Drömling soll UNESCO-Gütesiegel erhalten

23. März 2022 | Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Das Biosphärenreservat Drömling ist ein etwa 340 km² großes Niederungsgebiet an der Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Nachdem das Gebiet bereits 1990 als Naturpark ausgewiesen wurde und 2005 den Status eines Naturschutzgebietes bekam, ist es inzwischen seit mehreren Jahren als Biospährenreservat und als wichtiger Besiedlungsschwerpunkt etwa zahlreicher Zugvögel und als Rückzugsgebiet für über 400 Arten der in der Roten Liste enthaltenen bedrohten Tiere und Pflanzen bekannt.

Nun soll der Drömling sogar zum UNESCO-Biosphärenreservat werden. So hat Sachsen-Anhalts Kabinett gestern das Umweltministerium dazu ermächtigt, einen entsprechenden Antrag zur internationalen Anerkennung der einzigartigen Niedermoorlandschaft zu stellen. Zuvor hatte die niedersächsische Landesregierung für ihren Teil bereits grünes Licht gegeben.

Das geplante „UNESCO Biosphärenreservat Drömling“ soll eine Fläche von 45.370 Hektar umfassen; davon liegen drei Viertel (34.070 Hektar) in Sachsen-Anhalt und ein Viertel (11.300 Hektar) im benachbarten Niedersachsen.

Sachsen-Anhalts Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann sagte dazu: „Der Drömling ist einzigartig. Durch die vor 250 Jahren angelegten Gräben und Kanäle wurde eine einmalige Kulturlandschaft geformt. Diese ist bis heute von einem Mosaik aus wichtigen Moorlebensräumen wie Feuchtwälder und Nasswiesen sowie sonstigen wertvollen Biotopen geprägt. Als bedeutendes Niedermoorgebiet Deutschlands hat die Region somit große Bedeutung für Biodiversität und Klimaschutz. Kurzum: Der Drömling ist ein einzigartiger Naturschatz, der auch das Gütesiegel der UNESCO verdient.“

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies unterstrich zudem, die Auszeichnung des Drömlings durch die UNESCO sei als eine Chance für die Region zu begreifen. Schließlich wolle man eine Modellregion entwickeln, die Biodiversität, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zusammenbringe.

Der Antragerstellung ging die intensive Zusammenarbeit der Umweltministerien aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sowie der betroffenen Kreise (Landkreis Börde, Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Gifhorn, Landkreis Helmstedt, Stadt Wolfsburg) und unter Einbeziehung der einzelnen Gemeinden voraus. Der umfangreiche Beteiligungsprozess in der Region erfolgte unter Federführung der Biosphärenreservatsverwaltung in Oebisfelde (Landkreis Börde), die auch nach einer UNESCO-Anerkennung für die länderübergreifende Verwaltung des Gebietes verantwortlich sein soll. Sie wird personell und finanziell gestärkt, um Aufgaben der Gebietsbetreuung, der Umweltbildung, Beratung und Regionalentwicklung auch für den niedersächsischen Gebietsteil zu übernehmen.

Willingmann betonte: „Beide Bundesländer werden von der Antragstellung profitieren. Für Sachsen-Anhalt ist die engere Verknüpfung mit der urban geprägten Drömlingsregion in Niedersachsen ein Gewinn für die Regionalentwicklung. Und auch die niedersächsischen Kommunen werden die positiven Effekte der vor Ort tätigen Biosphärenreservatsverwaltung für die gesamte Drömlingsregion wertschätzen.“

Zur wissenschaftlichen und fachlichen Beratung des geplanten UNESCO-Biosphärenreservats haben beide Umweltministerien einen Beirat ins Leben gerufen. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, berufsständischen Verbänden, Kommunen, Behörden sowie sonstigen Verbänden und Vereinen an. Mit Hilfe des Beirates soll eine noch engere Verknüpfung der Ziele des Biosphärenreservats mit den Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Region erreicht werden.

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