarats, dem internationalen UN-Gremium führender Klimawissenschaftler, unterstreicht erneut die Katastrophenszenarien für eine Erderwärmung von über 1,5 °C. Für das Jahr 2021 ist ein historischer Emissionsanstieg zu erwarten. In den Parteiprogrammen bekennen sich die Parteien zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze. Laut aktuellem wissenschaftlichen Konsens verfehlen die vorgelegten Maßnahmenkataloge die Ziele um Größenordnungen. Die neusten UN-Berichte prognostizieren bei aktuellem Kurs eine Erhitzung um circa 2.7 °C gegenüber vorindustriellem Niveau.

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