FDP: Weg von der Konzentration auf E-Mobilität
17. Mai 2019 | Umwelt + Verkehr | 4 KommentareDer Ausbau der Infrastruktur für alternative Antriebe geht auch in Sachsen-Anhalt nur schleppend voran. Dies bringt eine Antwort der Bundesregierung, auf eine Anfrage der FDP Bundestagsfraktion ans Licht.
Dazu kritisiert der Stendaler Bundestagsabgeordnete Dr. Marcus Faber: „Vor allem im ländlichen Raum geht der Ausbau von Infrastruktur für alternative Antriebe nur im Schneckentempo voran. Zwischen Worten und Taten bei der Förderung von alternativen Antrieben klafft eine gewaltige Lücke in Deutschland.“
„Mit nur 406 Ladepunkten in Sachsen-Anhalt wird eine alltagstaugliche Elektromobilität jedoch niemals funktionieren. Die Ausstattung mit öffentlich zugänglichen Ladestationen ist viel zu gering. Gerade einmal elf Normal- und zwei Schnellladepunkte sind in meiner Heimat Stendal verfügbar. Hier hat der Landkreis den Anschluss noch nicht gefunden“, stellt Faber fest.
Noch schlechter sieht es bei den Möglichkeiten zur Betankung mit Wasserstoff aus. Dafür gibt es nur ganze zwei Tankstellen in Sachsen-Anhalt. Bis Ende 2019 sollen lediglich drei weitere in Betrieb genommen werden.
„Im Bereich des Langstreckengüterverkehrs und der Lastkraftwagen sind Gas und Wasserstoff auf absehbare Zeit die einzige realistische Alternative zu Diesel. Daher ist es der falsche Weg, allein die E-Mobilität mit Batteriespeichern zu fördern, aber alternative Treibstoffe wie Erdgas oder Wasserstoff zu vernachlässigen.“, so der Altmärker.
„Wir brauchen eine echte Technologieoffenheit. Nur so kann ein freier Markt funktionieren und ein echter Wettbewerb stattfinden“, so Faber abschließend.
Hintergrund:
Nach Angaben der Bundesregierung gibt es in Mitteldeutschland insgesamt 1.429 Normal- und Schnellladepunkte für Elektroautos, davon 406 in Sachsen-Anhalt (322 Normal- und 84 Schnellladepunkte). 2020 werden in Sachsen-Anhalt bis zu 1300 Ladepunkte flächendeckend benötigt, nicht nur in Städten, sondern überall im Land. Für den Bau und Betrieb von Flüssiggas- und Erdgastankstellen (LNG/CNG) gibt es, im Gegensatz bei der Errichtung von E-Ladesäulen, keine öffentliche Förderung.
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Grr. Da ist ein S zu viel. Wer hat das reingewürfelt?
Korrektur:
Niemand hat was dagegen, wenn sich die FDP ein E-Fuel in den Tank kippt, das nur aus EE-Überschussstrom erzeugt wird, und dass dann klimaneutrale Mobilität nennt.
Niemand hat was dagegen, wenn sich die FDP ein E-Fuel in den Tank kippt, dass nur aus EE-Überschussstrom erzeugt wird, und dass dann klimaneutrale Mobilität nennt. Das kostet dann aber pro geleisteter kWh mindestens so viel wie 20 kWh EE-Strom. Verbrennungsmotoren sind enorme Energieverschwender, und die Umwandlung aus Strom in einen motortauglichen Treibstoff ist auch verlustbehaftet. Ich habe mal technologieoffen die Anlagenkosten mit 0 angesetzt, wegen der noch kommenden Erfindungen und Optimierungen.
Bei Wasserstoff und Brennstoffzelle haben wir immer noch Faktor 3 – 7, und auch da ist es nur dann klimaneutral, wenn die Elektrolyse NUR läuft, wenn im entsprechenden Netzsegment EE-Überschuss herrscht.
In 10 Jahren kann das dann auf 5€ / liter runtergehen. Oder die FDP baut in der Sahara, da kann es billiger sein, muss aber irgendwie hierher.
Man kann aber auch einfach erst mal akzeptieren, dass Energie was wertvolles ist, ein knappes Gut, mit dem man verantwortungsvoll umgehen muss. Dann schaut man, wie man 80kg Mensch am besten durch die Gegend bewegen kann. Und zumindest die Menschen mit zwei gesunden Beinen und ohne riesiges Gepäck sollte man dann auf den kurzen Routen mit dem Rad, auf gebündelten Routen gebündelt (Bus, Bahn, Fahrgemeinschaft, Rufsammeltaxi) und nur im wirklichen Bedarfsfall mit einer 1300kg Verpackung durch die Gegend bewegen.
Aber was verstehen BWLer oder Marketingler schon von Energieerhaltung.
Auch unsere Stadt vergiss, wie zufällig, bei jeder Straßenbaumaßnahme, den Aufbau entsprechender Ladestationen, Obwohl es dafür Fördermittel gibt.
Laber,laber… „Dies bringt eine Antwort der Bundesregierung, auf eine Anfrage der FDP Bundestagsfraktion ans Licht.“
Der Bürger ist von sich aus ja zu blöd (?) um die unzähligen nicht vorhandenen Lade Stationen zu sehen? Da Bedarf es einer Anfrage der FDP?
Alter Schwede, was ein sinnfreier Artikel!