Queer trifft auf Quer – Der Christopher Street Day in Halle

11. September 2022 | Soziales | Keine Kommentare

Am gestrigen Samstag haben knapp 2000 Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Halle gefeiert. Allerdings nicht ganz ohne bitteren Beigeschmack …

Das CSD-Straßenfest hatte bereits um 12 Uhr Mittags auf dem Marktplatz begonnen. Anschließend zog ein Demonstrationszug vom Hallmarkt aus durch die Innenstadt bis er gegen 16 Uhr wieder auf dem Marktplatz endete. Dort gab es eine große Musikbühne und zahlreiche Infostände; unter anderem auch von der FDP, den Grünen, der Linken und der SPD.

Auf dem Marktplatz begegneten die CSD-Feiernden jedoch auch einer Handvoll rechter Gegendemonstranten, angeführt von ihrem – wie immer aufgrund zu geringer Körpergröße auf einem Autodach stehenden – rechtextremen Schreihals.

Da es trotz des anwesenden Polizeiaufgebots nicht möglich war, ein Zusammentreffen beider Lager bei der Rückkehr der CSD-Demonstration auf den Platz zu verhindern, kam es zu einigen kleineren Auseinandersetzungen. Die Polizei veranlasste daraufhin, dass der rechte Brüllwagen zumindest auf die westliche Seite des Marktplatzes ziehen musste, wo er dann weiterhin versuchte, die Feiernden zu provozieren. „Ihr seid ja völlig hysterisch! Geht am besten mal zum Psychiater!“, hieß es unter anderem.

Mitglieder des Bündnisses für Zivilcourage, Halle gegen Rechts, bemängelten anschließend auf Twitter das Verhalten der Polizei. Diese würde schließlich oft nur wenige Minuten brauchen, um antifaschistische Kundgebungen mit Gewalt zu räumen, während Rechtsextremisten die Teilnehmenden des CSD-Halle beleidigen und bedrängen dürften und sich die Polizei in endlosen Verhandlungen letztlich nur um eine kleine Auto-Verlegung kümmerte. 

Auf Nachfrage hieß es von einem Polizeibeamten vor Ort, man könne ja eine Anzeige aufgeben. Die Aufgabe der Beamten sei aber ein anderer.

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