UNICEF fordert Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz

22. Mai 2020 | Soziales | Keine Kommentare

Halle. Jedes Kind hat Rechte. Doch im deutschen Grundgesetz, das morgen 71 Jahre alt wird, kommen die Kinderrechte bis heute nicht vor. Zum Tag des Grundgesetzes ruft UNICEF Deutschland mit einem erneuten öffentlichen Appell zur Aufnahme der Kinderrechte in die deutsche Verfassung auf.

Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Appells gehören bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und dem Kulturbereich sowie Fachleute und ehrenamtlich Engagierte. Aus Halle sind der Schauspieler und Intendant Matthias Brenner und der Leiter der UNICEF-Gruppe Halle, Lars Juister, dabei. Sie appellieren an die Bundesregierung, an die Mitglieder des Bundestags und des Bundesrats an dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben festzuhalten, die Kinderrechte in das Grundgesetz aufzunehmen.

In dem Appell heißt es: „Die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz bedeutet, das Wohl von Kindern in den Mittelpunkt zu stellen, Kinder als eigenständige Rechtsträger anzuerkennen, Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe den Rücken zu stärken, Kinder besser zu schützen und zu fördern sowie Kinder anzuhören und zu beteiligen, wenn es um ihre Belange geht.“

Auch der Leiter der UNICEF-AG Halle (Saale) setzt sich für das Anliegen ein: „Die Aufnahme
der Kinderrechte in unser Grundgesetz würde dazu beitragen, das Leben und das Umfeld von
Kindern und Jugendlichen auch in Halle zu verbessern“, so Lars Juister. „Gewiss geht es vielen
unserer Kinder gut, aber längst nicht allen von ihnen. Armut, mangelnde Bildungschancen und
Gewalt in der Familie sind für viele junge Menschen auch hier vor Ort leider Alltag. Wirklich
kinderfreundlich und zukunftsfähig werden Halle und ganz Deutschland erst, wenn alle Kinder
bestmöglich geschützt und gefördert werden und kein Kind dabei zurückgelassen wird.“

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