Wegen Virusmutation: Elisabeth-Krankenhaus steht unter Quarantäne
4. Februar 2021 | Soziales | 5 KommentareDass es auch in Halle zu Fällen der neuartigen Coronavirusmutationen kommen würde, war bereits seit einiger Zeit klar. Dennoch müssen nun aufgrund des Nachweises von Mutationen in Halle plötzlich ganz neue Maßnahmen getroffen werden. So verkündete Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand auf der heutigen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage der Stadt, dass bei Sequenzierung von Proben vom 24. Januar bei zwei Patienten des Klinikums Bergmannstrost die britische Virus-Mutation B 1.1.7 nachgewiesen werden konnte. Leider ist eine der betroffenen Patientinnen inzwischen verstorben.
Außerdem wurde inzwischen bei einer Mitarbeiterin des Elisabeth-Krankenhauses die Virus-Mutation B 1.1.6 nachgewiesen. Dies ist die als norwegisch oder auch luxemburgisch bezeichnete Variante, die ebenfalls eine überaus hohe Ansteckungsrate aufweist.
Das Elisabeth-Krankenhaus hat nun im Katastrophenschutz-Stab geschildert, dass auch die betreffenden Kontaktpersonen binnen zwei Tagen positiv getestet wurden. Dies belegt den Worten Wiegand zufolge ein nicht kalkulierbares Infektionsgeschehen in dem Klinikum. Deshalb haben sich für die Stadt nun folgende Konsequenzen aus dem Fall ergeben:
– Quarantäne Anordnung für das Elizabeth Krankenhaus mit einzelnen Ausnahmen für bestimmte Stationen, das sind: Barbara-Straße, Geburtshilfe – Neugeborenenstation und Frauenheilkunde, Kinderheilkunde und Kinderchirugie;
– PCR-Test für alle Mitarbeiter und Patienten;
– Arbeitsweg: nur Arbeitsstätte – Wohnung;
– Tragen eines medizinischen Mundnasenschutzes;
– Besuchsverbot im Krankenhaus;
– Sequenzierung aller Tests, um Mutanten zu suchen
Die Krankenhäuser der Stadt haben sich deshalb heute in einer kurzfristigen Videoschalte mit dem Katastrophenschutz-Stab beraten. Eine weitere Konferenz ist für heute um 15 Uhr geplant.
Wiegand sagte abschließend: „Wir wünschen Ihnen Kraft und Zuversicht. Bitte bleiben Sie gesund.“
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Aus Mitarbeiterkreisen heißt es: Die infizierten Mitarbeiter wurden Krankenhausintern schon vor über einer Woche ermittelt, die Kontakte nachverfolgt und befinden sich seither in Quarantäne. Es gab keinen einzigen Fall von mutierten Coronaviren im EK.
Ich frage mich warum das Gesundheitsamt hier Testkapazitäten verschwendet, für Mitarbeiter, die seit dem Vorfall bereits mehrfach getestet wurden?
Klingt für mich nach Aktionismus und Panikmache. Schon die Artikelüberschrift ist inhaltlich falsch…
Hoffentlich „pendeln“ die nicht mit dem ÖPNV.
Man muss sich ernsthaft fragen, ob das jemals das Ziel war. Bis heute war es ein untauglicher Versuch. Andere Staaten waren da etwas heller und schneller…
Die Proben stammen vom 24.01., heute ist der 04.02. Wie will man mit der Geschwindigkeit die Pandemie wirksam in den Griff kriegen?
Die Pendelquarantäne ist der letzte Notanker. Ansonsten hieße es: Alle Patienten und Mitarbeiter nach Hause.