Rechnungshof-Kritik am Stadionbau: Diskussionen unerwünscht
10. November 2012 | Sport | 3 Kommentare151 Seiten Vorwürfe vom Landesrechnungshof zum Stadionbau, 41 Seiten Antwort der Verwaltung: für den Rechnungsprüfungsausschuss gab es einiges zu lesen. Doch so wirklich diskutieren über den Erdgas Sportpark wollte wohl niemand. Nach etwa einer Viertelstunde war das Thema durch. 8 Räte votierten dafür, der Stellungnahme der Verwaltung mit einer Zurückweisung der Vorwürfe zuzustimmen. Es gab eine Enthaltung sowie von Elisabeth Krausbeck (Grüne) eine Nein-Stimme.
„Praxisfremd“ bezeichnete Hartmut Büchner, Sachkundiger Einwohner „Die Linke“ das Papier des Landesrechnungshofs. „Ein Erfolgsprojekt wird niedergemacht.“ Gar eine Magdeburger Verschwörung witterte er. „Die Magdeburger wollen den Hallensern eine reinwürgen.“ Rechnungshofpräsident Ralf Seibicke ist übrigens gebürtiger Stendaler.
Jens Rauschenbach, der als externer Berater den Stadion begleitet hat, bescheinigte der Stadt ein wirtschaftliches handeln. So liege das Stadion etwas sechs Millionen Euro unter dem Durchschnitt. Daneben seien die Betriebskosten durch Solaranlage und Fernwärmeanbindung günstiger. Die vom Rechnungshof kritisierte LED-Wand verteidigte Jörg Baus, der seit kurzem Sozialamtsleiter ist, aber zum Stadionbau in der Stadtverwaltung noch für Vergaben zuständig war. Nur durch die Wand sei der Ergas Sportpark überhaupt vermarktbar. Jens Rauschenbach ergänzte, auch das vom Rechnungshof für nicht notwendig erachtete Entspannungsbecken sei nötig und überdies mittlerweile sogar Standard in der sechsten Liga. Durch Wand und Entspannungsbecken werde das Stadion auch für DFB-Begegnungen und internationale Spiele interessant, wie die demnächst stattfindende Partie der Frauen-Nationalmannschaft. Es sei also keineswegs so, dass das Stadion nur für den HFC gebaut wurde und nur von diesem genutzt werde. Die zusätzlichen Veranstaltungen bringen zusätzliches Geld in die Kasse. Volker Preibisch (Sachkundiger Einwohner Bündnis 90 / Die Grünen) bohrte weiter nach. Da platzte Hartmut Büchner der Kragen. „Waren sie schon mal im Stadion? Wahrscheinlich nicht. Denn dann würden Sie anders reden“, sagte er.
Alles zu den Vorwürfen des Landesrechnungshofs und zur Reaktion der Verwaltung lesen Sie hier.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Wenn man die Reaktionen auf den Bericht liest, könnte man meinen, entweder der Rechnungshof ist überflüssig oder die Stadtverwaltung.
„Negative Meinung“ ist auch eine Form des Abbügelns.
Wer im Glashaus sitzt…….
Die Antworten können nur von der Stadtverwaltung kommen.
Und die meisten Kritiker haben das Stadion tatsächlich noch nicht von innen gesehen. Berührungsangst…. 🙂
Ja, ein Herr Büchner weiß offenbar, wie man negative Meinungen abbügelt; anstatt klare Antworten zu geben, stellt er Gegenfragen… keine Art und Wiese, und auch keine Kinderstube Genossen, der Kerl…