Trinkgeld: Hallesche Gastro-Gewerkschaft mahnt: der Obulus gehört nicht dem Chef !
18. Dezember 2019 | Soziales | Ein KommentarDas Trinkgeld gehört Kellnern und Köchen nicht aber dem Chef: Was mit den Extra-Euro passiert, mit denen sich Gäste für leckeres Essen oder guten Service bedanken, darüber entscheiden die Beschäftigten selbst. Trotzdem geht ein Teil der 4.200 Menschen, die in Halle im Gastgewerbe arbeiten, hierbei leer aus. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit Blick auf die Hochsaison in der Branche zum Jahresende hingewiesen. Gerade in kleinen Betrieben kommt es immer wieder vor, dass der Chef die Trinkgeld-Kasse selbst verwaltet oder einen Teil vom sogenannten Tip sogar vom Personal zurückfordert, berichtet Jörg Most.
Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau stellt klar: Das Trinkgeld ist ein steuerfreies Geschenk, mit dem der Gast einfach Danke sagt. Von der Bedienung über Küche bis zur Rezeption und Zimmerreinigung die Mitarbeiter regeln selbst, wie sie die Extra-Einnahmen aufteilen. Weil alle Beschäftigten ihren Anteil am Gasterlebnis haben, sollten auch alle bedacht werden. Allerdings arbeiteten in der Branche viele Menschen nur befristet oder mit einem Minijob und trauten sich aus Angst um ihren Arbeitsplatz nicht, gegen Trinkgeld-Tricksereien durch den Chef vorzugehen. Betroffene sollten sich daher an die Gewerkschaft wenden, rät Most.
Anders als etwa in Italien oder in den USA gehe es beim Trinkgeld nicht darum, den fehlenden Lohn aufzubessern. Der Obolus komme on top zum Einkommen dazu, kann für Köche, Kellner & Co. aber nie einen anständigen Stundenlohn ersetzen, so die NGG. Wie viel Trinkgeld angemessen ist, sollten Gäste je nach Situation entscheiden. Wer mit der Küche und dem Service zufrieden ist, darf sich mit einem Trinkgeld gerne bedanken. Mit 10 Prozent macht man nichts falsch, so Most.
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Tja, nur sind eben viele Gastro-beschäftigte nicht in der Gewerkschaft, denn nur von dort könnten starke Signale kommen, eine Gerechtigkeit beim Trinkgeld herzustellen. Organisiert euch und haut auf den Putz, kann man da nur sagen.
Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt!