Das 49€-Ticket: „Ein halb fertiger und unsozialer Kompromiss“

1. Juni 2023 | Politik, Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Seit nunmehr einem Monat ist es möglich mit dem 49€-Ticket quer durch die gesamte Bundesrepublik zu fahren. Doch die Idee eines einfachen, bezahlbaren und sozial gerechten Tickets für alle hat sich zu einem halb fertigen und unsozialen Kompromiss weiterentwickelt – so zumindest die Meinung der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt.

Yves Kuhlmann, Landessprecherin der Grünen Jugend Sachsen-Anhalt, äußerte sich daher wie folgt: „49€ ist zu teuer! Nachdem das 9€-Ticket dank des günstigen Preises und ohne Abo-Zwang eine tatsächliche Entlastung und Bereicherung für viele Menschen in unserem Land war, ist das 49€-Ticket dagegen eine echte Enttäuschung. Für 9€ konnten es sich auch einkommensschwache Familien leisten, einen wohlverdienten Kurzurlaub an die Ostsee anzutreten, ohne dadurch für die
nächsten Monate auf noch mehr verzichten zu müssen. Wenn das Geld knapp ist, dann sind 49€ eben nicht einfach mal so drin. Für viele Menschen ist das 49€-Ticket schlichtweg zu teuer und nicht sozial gerecht!”

Die Ampel schaffe es wieder einmal nicht, alle Menschen bei ihren politischen Entscheidungen zu berücksichtigen und sie spürbar zu entlasten. Gerade für die Menschen, bei denen das Geld schon immer knapp war, sei die Inflation im letzten Jahr besonders hart gewesen. Gerade diese Menschen bräuchten daher dringend eine echte Entlastung, so Kuhlmann weiter.

Gregor Laukert, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Sachsen-Anhalt, ergänzte: „Wir fordern deshalb weiterhin ein 9€ Ticket! Insbesondere für Sozialhilfeempfänger, Rentner, Schüler, Studierende und Auszubildende. Für eine kurzfristige Entlastung müssen Vergünstigungen des 49€-Tickets, wie z.B. über Anrechnung an die Semestertickets, dringend flächendeckend ermöglicht werden.”

Abgesehen davon bringe auch das beste Ticket nichts, wenn der Bahnhaltepunkt stillgelegt werden müsse oder der Bus nur zwei Mal am Tag fahre, so das Argument von Laukert. „Damit der klimaschonende ÖPNV auch in ländlichen Räumen ein ernstzunehmendes Angebot ist, erwarten wir vom Land und Bund dringend mehr Initiative und Investition in Bus, Bahn und Co. Auch das ist eine Frage der Gerechtigkeit!”

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