Biologische Vielfalt anregen

22. Mai 2023 | Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

Heute ist Internationaler Tag der biologischen Vielfalt. Anlässlich dessen regt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) die Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen im Land dazu an, sich aktiv für die Biodiversität vor der heimischen Haustür einzusetzen.

Der Geschäftsführer im Landesverband Sachsen-Anhalt, Christian Kunz, erklärte hierzu: „Bereits die Wahl einheimischer, bienenfreundlicher Pflanzen und sparsame, an das Verhalten der Insekten angepasste Pflege der Grünflächen fördern die Biodiversität in Ihrer Gemeinde. Nichtstun und der Wiese buchstäblich beim Wachsen zuzusehen ist praktizierter Artenschutz. Fordern Sie als Bürgerinnen und Bürger Ihre Verantwortlichen auf, Ihre Stadt als pestizidfreie Kommune auszurufen. Seien Sie kreativ und setzen Sie eigene Ideen um.“

Hecken, Blühstreifen und Blühwiesen, die Pflege eines Hochbeets, Ökogartens oder einer Streuobstwiese, aufgeschichtetes Totholz, Nistkästen, Steinhaufen und Insektenhotels – all das sind kleine Oasen der Artenvielfalt. Stadtbäume sowie begrünte Dächer und Fassaden erzielen zusätzlich eine kühlende Wirkung für das direkte Umfeld und verbessern die Wohnqualität für uns Menschen. Das Handbuch „Insekten schützen leicht gemacht! Anleitung für Kommunen und Wildnisliebhaber“ gibt ausführlichere Informationen und kann kostenlos beim BUND bestellt werden.

Pestizidfreie Kommune werden

Eine Hauptursache für das Insektensterben ist die intensive Verwendung von Pestiziden – nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch in den Kommunen und privaten Gärten. Mechanische Wildkrautbeseitigung durch Hitzebehandlung, Wildkrautmesser oder Wildkrautbürsten sind nur einige von vielen Alternativen. Manche Städte haben sich auf den Weg begeben, dies zu ändern. Positivbeispiele in Sachsen-Anhalt bei der Reduktion des Pestizideinsatzes sind Magdeburg, Weißenfels, Quedlinburg und Dessau-Roßlau. Eine deutschlandweite Übersicht der pestizidfreien Kommunen finden Sie unter www.bund.net/pestizidfreie-kommune.

Anfangen ist kinderleicht – Die Junior Ranger des BUND an der Goitzsche machen vor, wie es geht

Alle zwei Wochen trifft sich die Junior Ranger AG der BUNDstiftung im Goitzsche-Wildnis Projekt bei Bitterfeld, um mehr über die Natur zu lernen und sie zu schützen.

BUND-Umweltpädagogin Carol Höger erklärte hierzu: „Mit unserer neuen Wildbienenwerkstatt können wir mehrere Themen verknüpfen: wir helfen Wildbienen und säen Wildblumen als Nahrungspflanzen aus. Für die als Blumentöpfe umfunktionierten Dosen gestalteten die Kinder Insektenaufkleber. So wird spielerisch die Vielfalt der Insekten gezeigt. Diese Aktionen sind sehr beliebt, weil es Spaß macht und sie leicht umzusetzen sind.“

Laut dem Bundesumweltministerium ist ein Drittel der einheimischen Tierarten und ein Viertel der Pflanzenarten gefährdet. Doch die Artenvielfalt ist die Voraussetzung stabiler Ökosysteme, da die Lebewesen untereinander und mit ihrer Umwelt ein komplexes Geflecht bilden. Die massiven Eingriffe der Menschen in die Lebensräume, die Umweltverschmutzung und die Klimakrise belasten die Ökosysteme und führen zum Artensterben.
„Setzen Sie dem etwas entgegen – auch viele kleine Maßnahmen helfen und gemeinsam können Sie viel in Ihrer Kommune bewegen!“, fordert Kunz Bürger und Bürgerinnen sowie Kommunen auf.

Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des Übereinkommens über die biologische Vielfalt offiziell angenommen wurde.

Die Vereinten Nationen hatten Ende 2000 den Tag vom 29. Dezember, dem Tag, an dem 1993 die Convention on Biological Diversity (CBD) in Kraft trat, in den Mai verlegt. Die Ziele der Konvention sind die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile.

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