Zahl der Pendler weiter gestiegen: die meisten verlassen das Land

4. April 2018 | Soziales | Ein Kommentar

Im 2. Vierteljahr 2017 hatten 1,087 Millionen Erwerbstätige ihren Wohnort in Sachsen-Anhalt. Gleichzeitig arbeiteten hier 1,01 Millionen Erwerbstätige. Damit hatte das Land einen Auspendlerüberschuss von 77 000 Personen. Sowohl bei den Einpendlern als auch bei den Auspendlern war gegenüber dem 2. Vierteljahr 2016 eine Zunahme um 0,8 Prozent zu verzeichnen. 

Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt weiter mitteilte, erhöhte sich gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal die Zahl der in Sachsen-Anhalt wohnenden Erwerbstätigen um 3 000 Personen (+ 0,3 %) und die der hier arbeitenden Erwerbstätigen um 2 500 Personen (+ 0,2 %).

Erwerbstätige am Wohn- bzw. Arbeitsort Sachsen-Anhalt (in 1 000 Personen) 

2. Vierteljahr

Erwerbstätige

Pendler-
saldo

Einpendler

Auspendler

am
Wohnort

am
Arbeitsort

über die Bundeslandesgrenze

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

1 114,3

1 108,7

1 106,6

1 104,5

1 100,7

1 093,2

1 090,1

1 085,2

1 084,3

1 087,3

1 026,5

1 024,8

1 025,7

1 026,0

1 020,9

1 014,3

1 010,7

1 005,3

1 007,8

1 010,3

-87,7

-83,9

-80,9

-78,5

-79,8

-78,8

-79,4

-79,9

-76,5

-77,0

59,2

60,6

62,7

65,2

65,0

65,8

66,1

68,1

73,1

73,7

146,9

144,5

143,6

143,7

144,9

144,6

145,5

148,0

149,6

150,8

 

Da mehr Erwerbstätige in Sachsen-Anhalt wohnten als arbeiteten, hatte das Land weiterhin einen negativen Pendlersaldo, also einen Auspendlerüberschuss. Dieser erhöhte sich gegenüber dem 2. Vierteljahr 2016 leicht von – 76 500 Personen auf – 77 000 Personen.

Die Zahl der Auspendler nahm um 1 100 Personen auf 150 800 Personen zu. Hauptziele der Auspendler waren mit fast einem Drittel Niedersachsen und mit knapp einem Viertel Sachsen, gefolgt von Thüringen. Der Anteil der Auspendler an den in Sachsen-Anhalt wohnenden Erwerbstätigen betrug 13,9 Prozent (2. Vierteljahr 2016: 13,8 %). Somit hatte jeder 7. hier wohnende Erwerbstätige einen Arbeitsplatz außerhalb des Landes.

Die Zahl der Einpendler stieg gegenüber dem 2. Vierteljahr 2016 um 600 Personen auf 73 700 Personen. Der größte Teil der Einpendler kam ebenfalls aus den angrenzenden Bundesländern, allein mehr als ein Drittel aus Sachsen, gefolgt von Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg. Der Anteil der Einpendler an den hier arbeitenden Erwerbstätigen betrug wie im gleichen Vorjahresquartal 7,3 Prozent.

Die hier vorgelegten Ergebnisse der Erwerbstätigen am Arbeits- und am Wohnort beruhen auf aktuellen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“. Sie entsprechen dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom Februar 2018.

Weitere Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Internetseite des Statistischen  Landesamtes Sachsen-Anhalt www.statistik.sachsen-anhalt.de oder auf der Homepage des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ www.ak-etr.de abgerufen werden.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe des jeweiligen Berichtszeitraumes zum einen nach dem Inlandskonzept (Erwerbstätige am Arbeitsort). Erfasst werden alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsort erreichen. Zum anderen erfolgt der Nachweis nach dem Inländerkonzept (Erwerbstätige am Wohnort). Hier werden alle Personen erfasst, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zusätzlich aber auch diejenigen Personen, die zwar in diesem Gebiet wohnen, aber als Auspendler ihren Arbeitsort in anderen Regionen haben. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und geringfügig Beschäftigte) oder als Selbstständige einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 2010 stehen.

 

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