Damit es bald wärmer wird: Sachsen-Anhalt steigert den Verbrauch klimawirksamer Treibgase um 11%

14. Dezember 2018 | Umwelt + Verkehr | 8 Kommentare

Im Jahr 2017 wurden von 347 sachsen-anhaltischen Unternehmen 362 t klimawirksame Stoffe1 als Kälte- oder Treibmittel verwendet. Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt, stieg somit der Verbrauch gegenüber dem Jahr 2016 um rund 11 % (+ 35 t) an. Wie auch in den Vorjahren wurde der weitaus größte Teil (259 t bzw. 72 %) als Treibmittel in Vorprodukten zur Herstellung von Dämmstoffen verwendet. Die anderen 28 % (103 t) der klimawirksamen Stoffe kamen als Kältemittel bei der Instandhaltung von bestehenden Anlagen (inklusive Wartung und Pflege von Kfz-Klimaanlagen) und Erstfüllung von Anlagen zum Einsatz.

Mit 72 % entfiel in Sachsen-Anhalt der Großteil der verwendeten klimawirksamen Stoffe auf den Stoff R 152a (Difluorethan). Die eingesetzten 259 t kamen ausschließlich als Treibmittel in Vorprodukten zur Herstellung von Dämmstoffen zum Einsatz.

Mit einem Anteil von 19 % bzw. 69 t folgte das Kältemittel R 134a, welches überwiegend zur Erstfüllung von Neuanlagen diente. Der klimawirksame Stoff R 404A, der hauptsächlich als Kältemittel bei der Instandhaltung von bestehenden  Anlagen eingesetzt wurde, kam mit 14 t (4 %) zum Einsatz.

Da sich der größte Teil der verwendeten Stoffe in geschlossenen Systemen befindet, tritt eine Gefährdung der Umwelt erst bei einer möglichen Freisetzung in die Atmosphäre auf. Klimawirksame Stoffe fördern den Treibhauseffekt. Der potentielle Einfluss der eingesetzten klimawirksamen Stoffe auf die Erderwärmung wird auch als Treibhauspotential oder GWP-Wert (Global Warming Potential) bezeichnet und in 1 000 t CO2-Äquivalente dargestellt.

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, betrug das Treibhauspotential der im Jahr 2017 von den sachsen-anhaltischen Unternehmen eingesetzten klimawirksamen Stoffe 228 000 t CO2-Äquivalente. Das bedeutet, die Menge der eingesetzten klimawirksamen Stoffe würde in ihrer Wirkung auf das Klima 228 000 t Kohlendioxid gleichkommen, wenn die Freisetzung in die Atmosphäre erfolgen würde. Trotz eines um 11 % gestiegenen Verbrauches im Jahr 2017 gegenüber dem Jahr 2016, wurde das mögliche Gefährdungspotential der eingesetzten Stoffe im Vergleich zum Jahr 2016 um 7 % (-17 000 t CO2-Äquivalente) gesenkt (Dies beruht allerdings auf der Annahme, dass die eingesetzten Gase tatsächlich niemals freigesetzt werden, Anm. Red.)

1 Angaben von Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt, die mehr als 20 kg pro Stoff und Jahr verwenden.

 

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