„Baumfällungen auf der Rabeninsel sind notwendig“ – NABU positioniert sich

5. November 2020 | Natur & Gesundheit, Umwelt + Verkehr | Keine Kommentare

 

Die Stadt Halle (Saale) plant die Umsetzung eines waldbaulichen Vorhabens im Naturschutzgebiet „Rabeninsel und Saaleaue bei Böllberg“. Dafür sollen hunderte fremdländische Hybridpappeln gefällt und durch Eichen ersetzt werden. Dies sei für die weitere Entwicklung des Auenwaldes besonders wichtig, argumentiert die Stadt.

Und sie ist mit dieser Einschätzung nicht allein. Auch der Naturschutzbund (NABU) Halle/Saalekreis stimmt dem Vorhaben nun zu und stellt sich somit gegen die Aussagen des Arbeitskreis Hallesche Auenwälder (AHA), der die Pappeln inzwischen als Teil des Waldes begreift und gegen eine Abholzung ist.

In einer Stellungnahme des NABU heißt es, eine Hautbaumart des naturschutzfachlich äußerst wertvollen und bundesweit stark gefährdeten Waldtyps stelle nicht die Hybridpappel, sondern die Stieleiche dar. Die geplante Eichen-Pflanzung sei daher sowohl vom Waldbeirat als auch im Naturschutzbeirat der Stadt Halle sowie vor den anerkannten Naturschutzverbänden beraten und mehrheitlich befürwortet worden.

Außerdem heißt es weiter: „Die Rabeninsel liegt zudem im europarechtlich geschützten FFH-Gebiet „Saale-, Elster-, Luppe-Aue zwischen Merseburg und Halle“. Entsprechend dem Standarddatenbogen als Meldedokument gegenüber der EU-KOM sind Hartholzauwälder ein zentrales Schutz- und Erhaltungsziel dieses Gebietes aufgeführt. Mithin besteht also nicht nur aus nationalrechtlicher Sicht (NSG), sondern auch aus EU-rechtlicher Perspektive eine Verpflichtung zum aktiven Erhalt des Hartholzauwaldbestandes als FFH-Lebensraumtyp.

Wenngleich die Baumfällungen also von der Öffentlichkeit und auch von den Medien eher kritisch begleitet und kontrovers diskutiert werden würden, si sei das Vorhaben  dennoch dringend notwendig.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben