Weihnachten im Schuhkarton: noch bis Samstag wird in Halle gesammelt
11. November 2014 | Soziales | 4 KommentareAuch in diesem Jahr beteiligen sich Hallenser wieder an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Im vergangenen Jahr kamen im deutschsprachigen Raum 493.288 Geschenkpakete zusammen. Das soll in diesem Jahr natürlich getoppt werden.
Am 13. November werden ab 17.30 in der Goldenen Rose in der Rannische Straße 19 Päckchen gepackt. Den Inhalt bringt jeder selbst mit, gesponsert werden für die Helfer Tee und Glühwein. Wer mitmachen will meldet sich an unter 0345/ 200 28 10.
Noch bis 15. November werden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet Pakete entgegen genommen. Das geht zum Beispiel in der August-Bebel-Apotheke, im nt-Cafe, Filialen der Saalesparkasse und im CVJM-Familienzentrum. Alle Annahmestellen gibt es hier.
Ein handelsüblicher Schuhkarton, verkleidet mit Geschenkpapier und gefüllt mit Dingen des täglichen Bedarfs, reicht aus. Die Empfehlung der Initiatoren: Zahnbürste, Zahncreme, Socken und Schulhefte sollte ins Paket rein. Süßigkeiten sind auch Willkommen. Erlaubt sind allerdings nur Vollmilchschokolade, Bonbons, Lutscher und Traubenzucker. Wegen strenger Zollbestimmungen müssen außerdem alle Pakete vor dem Versand noch einmal kontrolliert werden. Denn schon ein einziges falsch gepacktes Paket könnte deshalb an der Grenze dafür sorgen, dass der gesamte LKW nicht durch kommt. Verteilt werden sollen die Päckchen anschließend an bedürftige Menschen in Osteuropa und Asien.
Doch der Verein hinter „Weihnachten im Schuhkarton“ ist nicht unumstritten. Vorwürfe wurden laut, die Aktion diene der Missionsarbeit christlich-fundamentalischer Protestanten, der Vereine wolle über die Aktion an Spenderadressen herankommen. Die Befürchtung der Missionsarbeit ist nicht unberechtigt. Jedem Paket wird das kleine Heftchen „Das große Geschenk” beigelegt. Es soll den kleinen Empfängern Weihnachten in seiner christlichen Bedeutung beibringen. Erzählt wird die Geschichte von Jesus, durch Krippenspiel, Weihnachtsfeste, Lieder … Die Initiatoren selbst sagen: “biblische Geschichten, kindgerecht erzählt“.
Kommentar schreiben
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.
Wolli, selektives Lesen ist offenbar ein generationsübergreifendes Phänomen!
Wo bin ich bösartig? Wo bleiben denn Gegenargumente für meine Kritikpunkte, die alle belegbar sind? Dass Transport kostet ist keine Frage, früher stemmte man das ohne Spenden, nun geht es offenbar nicht mehr ohne,ok. Aber bei all den anrührend menschelnden Pressemitteilungen dieser Aktion wird dieser Fakt nicht erwähnt, siehe Artikel hier! Warum wohl? Einfach vergessen, oder will man nicht das weihnachtlich-idyllische Bild dieser Kampagne „eintrüben“? Ein Schelm …
Und das CDU’ler kein Problem mit christl. Missionierung haben, verwundert nach Jahrhunderten der Umsetzung weltweit nun wirklich nicht mehr, gehört ja schon irgendwie dazu.
Worauf sollen denn die einmalig beschenkten Kinder „hoffen“ dürfen?
*hüstel*
Lieber Nachhall,
Weihnachten ist ein christliches Fest, diese Organisation ist ebenfalls christlich. Wer sich also entscheidet, bei dem Projekt mitzumachen, sollte also auch die Trägerschaft einer kirchlichen Institution akzeptieren, die sich zum Beispiel durch dieses kleine Heft äußert.
Da es jedem selbst überlassen wird, was er ins Paket packt, kann man sich auch für „nachhaltige“ Dinge, wie zum Beispiel Mütze und Schal entscheiden.
Auf der Website wird genau angegeben, welche Inhalte nicht erlaubt/geeignet sind und daher wieder entfernt werden, daher kann hier eher von Transparenz als von Dubiosität gesprochen werden.
Und selbst wenn eine ganze Familie von diesem Paket profitiert – ja warum denn nicht. Ich würde meine Tafel Schokolade auch teilen 😉
Dieser bösartige Kommentar wird der Sache nicht gerecht.
Ich habe selbst im vorigen Jahr bei der „Kontrolle“ der Päckchen eine Weile zugesehen. Diese Kontrolle ist nötig, weil zum Export nicht zugelassene und verderbliche Waren, Kriegsspielzeug, abgenutztes Spielzeug etc. entnommen werden, manche Pakete auch besser und sorgfältiger gepackt werden müssen. Das ist eine Heidenarbeit. Und kostenlos ist doch ein Transport nicht, dazu sind Spenden notwendig.
Diese gemeine Kommentar von „Nachhall“ ist mir Anlass, mich an der Aktion zu beteiligen.
Das für dieses Schmierentheater immer noch geworben wird, ist schon frech:
1. wird man eindringlich gebeten 6€ als Bearbeitungs-und Versandbeteiligung zusätzlich zu spenden, davon hier kein Wort!
2. sollen die Päckchen nur mit Gummi umbunden werden, da sie nochmals zur „Kontrolle“ geöffnet werden. Auf der Homepage kommt dann etwas versteckt im Text der Hinweis, dass „ungeeignete Inhalte“ entnommen und anderen sozialen Projekten zugeführt würden – wie vertrauenswürdig!
3. Ob beigelegte Bibelheftchen oder nicht, es bleibt ein platter Missionierungsversuch mit Weihnachten als Köder für Spender und Empfänger…
4. Wie lang leuchten denn die Kinderaugen in bettelarmen Regionen, wo hinter jedem Beschenkten eine ganze Familie mit Nöten steht???
Null Nachhaltigkeit, dubiose Mutterorganisation, dubioser Umgang mit Spenden … da sollte jede/r „vorweihnachtlich beseelte/r“ Spender/in lieber genauer schauen, wie und wo geholfen werden kann!!!