Bald gibt es Honig von der Kläranlage

13. Juni 2019 | Umwelt + Verkehr | 4 Kommentare

Während die EVH bereits im vergangenen Jahr zwei Bienenweiden auf ihren Flächen am Schalthaus Weinberg und im Energiepark Dieselstraße anlegte, ist die Insektenweide auf dem HWS-Gelände der Kläranlage in Halle-Lettin gerade im Entstehen.

Die Insektenweide auf der Kläranlage entsteht in Zusammenarbeit mit dem BUND Umweltzentrum Franzigmark, Regionalverband Halle-Saalekreis, auf einer Fläche von 300 m². „Über diese Zusammenarbeit freuen wir uns sehr,“ sagt Werner Rausch, Chef der Kläranlage. „Die gerade entstehende Insektenweide besteht aus einer Frischwiese, einem Blühstreifen, einer Insektentränke, Strauchbepflanzung, Beerensträuchern, einer Infotafel und zwei Bänken, die jeweils von zwei Beerensträuchern flankiert werden.“ Die beiden EVH-Standorte am Schalthaus Weinberg und im Energiepark Dieselstraße managt der Netz-Mitarbeiter Jork Winterfeld. Seit 2017 ist er selbst Hobby-Imker und koordiniert jetzt die Imker, die sich mit ihren Völkern auf den neuen Bienenweiden ansiedeln.

Das Bienensterben ist in den letzten Jahren ein großes Thema geworden. Das Bewusstsein wächst, wie wichtig die Arbeit der Bienen und anderer Insekten in unserer Natur und Kulturlandschaft ist. Die Honigbiene hat es beim Bestäuben auf Feld, Wald und Wiese sogar vergleichsweise gut. Denn: „Solange es Imker gibt, gibt es die Honigbiene“, weiß Netz-Mitarbeiter Jork Winterfeld. Der 40-Jährige erklärt: „Neben den Bienen gibt es aber auch zahllose Wildbestäuber – von der Fliege über Käfer bis zu Wildbienen, Schmetterlingen und sogar Motten. Auch die haben wir mit unseren Bienenweiden im Blick.“

Umweltpolitisch wird der Schutz der Bienen seit geraumer Zeit gefordert. So hat sich auch die Energiewirtschaft dem angeschlossen und propagiert den Schutz von Insekten und Bienen im Besonderen in Energieanlagen zu berücksichtigen. Die Dinge konnten also ihren Lauf nehmen. Statt dem einfachen Sportrasen wurde eine hochwertige, bunte Wildblumenmischung gesät. Jork Winterfeld bot sich an, Bienenstöcke aufzustellen. Am Ende wurde das Projekt auf wesentlich breitere Füße gestellt. Im Auftrag der EVH nahm Jork Winterfeld Kontakt mit interessierten Imkern auf. Schnell war der Platz am Schalthaus Weinberg vergeben. Aber das Interesse stieg weiter. Herr Winterfeld wurde auf eine weitere noch größere Fläche aufmerksam, diesmal an der neuen Lernwerkstatt am Energiepark Dieselstraße. „Alles entwickelte eine Eigendynamik. Wir haben unsere zwei Standorte Weinberg und Dieselstraße mit acht und 20 Völkern belegt. Heute Nachmittag ernte ich Honig am Schalthaus Weinberg“, freut sich Jork Winterfeld. Übrigens: Bis zu einem Radius von drei Kilometern können Bienen ihren süßen Nektar sammeln. Der Sammelradius ist vom Angebot abhängig. Ist der Ertrag gut, arbeiten die schlauen Bienen nur maximal einen Kilometer weit vom Bienenstock entfernt.

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