Sachsen-Anhalts Frauen verdienen 6 Prozent weniger als Männer
30. Januar 2023 | Soziales | 6 Kommentare
Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Frauen in Sachsen-Anhalt lag 2022 unbereinigt um 6 % unter dem der Männer, wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt. Gegenüber dem Vorjahr sank der Gender Pay Gap um einen Prozentpunkt.
Im Bundesdurchschnitt lag der Verdienstabstand bei durchschnittlich 18 %. In den alten Bundesländern einschließlich Berlin betrug die Lücke 19 %, in den 5 neuen Bundesländern waren es 7 %.
Der seit Beginn der Berechnung 2010 in Sachsen-Anhalt bis 2020 auf 8 % gestiegene Gender Pay Gap lag 2022 auf dem zuletzt 2017 gemessenen Niveau. Auf Bundesebene hat sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in den letzten 3 Jahren auf 18 % stabilisiert.
Basis für die Berechnung des Gender Pay Gap sind die Bruttostundenverdienste. 2022 erhielten Frauen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 18,19 EUR/h, Männer 19,34 EUR/h, was nahe dem Durchschnitt der 5 neuen Flächenländer lag, der für Frauen bei 18,24 EUR/h und für Männer bei 19,59 EUR/h betrug. Für die alten Bundesländer einschließlich Berlin wurde 2022 ein Durchschnittsverdienst von 20,30 EUR/h für Frauen und 25,02 EUR/h für Männer ermittelt und für Gesamtdeutschland ergab sich ein Schnitt von 20,05 EUR/h für Frauen, 24,36 EUR/h für Männer. In Sachsen-Anhalt konnten hohe Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern beobachtet werden, so u. a. nach dem beruflichen Ausbildungsabschluss Promotion/Habilitation, hier lag die Lücke bei 23 %, bei den SV-Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss waren es 6 %. Nach Branchen verdienten Frauen z. B. im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen 21% weniger, im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung 16 %, im Gastgewerbe waren es 2 % unter dem Durchschnitt der Männer. Im Bereich Verkehr und Lagerei verdienten Frauen im Schnitt 2 % mehr als die Männer.
Einfluss auf die Verdiensthöhe und den Unterschied hatte auch die Tarifbindung. In Betrieben mit Tarifbindung lag der Verdienstunterschied bei 5 %, ohne Tarifbindung waren es 11 %.
Die Vergleichbarkeit der Angaben für 2022 ist eingeschränkt zu den Vorjahren. Bis 2021 erfolgte die Berechnung aufgrund von Daten der im Abstand von 4 Jahren erhobenen Verdienststrukturerhebung, zuletzt 2018, jährlich fortgeschrieben mit den Angaben aus der Vierteljährlichen Verdiensterhebung. Beide Erhebungen wurden ab 2022 durch die monatliche Verdiensterhebung abgelöst. Die ab 2022 erhobenen Daten unterscheiden sich strukturell und quantitativ von den bisher erhobenen. Mit den erforderlichen Anpassungen der Berechnungsverfahren verbindet sich ein Bruch in der Zeitreihe, der die direkte Vergleichbarkeit einschränkt.
Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes (ohne Sonderzahlungen) beschäftigter Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer. In die Berechnung einbezogen wurden abhängige Beschäftigungsverhältnisse in der Wirtschaft für Betriebe ab einer Größe von 10 und mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, ausgenommen die Bereiche „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“, „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung“, „Private Haushalte mit Hauspersonal“ und „Exterritoriale Organisationen und Körperschaften“ gemäß der Abgrenzung des Gender Pay Gap durch Eurostat.
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Der Anteil an Unternehmensgründungen durch Frauen war im letzten Quartal in Saudi Arabien (28%) höher als in Europa (17,5%).
Betrachtet man die rechts eingeblendete Werbung, so wird klar, dass das Geld gut investiert war. Immerhin geht es um das Ansehen Deutschlands in der Welt.
Die Frauen in meinem Bekanntenkreis in Doha könnten mit den paar Quieksern im ÖD in Deutschland nicht mal ihre Schminkutensilien bezahlen. Das Durchschnittseinkommen in Katar von über 100.000 € pro Jahr verdienen nicht nur Männer, wenn auch einige Provinzler dieses Märchen in den deutschen Medien glauben.
Bei uns springt der Staat ein.
„Das kleinste Problem von Annalena Baerbock ist mit 136.552,50 Euro beziffert. So viel hat die Außenministerin im vergangenen Jahr offiziell für Pudern, Schminken und Stylen auf Staatskosten ausgegeben, ein Make-Up-Rekord für eine Bundesregierung. … zumal das Auswärtige Amt 2022 auch noch 178.764,66 Euro für Fotografen ausgewiesen hat, um die gut geschminkte Baerbock staatsoffiziell perfekt in Szene zu setzen.“ (n-tv)
In Katar verdienen Frauen besser, stimmts, @B2B?
Sie bekommen weniger, verdienen tun sie mehr!
Ph….na und…? Zum Trost: In Deutschland wird wenigstens gegendert! Das ist doch schließlich auch etwas! 🙂 Das bisschen Geld weniger ist ja wohl zu verkraften.
Ironie aus!