Flugroutengegner Leipzig: “Das staatlich subventionierte Lärmwachstum”

27. April 2021 | Umwelt + Verkehr | Ein Kommentar

Mit 170 nächtlichen Starts und Landungen wurde am 26. März diesen Jahres neuer Nachtlärmrekord aufgestellt. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet,  stieg der Frachtumschlag im März um 25% gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend ist nicht neu. Seit Jahren steigen die Frachtflugzahlen am Flughafen Leipzig/Halle gegenüber
der Frachtflugentwicklung in Deutschland überproportional an. Während deutschlandweit z.B. in 2020 die Fracht um -4,2% gesunken ist, verzeichnet Leipzig einen Anstieg um 12,3%.

Die Leipziger Bürgerinitiative “Gegen die neue Flugroute” nimmt den morgigen 26. April (“Tag des Lärms” ) zum Anlass, abermals gegen diese Entwicklung zu protestieren. Nach dem Willen  des Flughafens und der Sächsischen Landesregierung sei dies nur der Anfang. Laut derzeit laufendem Planfeststellungsverfahren seien allein durch DHL weitere enorme Steigerungen bis 2032 geplant.

Wie die Initiative sagt, habe dieses Wachstum “einen einzigen Grund, die Dumpingentgelte in Leipzig, die teilweise bei nicht mal der Hälfte der anderen Flughäfen liegen”, zu sichern:

“Das vom sächsischen Staatsminister Martin Dulig (SPD) geführte Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr habe es   auf den Punkt gebracht, indem es uns mitteilt >… mit seinem Entgeltsystem ist es dem Flughafen gelungen, zu den größten Frachtstandorten in Europa aufzusteigen < Von uns sei in aller Bescheidenheit angemerkt, mit der Folge von Verlusten in Millionenhöhe, die vom Steuerzahler finanziert werden müssen, und auf Kosten der Gesundheit hunderttausender Menschen.”

“Im Regierungsprogramm 2019 ist unter der Rubrik Lärm, Licht- und Luftverschmutzung auf Seite 82 zu lesen: Im Interesse der Menschen im Ballungsraum Leipzig und der Akzeptanz der weiteren ökonomischen Entwicklung des Flughafens werden wir uns für eine weitere Reduzierung der Fluglärmbelastungen einsetzen.“   Nichts sei bis heute passiert, so die Initiative: “Im Gegenteil, die Fluglärmbelastung hat zugenommen und soll immer weiter steigen. Soweit der „nachhaltige“ Beitrag zum Thema Lärm, Klima und Umwelt eines sich zu 100% in öffentlicher Hand befindenden Unternehmens”.

Die BI „Gegen die neue Flugroute“ hat gegen den weiteren Ausbaus des Frachtflughafens eine Petition  gestartet (Link), die bisher von über 8.600 Bürgern unterzeichnet wurde.

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