Sachsen-Anhalt: Immer mehr Beschäftigte in der „kritischen Infrastruktur“

19. August 2020 | Soziales | Keine Kommentare

Immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt arbeiten in einem Wirtschaftssektor, der zu kritischen Infrastruktur (KRITIS) gezählt wird. Das zeigt eine Datenanalyse der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen. Zur kritischen Infrastruktur gehören Organisationen, Unternehmen und Betriebe, bei deren Ausfall nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.

So waren im Juni 2019 337.151 ozialversicherungspflichtig Beschäftigte in einem solchen Wirtschaftssektor eschäftigt. Das entspricht einem Anteil von 42 Prozent aller ozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land. Im Juni 2015 waren noch 21.537 Menschen in Sachsen-Anhalt in der kritischen Infrastruktur beschäftigt. Die rößte Zahl von Beschäftigten entfällt dabei auf den Sektor „Gesundheit“, mit 08.097 Beschäftigten, gefolgt vom Sektor Ernährung mit 67.404 Beschäftigten und dem Sektor „Staat und Verwaltung“ mit 60.952 Beschäftigten. Gerade die ergangenen Monate der Corona-Krise haben gezeigt, welche Bedeutung die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur für unser Land haben. Von der Krankenschwester über die Supermarktverkäuferin bis hin zum LKW-Fahrer.

79 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitssektor sind Frauen – Frauenanteil im Sektor Transport und Verkehr liegt bei 15 Prozent

198.459 in der kritischen Infrastruktur Beschäftigten sind Frauen. Das entspricht einem Anteil von knapp 59 Prozent. Zum Vergleich: Der Frauenanteil bei allen Beschäftigten im Land liegt bei knapp 49 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur bei knapp 56 Prozent. „Frauen sind häufig  berdurchschnittlich im Gesundheitssektor, in der öffentlichen Verwaltung oder auch im Finanzwesen beschäftigt, die einen großen Anteil an der kritischen Infrastruktur haben“, erklärte Markus Behrens den hohen Frauenanteil. So lag der
Anteil der weiblichen Beschäftigten im Gesundheitssektor bei 79 Prozent, im Sektor „Staat und Verwaltung“ und im Sektor Finanzen- und Versicherungswesen bei jeweils 69 Prozent. Den niedrigsten Frauenanteil hatte der Sektor Transport und Verkehr mit einem Frauenanteil von 15 Prozent.

Jeder Vierte Beschäftigte in der kritischen Infrastruktur ist über 55 Jahre alt Der Anteil der Beschäftigten der  ltersgruppe „Ü55“ lag in den Sektoren der kritischen Infrastruktur bei 27 Prozent. Der Anteil der „Über-55-Jährigen“ an allen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt liegt bei 26 Prozent.

Bruttomonatsentgelt liegt über dem Durchschnitt

Die Verdienste der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur liegen in Sachsen-Anhalt über dem Durchschnitt. So lag der Median des Bruttomonatsentgelts bei Beschäftigten in den zur kritischen Infrastruktur gehörenden Sektoren im Dezember 2019 im Schnitt bei 2.916 Euro. Zum Vergleich: Nimmt man alle Beschäftigten in Sachsen-Anhalt als Grundlage, so lag der Median bei 2.702 Euro. Bundesweit verdienten die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur 3.378 Euro brutto.

 

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