Bus, Bahn, Auto, Rad? Halle startet neue Verkehrsbefragung
8. Januar 2013 | Umwelt + Verkehr | Keine KommentareÜber kaum ein Thema wird so viel geredet und geschimpft wie über den Verkehr. Rote Ampeln, fehlende Parkplätze, Takte der Straßenbahn, Radfahrer in der Fußgängerzone … die Stadt Halle (Saale) will es jetzt genauer wissen und startet gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Dresden eine Haushaltsbefragung zum Verkehrsverhalten der Wohnbevölkerung, um aktuelle Erkenntnisse zur Verkehrssituation und -entwicklung zu gewinnen.
Laut letzten Untersuchungen lag innerhalb der Saalestadt der Anteil des sogenannten „Motorisierten Individualverkehrs“ – also der Nutzung des PKW oder Mopeds – bei zurückzulegenden Wegen bei 33 Prozent. 32 Prozent der Wege werden zu Fuß erledigt, 18 Prozent mit Bus und Straßenbahn sowie 15 Prozent mit Fahrrad.
Nach Angaben der Verwaltung läuft die Befragung in der zweiten Januardekade an und wird bis Ende Dezember dieses Jahres fortgesetzt. Sie ist Teil einer Datenerhebung (Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen, SrV, 2013“), die zeitgleich in mehr als 100 deutschen Städten und Gemeinden vorgenommen wird.
Der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle (Saale), Uwe Stäglin, und die TU Dresden bitten alle ausgewählten Haushalte, sich an der Befragung zu beteiligen. „Nur durch die aktive Mitwirkung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger können repräsentative Daten gewonnen werden, die für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung in unserer Stadt unerlässlich sind“, unterstreicht Uwe Stäglin die Bedeutung der Umfrage.
Im Zuge der Datenerhebung sollen u.a. Fragen geklärt werden wie: Werden Bus oder Fahrrad in der Stadt Halle (Saale) eigentlich stärker genutzt als vor einigen Jahren? Wie groß ist demgegenüber der Anteil des Autoverkehrs? Haben sich Reisezeiten verringert und Erreichbarkeiten verbessert? Konnten wichtige Ziele der Stadt- und Verkehrsplanung wie z. B. verbesserte Luftqualität und sinkende Unfallzahlen erreicht werden?
Um möglichst alle Bevölkerungsgruppen einzubeziehen, wird die Datengewinnung kombiniert als telefonisch-schriftliche Befragung durchgeführt. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Fragen über einen Online-Zugang im Internet zu beantworten.
Mit der Umsetzung der Befragung hat die TU Dresden das Leipziger Institut Omnitrend GmbH beauftragt. Dort werden alle Daten erfasst, anonymisiert und zur Auswertung an die TU Dresden übergeben. Die Einhaltung der Bestimmungen des Datenschutzes ist gewährleistet. Das Projekt „Mobilität in Städten“ wird bereits seit 1972 als langjährige Untersuchung des Verkehrsverhaltens durchgeführt. Im Jahr 2013 aktualisiert die TU Dresden die dienstälteste deutsche Zeitreihe zum Verkehrsverhalten der Wohnbevölkerung bereits zum zehnten Mal.