Deutschland-Frankreich: vor dem Frauen-Länderspiel in Halle

28. November 2012 | Sport | Keine Kommentare

Die Übertragungswagen stehen, die Kameras werden aufgebaut im Erdgas Sportpark: das hallesche Fußballstadion wird am Donnerstagnachmittag zum Austragungsort des DFB-Frauen-Länderspiels Deutschland gegen Frankreich. Die ARD überträgt das Spiel, für das 5400 Karten bereits verkauft sind, ab 15.15 Uhr Live. Einen Tag vorher haben sich Bundestrainerin Silvia Neid und Spielerin Martina Müller, die mit der Partie ihre Karriere beendet, noch einmal geäußert.

„Jetzt ist ein guter Zeitpunkt aufzuhören“, meinte Martina Müller. „Wenns am schönsten ist soll man aufhören.“ Den Spagat zwischen Arbeit, Vereinssport und Nationalmannschaft bekomme sich kaum noch hin. „Da fehlt mir einfach die Regenerationszeit.“ Müller verspricht ein gutes Spiel mit einem guten Gegner, die Vorfreude sei groß. Wehmut komme aktuell noch nicht auf. Bis zu einem möglichen EM-Gewinn will Müller mit dem Rückzug nicht warten. Schließlich sei Erfolg nicht planbar. „Und ich wollte mit einem positiven Erlebnis aufhören.“ Bis Saisonende hat sie bei ihrem Verein noch einen laufenden Vertrag. Wie es weitergeht, dazu gibt es noch keine Entscheidung. Doch Überlegungen, im Vereinssport aufzuhören, habe sie derzeit noch nicht. Auf eine mögliche spätere Trainerrolle könne sie sich aktuell noch nicht konzentrieren, aber möglicherweise könnte es in Richtung Jugendsport gehen.

Zur Entdeckerin Müllers zählt Silvia Neid. „Das war damals schon für mich in meiner U18-Mannschaft eine wichtige Spielerin“, erklärte die Bundestrainerin. In der Frauen-Nationalmannschaft habe sie eine Jokerrolle eingenommen. Was Müller geleistet habe in 100 Länderspielen sei beachtlich. „Wenn man Martina einwechselt weiß man was man hat. Das werde ich vermissen.“ In 74 der 100 Spiele ist Müller erst im Laufe der Partien eingewechselt worden. „Lieber ne Jokerrolle als gar keine Rolle in der Nationalmannschaft zu spielen“, meinte Müller dazu.

Gegen Frankreich geht es am Donnerstag. Laut Silvia Neid habe man sich das Team ausgesucht, weil man von der Mannschaft mit ihrem breiten Kader und den technisch gut versierten Spielerinnen lernen will. „Die haben sich einfach hervorragend entwickelt, die Französinnen“, so Neid. „Ich würd mal sagen, dass Frankreich mit ein Favorit ist für die Europameisterschaft 2013.“ Auch Schweden, England und Holland zählt die Bundestrainerin zu den starken Mannschaften. „Natürlich ist es so, dass wir aufpassen müssen nicht überholt zu werden.“ Das Team sei auf einem guten Weg. Doch auf den Lorbeeren dürfe man sich nicht ausruhen. Insbesondere die Souveränität am Ball der Französinnen lobte Neid, da könne man viel lernen. Natürlich zähle auch das DFB-Team zu den Favoriten. „Wir machen uns nicht kleiner als wir sind.“

Noch nicht offiziell zurückgetreten von der Nationalmannschaft ist die Hallenserin Conny Pohlers. Die 34jährige nannte Neid allerdings „keine Option für die Zukunft.“ Man könne sie jedoch nicht zwangsverabschieden.

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