Zur Corona-Situation in Halle: wieder traurige Rekordzahlen: 82 Neuinfizierte, 7-Tages-Wert bei 172, 3 Tote

17. Dezember 2020 | Soziales | Keine Kommentare

Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat heute wieder über die aktuelle Corona-Virus-Situation in der Stadt Halle (Saale) informiert.

Das Statement des Oberbürgermeisters im Wortlaut:

I. Indikatoren zur Einschätzung der Lage in der Stadt Halle (Saale):

1. Neuinfektionen in der Stadt: 82 – Höchstwert

2. Infizierte in der Stadt: 615 (+22)  – Höchstwert

3. 7-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner: 172,14 (+17,05) – Höchstwert
Die Inzidenz in der Stadt ist gestiegen, weil vorige Woche Donnerstag 41 Fälle registriert wurden.

4. Im Krankenhaus behandelte Patienten: 114 (-3)
Im Krankenhaus behandelte Hallenser: 90 (+/-0) – unverändert Höchstwert
davon Intensivbehandlungen: 27 (+/-0)

5. Zahl der Toten: zu beklagen 47 (+3)
– mit dem Virus gestorben: 31 (+1)
– an dem Virus gestorben: 16 (+2)

Leider müssen wir heute von drei Todesfällen berichten. Zwei Männer, 79 und 88 Jahre alt, sowie eine 77-jährige Frau sind im Krankenhaus Martha-Maria und im Elisabeth-Krankenhaus gestorben.

II. Weitere statistische Angaben zum Tage:

Anzahl der gestern durchgeführten Abstriche: 566 (-39)
Gesamtsumme der Infizierten: 2.447 (+82)
Anzahl der Geheilten: 1.785 (+57)

Anrufe an den Hotlines: 2.137 (Corona: 855; Bürgertelefon: 1.282)

Die Altersaufteilung der 36 Frauen und 46 Männer stellt sich wie folgt dar:
Unter 18 Jahre: 23
19-29 Jahre: 14
30-49 Jahre: 21
50-69 Jahre: 10
Über 70 Jahre: 14
III. Recherche-Ergebnisse zu den ermittelten Orten der Infektion:

Privates Umfeld: 28 Neuinfektionen;

  • Hier lagen Kontakte zu Positiven innerhalb der Familie oder des Freundes- und Bekanntenkreises vor.

Berufliches Umfeld: 16 Neuinfektionen;

  • Es sind viele unterschiedliche Branchen betroffen, Schwerpunkte mit mehreren Fällen sind in der Logistik- und der Bau-Branche zu finden.

Alten- und Pflegebereich: 6 Neuinfektionen;

  • Drei Fälle betreffen erneut die Einrichtung in der Joachimstaler Straße, betroffen sind ein Mitarbeiter sowie zwei Bewohner.
  • Drei Fälle betreffen Pflegerinnen in mobilen Diensten, die teilweise auch in anderen Landkreisen tätig sind.

Medizinischer Bereich: 6 Neuinfektionen;

  • In einem Fall ist eine Servicekraft des Elisabeth-Krankenhauses betroffen.
  • Ein Fall betrifft Rettungsdienst-Personal in einem anderen Landkreis.
  • Ein Fall lässt sich einem Aufenthalt in einer Reha-Klinik zuordnen.
  • Ein Fall betrifft eine Mitarbeiterin eines Labors.
  • Zwei Fälle betreffen Patienten, die stationär in verschiedenen Kliniken behandelt werden und aufgrund ihres Gesundheitszustandes keine Auskunft zu möglichen Infektionswegen geben können.

Gemeinschaftseinrichtungen (Schulen, Kitas, MLU): 26 Neuinfektionen; aus folgenden Einrichtungen:

  • Drei Fälle Grundschule Kastanienallee (hier galt teilweise schon Quarantäne)
  • Ein Fall Christian Wolff Gymnasium (hier galt schon Quarantäne)
  • Ein Fall Grundschule Westliche Neustadt
  • Ein Fall Gemeinschaftsschule Heinrich Heine (hier galt schon Quarantäne)
  • Ein Fall KGS Hutten
  • Sechs Fälle Gemeinschaftsschule August Hermann Francke
  • Ein Fall BbS IV Friedrich List
  • Ein Fall KGS Wilhelm von Humboldt
  • Ein Fall Sport-Gymnasium
  • Ein Fall Sekundarschule Am Fliederweg
  • Ein Fall Kita Rainstraße
  • Ein Fall Kita Weingärten
  • Zwei Fälle Grundschule Am Ludwigsfeld
  • Ein Fall ist einer Behindertenwerkstatt zuzuordnen.
  • Zwei Fälle betreffen private Bildungsinstitute
  • Zwei Fälle an der Martin-Luther-Universität

Zu den genannten Einrichtungen wurde Kontakt aufgenommen.


IV. Zu den Gemeinschaftseinrichtungen:

Der Fachbereich Gesundheit hat gestern in drei Gemeinschaftseinrichtungen 104 Schnelltests zur Aufhebung von bestehenden Quarantänen durchgeführt. Sechs dieser Abstriche brachten positive Ergebnisse, vier am Südstadt-Gymnasium, zwei am Sport-Gymnasium. Hier sind PCR-Tests zur Überprüfung erfolgt.

Zudem liegen inzwischen weitere PCR-Ergebnisse der zehn positiven Schnelltests der Gemeinschaftsschule August-Hermann-Francke vor. Insgesamt wurden acht Tests in der PCR positiv bestätigt, einer fiel negativ aus, ein Ergebnis fehlt noch.

V. Zur Situation in den Krankenhäusern:

In drei Krankenhäusern der Stadt, im Elisabeth-Krankenhaus, in der Uniklinik und im Bergmannstrost, verzeichnen wir mehrere Meldungen über Infektionsgeschehen in der Mitarbeiterschaft. Diese werden aktuell von den Kliniken und vom Fachbereich Gesundheit gemeinsam aufgearbeitet. Die Personalsituation setzt die Kliniken nun zusätzlich unter Druck.

Gestern Nachmittag hat es zudem erstmals eine gemeinsame Videokonferenz des Sozialministeriums mit allen Krankenhäusern und Trägern des Rettungsdienstes im südlichen Sachsen-Anhalt geben. Dort wurde unter anderem beschlossen, Versorgungsmaßnahmen miteinander abzustimmen und sich gegenseitig zu unterstützen, um die Gesundheitsversorgung, auch unabhängig von Covid-Erkrankungen, für die Bevölkerung sicherzustellen. Zudem werden Patienten aus Sachsen übernommen.

Für die Kliniken der Stadt Halle ändert sich durch den Beschluss nichts.  Aktuell werden 114 Covid-Patienten in halleschen Krankenhäusern behandelt, darunter auch 24 Patienten aus dem Umland von Halle. Die Anzahl der Intensiv-Patienten liegt bei 27.  Die Ampel steht nunmehr auf gelb bis dunkelgelb.

VII. Zum Thema Impfung:

Der Pandemiestab erwartet – Stand heute – noch vor Weihnachten eine erste Lieferung mit Impfstoff. Über die genaue Menge der Impf-Dosen und die Anzahl von Personen, die wir damit impfen können, lässt sich im Moment leider noch nichts sagen.

Der Pandemiestab erstellt aktuell einen umfassenden Impfplan, welche Personengruppen geimpft werden, in welcher Reihenfolge, die geschieht auf der Grundlage der Empfehlungen des Bundes. Dazu läuft in allen Alten- und Pflegeheimen eine Abfrage zur grundsätzlichen Impfbereitschaft.

Im Ergebnis sind in Halle startklar und könnten mit mobilen Teams an dem Tag, an dem ein Impfstoff geliefert wird, mit dem Impfen beginnen.

Eine breite Impf-Offensive über die Impfzentren wird erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Das dafür vorgesehene erste Impfzentrum der Stadt in der Magdeburger Straße ist ungeachtet dessen ebenfalls startklar.

VIII. Zum Thema Sicherheit und Ordnung:

Die Ordnungskräfte der Stadt haben gestern erneut die Einhaltung der Maskenpflicht in der Innenstadt kontrolliert. Es wurden keine Verstöße festgestellt. Darüber hinaus erfolgten 242 Kontrollen, in…

  • drei Gaststätten,
  • 179 Geschäften,
  • sechs Alten- und Pflegeheimen,
  • acht Parkanlagen,
  • 38 Einrichtungen zur Körperpflege,
  • einer Spielhalle
  • sowie sieben Kontrollen von bekannten Treffpunkten.

Dabei gab es keine Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung.

IX. Zum Thema Stadtverwaltung:

Der Pandemiestab hat heute beschlossen, in Anbetracht der aktuellen Entwicklung der Pandemielage die Stadtverwaltung in den Notbetrieb umzustellen. Das bedeutet, dass nur noch die publikumsnotwendigen Dienstleistungen in den städtischen Einrichtungen angeboten werden. Viele Beschäftigten der Stadtverwaltung wechseln in Abstimmung mit ihren Vorgesetzten in das Home-Office, um Ansteckungsrisiken zu minimieren.

Die Details werden aktuell in den Geschäftsbereichen abgestimmt und in den kommenden Tagen auch kommuniziert. Die Stadtverwaltung bleibt aber weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar.
Dies hatten wir an dieser Stelle bereits seit Tagen allen Dienstleistungsunternehmen empfohlen, wo immer es möglich ist.

Für alle Nachfragen haben wurden  im Pandemiestab zentrale Ansprechpartner benannt:

  • Nadine Kadyck (Schule): nadine.kadyck@halle.de
  • Kirsten Schneider (Sport): kirsten.schneider@halle.de
  • Eric Brecht (Wirtschaft und Kirchen): eric.brecht@halle.de

 

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