Traditionelles Rollenbild: Elterngeld wird überwiegend von Müttern beansprucht

16. Mai 2019 | Soziales | 3 Kommentare

Im Jahr 2018 bezogen in Sachsen-Anhalt 31 237 Mütter und 9 195 Väter Elterngeld für Kinder, die nach dem 1. Juli 2015 geboren wurden. Väter nahmen diese Sozialleistung nicht nur seltener, sondern auch kürzer in Anspruch. Bei 71 % der männlichen Leistungsempfänger dauerte der Bezug 2 Monate an. Während Mütter im Durchschnitt 13,8 Monate Elterngeld erhielten, lag der Durchschnittswert für Väter bei 4,0 Monaten. Väter waren vor dem Leistungsbezug häufiger erwerbstätig (90 %) als Mütter (71 %) und konnten zudem ein höheres Durchschnittseinkommen generieren (Männer: 1 772 EUR; Frauen: 1 345 EUR). Aus der beantragten Bezugsdauer, der Erwerbsbe-teiligung und dem Einkommen resultierend lag auch der durchschnittliche monatliche Elterngeldanspruch von Vätern mit 1 017 EUR über dem der Mütter mit 690 EUR.
Die meisten Elterngeldempfängerinnen und -empfänger (5 574) wohnten in der kreisfreien Stadt Halle (Saale), die wenigsten in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau (1 430). Gleichzeitig waren in Halle (Saale) besonders viele Väter unter den Leistungsbeziehenden (1 487).
23 % aller Elterngeldbezieher/-innen erhielten das „neue“ Elterngeld Plus. Auch hier war die Inanspruchnahme bei Frauen (27 %) höher als bei Männern (12 %). Diese Leistung können Eltern beantragen, deren Kinder nach dem 1. Juli 2015 geboren wurden, um Elternzeit und Teilzeitarbeit miteinander zu kombinieren.
Die Angaben stammen aus den Jahresergebnissen der Bundesstatistik zum Elterngeld. Es wurden alle Personen mit Elterngeldbezug im Kalenderjahr 2018 nach dem Wohnort erfasst.
(Quelle: Statistisches Landesamt)

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