Trauriger Höchststand: Immer mehr Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung

20. Juli 2021 | Soziales | Keine Kommentare

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Unversehrtheit des körperlichen, geistigen und seelischen Wohls. – So heißt es etwa in der UN-Kinderrechtskonvention. Werden in Deutschland demnach dem zuständigen Jugendamt maßgebliche Anhaltspunkte zur Gefährdung des Kindeswohles bekannt, so muss das Gefährdungsrisiko eingeschätzt und ein entsprechender Handlungsbedarf umgesetzt werden.

Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie meldeten die Jugendämter in Sachsen-Anhalt jedoch einen drastischen und beunruhigenden Anstieg der Verdachtsfälle von Kindeswohlgefährdung. Insgesamt 4 708 Verfahren zur Einschätzung der Gefährdung des Kindeswohls wurden demnach geführt.

Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) teilte nun außerdem mit, dass dies im Vergleich zum Vorjahr 2019 ganze 1 084 Fälle mehr waren, was einem Anstieg von knapp 30 % entsprach. Im Vergleich zum Jahr 2012, dem 1. Jahr der Erhebung, wird die Erhöhung sogar noch deutlicher: Demnach erhöhten sich die akuten und latenten Kindeswohlgefährdungen sogar um 78,7 %.

Am häufigsten waren bei den aktuellen Fällen übrigens Kinder, die das 1. Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, betroffen.

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