Start des Projekts „Gute Kinderschutzverfahren“ in Wittenberg

16. November 2020 | Bildung und Wissenschaft, Politik, Soziales, Veranstaltungen | Keine Kommentare

 

Die Region Wittenberg ist für die Teilnahme am Bundesmodellprojekt „Gute Kinderschutzverfahren“ ausgewählt worden. Sie wird sich ab dem 16.11.2020 am Forschungsprojekt des Bundes zur Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung für eine kindgerechte Justiz beteiligen. Neben Wittenberg wurden bundesweit noch fünf weitere Modellregionen für die Teilnahme an diesem mehrjährigen Bundesmodellprojekt ausgewählt.

Ziel des Modellprojektes ist es, den Austausch zwischen Fachkräften im Kinderschutz und Fachkräften der Justiz zu verbessern. Unter anderem geht es um die Erprobung eines webbasierten interdisziplinären Fortbildungsprogramms zum Themenkomplex „familiengerichtliche Verfahren in Kinderschutzfällen und kindgerechte Justiz“, das sich an Familienrichterinnen und -richter sowie Fachanwältinnen und -anwälte für Familienrecht sowie an Bedienstete der Jugendämter und andere Akteurinnen und Akteure der Erziehungshilfe, richtet. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.

Koordiniert wird die nunmehr erfolgreiche Bewerbung der Modellregion Wittenberg vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung sowie dem Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachen-Anhalt.

Sozialministerin Petra Grimm-Benne sagte: „Am Kinderschutz und in familiengerichtlichen Verfahren sind ganz unterschiedliche Berufsstände wie z.B: RichterInnen, MitarbeiterInnen der Jugendämter, GutachterInnen, Verfahrensbeistände, FachanwältInnen beteiligt. Sie müssen in der Regel sehr folgenreiche Entscheidungen für jedes betroffene Kind fällen bzw. an diesen mitwirken. Alle Beteiligten sollten deshalb möglichst einen ähnlichen Wissensstand zu psychologischen und Fragen der Kindeswohlgefährdung haben, die „gleiche Sprache“ sprechen bzw. wissen, nach welcher Logik jeweils die anderen Beteiligten handeln. Und sie sollen vor allem gut miteinander kooperieren. All das soll über dieses Projekt gefördert werden. Damit ist es ein wichtiger Beitrag, diese für die Kinder emotional sehr belastenden Verfahren kindgerechter zu gestalten. Ich danke insbesondere der Region Wittenberg und dem dortigen Jugendamt für ihre Beteiligung.“

Justizministerin Anne-Marie Ministerin Keding ergänzte: „Der Schutz von Kindern gelingt am besten, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Daher begrüße ich den interdisziplinären Ansatz des Projektes. Gerade der Vernetzungsgedanken des Projektes, den gemeinsamen Wissensaustausch zu vertiefen, wird kindgerechte Justizverfahren weiter fördern. Mein Dank gilt den Familienrichterinnen und -richtern des Amtsgerichts Wittenberg für deren Engagement und Bereitschaft, an diesem Projekt teilzunehmen.“

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