Taten statt Warten
12. April 2017 | Soziales | 6 KommentareDer studentische Verein „Taten statt Warten – Gemeinsam für Geflüchtete in Griechenland“ plant für die Zeit vom 20.-30. April seine erste Fahrt nach Thessaloniki (Griechenland). Die Studierenden, welche seit einigen Wochen Geld- und Sachspenden sammeln, wollen vor Ort Solidaritätsarbeit leisten.
Im Januar diesen Jahres traf sich der studentische Verein „Taten statt Warten – Gemeinsam für Geflüchtete in Griechenland“ zum ersten Mal. Von da an ging alles ganz schnell. Vom ersten Treffen über die Gründung eines Vereins bis hin zum Start der Crowdfunding-Kampagne vergingen gerade mal zwei Monate. Ziel des knapp 15 Mitglieder zählenden Vereins ist es, Hilfstransporte nach Griechenland zu organisieren und vor Ort Solidaritätsarbeit zu leisten, z.B. in Form von Unterstützung lokaler Initiativen von, für und mit Geflüchteten.
Die Initiative geht zurück auf Marco Pellegrino, Romanistik-Student an der MLU Halle-Wittenberg. Gemeinsam mit einer Gruppe Studierender des Fachs Soziale Arbeit von der FH Dortmund war Pellegrino Anfang Januar diesen Jahres in Thessaloniki und bekam so einen Einblick in die Situation vor Ort. „Man kann sich nicht vorstellen, unter welchen Zuständen Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, in Griechenland ihr Dasein fristen. Was ich in den Lagern gesehen habe, ist unmenschlich.“
Von den Eindrücken vor Ort motiviert lud der Student über die sozialen Netzwerke zu einem Treffen in den Studierendenrat ein, um mögliche Interessierte an einen Tisch zu bekommen. Die Resonanz war positiv, denn gleich zum ersten Treffen kamen mehr als 20 Interessierte, welche auch heute noch fast alle dabei sind. Schnell wurden die notwendigen organisatorischen Schritte erledigt, nun wird es konkret. Die Gruppe, die mit ihrer Crowdfunding-Kampagne bisher knapp 2.000 € an Spenden gesammelt hat, sieht der ersten gemeinsamen Fahrt optimistisch entgegen: „Es ist motivierend, dass wir jetzt bereits einen Kreis an Unterstützern haben, die auch bereit sind, uns die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere Solidaritätsarbeit durchführen können“, so Hannah Runge, Vize-Vorsitzende des Vereins.
Mit den eingenommenen Spenden decken die Studierenden nicht nur ihre eigenen Reisekosten, sondern sie lassen einen Großteil des Geldes auch direkt bei Initiativen vor Ort. „Wir können hier vor Ort am Besten einschätzen, wer das Geld tatsächlich gut gebrauchen kann und wissen dann, dass es gut eingesetzt wird.“, ergänzt Runge. Die Gruppe plant u.A., das Baukollektiv „Respond“ bei der Renovierung von Wohnungen, welche geflüchteten Familien zur Verfügung gestellt werden, zu unterstützen.
Kontakt:
Web: http://taten-statt-warten.blogspot.de/
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@ Digital-Lümmel
Erzähle uns doch mal, worin dein Beitrag für den europäischen Zusammenhalt liegt.
Der Ansatz einer praktischen Solidarität ist erst einmal nicht verkehrt. Und er ist ein Anfang im Tun.
Im Gegensatz zu manch anderen schwafelt er wenigstens nicht nur besserwisserisch herum.
Ha, Marco Pellegrino, der ewige Langzeitstudent, der vor Toleranz und Weltoffenheit nur so strotzt, dass man sich fürchten muss. Niedlich, wie die glauben, mit 2000€ irgendwas zu reißen. Da ist ja der ökologische Fußabdruck für die Reise größer als der Nutzen des Projekts.
So ist es, leider. Und es interessiert in Europa keine Sau.
Das Leid der Flüchtlinge ist schlimm. Leider ist auch die soziale Lage der Griechen schlecht, insbesondere das Gesundheitssystem eine Katastrophe geworden. Das kann man sich in einem EU-Staat kaum vorstellen.
Thessaloniki im Frühling ist schön. Ich kann die Studierenden, die die Lage vor Ort mit eigenen Augen erfassen möchten, gut verstehen. Nur 2000 € sind nicht viel Geld und die Tickets nach Thessaloniki nicht gerade billig.