‚AHA‘ möchte Einwohner von Planena umsiedeln

19. Oktober 2017 | Umwelt + Verkehr | 8 Kommentare

Der „Arbeitskreis Hallesche Auenwälder“ (AHA) versorgt die Medienlandschaft regelmäßig mit umfangreichen Pressemitteilungen. Nur selten finden die in der Berichterstattung Berücksichtigung. Heute soll eine Ausnahme sein, denn der Umweltverein überrascht mit einer ungewöhnlichen Forderung: um den Hochwasserabfluß der Saale zu verbessern, schlägt er vor, den Halleschen Stadtteil Planena nicht mit einem Deich zu sichern, sondern die Einwohner umzusiedeln:

„Nunmehr ist laut häufigen Medienberichten vorgesehen, um den halleschen Stadtteil Planena für veranschlagte öffentliche Mittel im Umfang vom 650.000,00 Euro einen 900 m langen Ringdeich mit drei Verbindungsstellen mit dem Umland zu errichten. Für den AHA ist das Vorhaben aus mehreren Gründen nicht akzeptabel. Ein Deich kann bei längerem Hochwasser keinesfalls verhindern, dass in den möglicherweise eingedeichten Stadtteil Qualmwasser einströmt. In dem Blickwinkel betrachtet ist bei Hochwasserereignissen im Mindestausmaß der Jahre 1994, 2002/2003, 2011 und 2013 schwer vorstellbar, dass im Falle der Deicherrichtung künftig eine Evakuierung der Bevölkerung in Planena unterbleibt. Nach Ansicht des AHA wäre das unverantwortlich und somit vollkommen inakzeptabel. Außerdem besteht die ernstzunehmende Möglichkeit, dass höhere und längere Hochwasser als in den obengenannten Jahren auftreten können, welche dann die Deiche überströmen. Insofern gilt es nach Auffassung des AHA eher Möglichkeiten zu prüfen, inwieweit eine schrittweise Umsiedlung der 36 Einwohner nicht sinnvoller erscheint. Neben der Herstellung eines ernsthaften Schutzes der Menschen vor Hochwasser käme eine Wiederausweitung von Retentionsflächen der Saale hinzu. Die Finanzierung dieser Umsiedlung muss aus Mitteln der Flutgelder erfolgen. Unverständlicherweise spart man das nicht gerade sehr populäre Thema der Umsiedlungen generell aus. Dazu zählen beispielsweise insbesondere Häuser, welche seit 1990 in die Auen gebaut wurden, aber auch in den Gebieten bestehende Kleingartenanlagen. Der AHA vertritt die Auffassung auch dieses Thema verstärkt in die Diskussion im Umgang mit dem Hochwasser einzubringen.“

Quelle: AHA

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